Elyria - Eine Frau, von der wir als Leser nicht viel erfahren. Tragisches ist ihr widerfahren, aber dennoch bleibt ihre Identität seltsam verschwommen. Sie stellt sich selbst, ihre Gedanken und Bedürfnisse immer vor die der Anderen, zeigt keine Empathie und versucht schließlich zu verschwinden. Ein Flugzeug soll sie weit wegbringen von ihrem alten Leben und ihrem Mann, der "eigentlich nicht allzu Schreckliches getan hat". Aber auf ihrer Reise wird sie immer wieder eingeholt von ihren Erinnerungen, vom Tod und dem Fehlen von Liebe. Ihre Flucht ist nur eine geographische, das Denken und die Menschen, die ihr bisheriges Dasein in all seinem Schmerz geprägt haben, kann sie nicht zurücklassen.

Ihre Sinnsuche ist schwermütig und von extremer Negativität durchzogen, was mich in der ersten Hälfte des Buches wirklich irritiert und angestrengt hat. Umso weiter ich gelesen habe, konnte ich diese Perspektive besser annehmen, auch wenn ihr psychisch-selbstzerstörerisches Handeln oft kaum aushaltbar war, und habe ihre (Seelen)reise verfolgt.
Der Schreibstil ist sehr zugänglich, eine einfache Satzstruktur, die den klaren Worten Catherine Laceys Platz gibt, sich zu entfalten. In oft einem kurzen Satz konfrontiert sie den Leser mit dem Biest in Elyrias Inneren, aber nie konnte ich mich rechtzeitig schützen, habe stattdessen immer mit einem Hoffnungsschimmer weiter gelesen.