Cover des Buches Lieder eines Sommers (ISBN: 9783551582805)
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Rezension zu Lieder eines Sommers von Cath Crowley

Tolles Jugenbuch mit Stil!

von Moep vor 10 Jahren

Rezension

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Moepvor 10 Jahren
Man versteht die Menschen nicht immer, und deshalb muss man sich selbst verstehen. Wenn man dann etwas über sich selbst herausgefunden hat, kann man das vielleicht benutzen, um andere zu verstehen. (S.229)
Charlie ist leidenschaftliche Musikerin, sie schreibt den lieben langen Tag Songtexte, spielt auf ihrer Gitarre und sammelt sämtliche CDs, die sie auftreiben kann. Doch so begeistert wie sie von der Musik ist, so zurückhaltend und schüchtern ist sie auch, weshalb sie sich oft einsam fühlt, wenn sie wieder einmal den Sommer bei ihrem Großvater auf dem Land verbringt. Die Jugendlichen, die dort leben, wollen nichts mit ihr zu tun haben, sie spotten über sie und schließen sie aus. Doch diesen Sommer ist irgendwie alles anders und vielleicht nicht alles so, wie es scheint.
Um diese Geschichte einmal in vier Adjektiven zu beschreiben: Dieses Buch ist durch und durch harmonisch, zuckersüß, melodisch und vor allem besonders.
Die Charaktere sind sympathisch und jeder für sich einzigartig, sodass sie dem Leser schnell ans Herz wachsen und man die ganze Zeit mit ihnen mitfühlen kann. Die Autorin unterstützt diese Wirkung durch ihren tollen Schreibstil, der sich nicht nur flüssig und schnell lesen lässt, sondern der einen an manchen Stellen auch inne halten und über die sprachlichen Besonderheiten ihres Ausdrucks nachdenken lässt. Insgesamt hat die Geschichte auch eine interessante Aussage, sie beschäftigt sich nicht mit den typischen 0815 Problemen von Teenagern, sondern durchaus auch mit ernsten Themen wie z.B. mit trauernden Eltern, perspektivlosen Jugendlichen und einem manchmal nötigen Neuanfang.
Alles in allem ist das Buch wirklich super und angenehm zu lesen, allerdings gibt es für mich noch zwei kleine Kritikpunkte, die mich daran hindern, fünf Sterne zu vergeben: Zum Einen kommen in der Geschichte viele mir als Laien unbekannte Songs und Sänger(innen) und Bands vor, deren Musik Charlie dann als Beispiel für ihre Stimmung benennt. Außerdem benutzt sie oft Ausdrücke aus der Musik, die mir ebenfalls nichts sagen. So habe ich zum Beispiel keine Ahnung, wie sich ein Mensch in a-Moll gerade fühlt und fand es an dieser Stelle etwas schade, dass durch solche spezifischen Ausdrücke etwas an Atmosphäre eingebüßt wurde. Vielleicht war das aber auch von der Autorin so beabsichtigt oder es ist nicht so wichtig, man weiß es nicht.
Zum anderen schreitet die Entwicklung der Figuren mir für meinen Geschmack viel zu schnell voran. Dieses Buch hat keine 300 Seiten und das merkt man ihm leider auch deutlich an. Oft konnte ich Charlies Verhalten nicht komplett nachvollziehen, hatte das Gefühl, es befänden sich grobe Sprünge in der Handlung. Am Ende hat man das Gefühl, dass sich das sehr introvertierte und unauffällige Mauerblümchen Charlie innerhalb weniger Wochen zu einer starken und selbstbewussten Frau entwickelt hat. Da hätte ich mir an der einen oder anderen Stelle noch etwas mehr „dazwischen“ gewünscht, aber weiter dramatisch ist es auch nicht.
Insgesamt hat mir „Lieder eines Sommers“ von Cath Crowley wirklich sehr gut gefallen, denn wir haben es hier mit einer entspannten wie auch inspirierenden Sommerlektüre zu tun, deren besondere Charaktere man sofort ins Herz schließt.
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