Ein intensives Jahrhundert
von Magena
Kurzmeinung: Ein intensiver, sprachgewaltiger Roman der fesselt und entführt - ein sprachliches Meisterwerk, was gegen Ende jedoch leider schwächelt.
Rezension
Der Roman ist sprachgewaltig, poetisch und intensiv. Ein sprachliches Meisterwerk! Auch die Handlung ist geschickt gestrickt und fesselt den Leser. Anfangs stiften die zwei verschiedenen Erzählstränge kurzzeitig Verwirrung, und auch die Betitlung der Protagonisten als Großvater und Mutter ist anfangs erst etwas gewöhnungsbedürftig. Doch durch Florescus kunstvolle Sprache ist man schnell im Roman gefangen und mag es nicht mehr beiseite lesen. Gleichsam ist es eine ruhige, langsame Erzählung.
Die Charakterzeichnung des Großvaters ist sehr gut gelungen und gebannt hing ich an seinen Fersen, blasser dagegen erscheint Elenas Mutter im Donaudelta. Und auch mit Elena selber, die wir im letzten Teil der Geschichte noch kennenlernen werde ich nicht warm.
Auf den letzten 100 Seiten sind wir in der Gegenwart und die bisherige Magie des Buches geht verloren. Intensiv und detailreich lernen wir hier nun das New York nach der Jahrtausendwende kennen, doch es will nicht die gleiche Magie wie zum Beginn entstehen. Und so kann ich diesem sonst so starken, intensiven Roman leider nur 4 Sterne geben.