Rezension zu "Die Inka" von Catherine Julien
Das vorliegende Buch von Catherine Julien ist als eine kurze Einführung in die Geschichte, Kultur und Religion der Inka konzipiert. Leider erfüllt das Bändchen aus der Beck'schen Reihe die Bezeichnung „Einführung“ nicht.
Die Autorin beginnt kurz mit der Entstehung des Inkareiches, widmet sich dann sehr ausführlich der Hauptstadt Cuzco, um die gesellschaftlichen Strukturen der Inka darzustellen. Sehr ausführlich werden auch die Organisationen des Rituellen, der Provinzen und deren Dezimalorganisation erläutert – wobei sie sehr detailliert auf die Umsiedlungspraktiken der Inka in ihren Provinzen eingeht.
Leider gelingt es Catherine Julien nicht einen Überblick über die Inka zu geben; zu sehr setzt sie bestimmtes Wissen voraus, was meines Erachtens nach in eine solche Einführung gehört; und viel zu sehr konzentriert sie sich auf die Gesellschafts-, Ritual-, Provinz- und Dezimalorganisation, was bei der Lektüre sehr ermüdet, weil einem die Buchstaben wie Schlafsand in die Augen rieseln, so staubtrocken werden die Themen aufgearbeitet. Bei allem Gelesenen kann man sich des Eindruckes nicht erwehren, zwar Neues erfahren, aber keine Frage beantwortet bekommen zu haben. Wer waren ihre Vorgänger? Wer waren die Nachbarn der Inka? In welcher Beziehung stand man zueinander? Wann wurden welche Feldzüge geführt, für die die Inka bekannt sind? Welche Gründe gab es für diese Expansion? Usw., usf. Für interessierte Laien nicht zu empfehlen!