Offenbarung 23 – 73. RAF
Erster Eindruck: Auf der Spur eines Terrornetzwerkes
Die Rote-Armee-Fraktion, auch bekannt unter ihrem Kurznamen RAF, hat am 30. November 1989 ein spektakuläres Attentat auf den deutschen Bankmanager Alfred Herrhausen verübt – so weit ist dies auch T-Rex und seinem Team bekannt. Doch eine neue Chiffre bringt den Hacker auf eine neue Spur – und seinen Freund Kim in arge Bedrängnis, denn er hat sich online nicht genügend abgesichert...
Seit der Auflösung des ursprünglichen Handlungsstranges sind von Offenbarung 23 eher in sich abgeschlossene Episoden zu hören, dennoch entwickelt sich die Serie auch weiter. So ist Raven als neue Mitstreiterin von T-Rex im Einsatz und trägt auch hier wieder ihren Teil zur Auflösung des Falles bei. In einer bedeutungsschwangeren Schlussszene wird aber auch ein neuer „Hauptbösewicht“ offiziell eingeführt, der uns sicherlich noch einige Folgen beschäftigen wird – das weckt schon einmal die Vorfreude auf die kommenden Entwicklungen. Doch auch das Thema der 73. Folge ist äußerst interessant, behandelt es doch mit der RAF ein düsteres Thema der jüngeren deutschen Vergangenheit. Nicht nur, dass viele Informationen über die Untergrundorganisation eingebunden sind, auch das Attentat auf Alfred Herrhausen wird von Nahmen beleuchtet. Denn bei näherem Hinsehen sind tatsächlich einige Ungereimtheiten zu entdecken. Hierzu werden einige Theorien entwickelt und wieder verworfen, bis dann in typischer Manier der Serie eine gelungene und in sich stimmige Auflösung angeboten wird. Das wird dieses mal recht flott erzählt, einige Actionsequenzen lockern das Ganze auf, und auch in den Dialogen werden immer neue Details offenbart, was die Handlung am Laufen lässt. Da verzeiht man die kleinen Stolpersteinen im Drehbuch, bei denen beispielsweise Dinge öfters wiederholt werden oder die Protagonisten nicht ganz stimmig aufeinander reagieren. Toll ist, wie am Ende in einer recht experimentellen Szene noch einmal ausgedrückt wird, wie schnell sich eine Idee in den Köpfen der Menschen als Wahrheit festsetzt.
Luisa Wietzorek hat sich mittlerweile als Raven gut eingefunden und lässt ihre Stimme immer noch recht rotzig klingen, kann sich in den ernsteren Dialogen auch zurücknehmen und die enthaltenen Fakten für sich allein wirken lassen. Lutz Riedel stattet der Serie mal wieder einen Besuch als Wim Banner ab und spricht seine Texte wieder mit wunderbar bedeutungsschwangeren Stimme. Stephanie Kirchberger ist als Ulrike Meinhof zwar nur in einer kurzen Sequenz zu hören, hat mir darin mit ihrer Energie äußerst gut gefallen. Weitere Sprecher sind Michael Prelle, Robert Missler und Klaus Dittmann.
Das Klangkonzept der Offenbarung 23-Folgen findet natürlich auch hier wieder Anwendung, wobei den Geräuschen dieses mal in den Actionszenen eine besondere Bedeutung zukommt. Zur Hintergrunduntermalung sind diese jedoch nicht im Einsatz, dafür sind hier des öfteren leise Melodien im Einsatz, die jedoch nie in den Vordergrund treten.
Das Logo der RAF – ursprünglich ein roter Stern mit weißem Aufdruck und einer Maschinenpistole – wurde als Titelbild verwendet, allerdings in schwarz-weiß angepasst und mit einigen, an Blutspritzer erinnernden Flecken aufgewertet. So entsteht ein recht düsteres Bild auf dem Cover. Wie immer sind die Sprecher hier schon auf dem Backcover nachzulesen.
Fazit: Eine Folge von Offenbarung 23, die mir mal wieder richtig gut gefallen hat. Das Tempo wird durch immer neue Informationen aufrecht erhalten, die Dialogen mit kleinen Zwischenspielen aufgelockert. Das Thema ist sehr interessant aufbereitet und entwickelt schnell eine ganz eigene Spannung.
VÖ: 28. Juni 2017
Label: Highscore Music
Bestellnummer: 978-3-7857-5461-0
Catherine Fibonacci
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Neue Rezensionen zu Catherine Fibonacci
Im Buch des Nostradamus findet der Hacker Georg Brand alias T.Rex die nächste Chiffre von Tron, nämlich die Patenturkunde von Rudolf Diesel. Als sich T.Rex und sein Kumpel Kim Schmittke näher mit dem deutschen Erfinder befassen, finden sie heraus, dass dieser 1913 unter mysteriösen Umständen verschwunden ist. Ihr Interesse ist geweckt. Bei ihren Recherchen erkennen sie, dass Rudolf Diesel einigen hochrangigen Leuten im Wege war.
Die Hoffnung stirbt zuletzt, mag man sich als Stammhörer von Offenbarung 23 denken. Nach zuletzt eher schwachen Folgen kommt jetzt endlich wieder mal eine Geschichte, die durchaus in die Nähe früherer Verschwörungsepisoden kommt. Sicher, auch hier beschränkt man sich anfangs darauf, das Leben von Rudolf Diesel zu durchleuchten. Doch mit zunehmender Dauer kommen doch mehrere durchaus glaubhafte Theorien durch. Nebenbei nutzt man die Chance, um gleich noch den VW-Skandal anzusprechen, auch wenn ich mir sicher bin, dass dieser noch eine eigene Folge bekommen wird.
Die akustische Umsetzung bleibt wieder einmal nichts schuldig. Sprecher, Musik und Geräusche werden absolut passend eingesetzt.
Fazit:
"Diesel" hat mir die Hoffnung zurückgegeben, dass Offenbarung 23 noch nicht verloren ist. Nach zuletzt sehr schwachen Folgen nähert man sich mit dieser Episode durchaus den besseren Folgen an. Fans der Serie werden mit dieser Episode gut leben können.
Nach den (nicht sonderlich spannenden) Ereignissen um Atlantis bleiben Georg Brand alias T.Rex und sein Kumpel Kim auf Teneriffa. Von ihrem alten Bekannten Saint Clair bekommen sie ein Buch von Nostradamus zugespielt. In diesem Buch soll ein Code enthalten sein, der die Zukunft voraussagen kann. Natürlich interessieren sich auch die Geheimdienste dafür, die T.Rex gleich in ihre Obhut nehmen.
Die letzten Folgen von Offenbarung 23 waren allesamt nicht mehr berauschend. Leider gibt es auch mit dieser Episode keine Besserung. Mit dem Schaffen von Michel de Nostradame hat man dabei eine interessante Figur der Geschichte ausgewählt. Jedoch beschränkt sich die Handlung größtenteils darauf, Internetseiten wie Wikipedia zu zitieren. Ein echtes Verschwörungsszenario, wie es in früheren Folgen üblich war, kommt hier nicht zum Tragen. Auch das Weiterspinnen schon bekannter Theorien ist wieder einmal komplett auf der Strecke geblieben.
So plätschert auch diese Folge gut eine Stunde dahin und wird letztlich nur noch von den wirklich guten Sprechern zusammengehalten. Doch was nützen diese, wenn die Geschichte an sich nicht viel zu bieten hat.
Fazit:
Ich bin seit Folge 1 bei Offenbarung 23 dabei. Anfangs mit großer Begeisterung. Inzwischen muss man sagen, dass aus der Serie wohl die Luft raus ist. Catherine Fibonaccis Scripts schaffen es jedenfalls nicht, der Serie neue Impulse zu geben. Wenn es hier nicht bald eine massive Besserung gibt, wäre man sicher gut beraten, die Serie endgültig zu beenden.
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