Cover des Buches Mooresschwärze (ISBN: 9783944676067)
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Rezension zu Mooresschwärze von Catherine Shepherd

Düstere Spannung

von anyways vor 7 Jahren

Rezension

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anywaysvor 7 Jahren
Eigenwillig, hochkonzentriert, geradlinig, distanziert- ungefähr so könnte man die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz charakterisieren. Dabei ist sie um so vieles mehr. Den Beruf hat sie nach einer familiären Tragödie gewählt und arbeitet nun verbissen daran, den Ermittlern so viele Hinweise zu liefern, dass diese den Täter dingfest machen können. Dabei schreckt sie auch nicht davor zurück, die Arbeit der Kriminalkommissare gleich mit zu übernehmen. Zum Glück drücken sowohl ihr Chef im Rechtsmedizinischem Institut, als auch Kriminalkommissar Florian Kessler, mit dem sie oft Fälle zusammen bearbeitet, oft ein Auge zu. An einem heißen Sommertag werden beide zu einem Leichenfund im Moor gefunden. Die Tote war blutjung und noch nicht allzu lange dem Moor ausgesetzt. Der Täter hatte sie auf einem Holzbrett befestigt, so dass sie oben trieb. Ein Tattoo mit speziellen Symbolen und Farben, das die Tote unterhalb ihres Bauchnabels trug, weckt sofort Julias Interesse. Doch im Institut angekommen, muss sie feststellen, dass die Leiche während eines Tankstopps, den der Leichenwagen einlegen musste, verschwunden ist. Auf eigene Faust beginnt Julia selbst zu ermitteln, und begibt sich zurück ins Moor. Durch ihre Hinweise wird am nächsten Tag zwar nicht die verschwundene Moorleiche entdeckt, jedoch eine weitere tote junge Frau, die noch bizarrer zur Schau gestellt wurde. Julia und Florian erwägen ernsthaft die Tatsache, dass hier ein Serientäter am Werk sein könnte.

Zuallererst möchte ich ein Wort über das Cover und die Gestaltung verlieren. Dies erwähne ich in vielen meiner Rezensionen in der Regel nicht, weil mir der Inhalt eines Buches immer wichtiger und spannender erscheint. Catherine Shepherd’s Thriller zeichnet sich jedoch nicht nur durch eine sehr gelungene, Genre übliche Schwarz-Weiße Farbgestaltung aus, sondern das ganze Buch wird noch durch ein sehr spezielles Lesezeichen und die persönliche Signatur ausgezeichnet. Ein handsigniertes Exemplar ist für mich etwas ganz Besonderes.
Meine Meinung:
Mit der Wahl, ihre erste Leiche ausgerechnet im Moor auffinden zu lassen, fühlte ich mich gleich ein wenig an Edgar Wallace erinnert, und tatsächlich in Sachen Skurrilität haben beide Autoren durchaus ein wenig Ähnlichkeit. Der Prolog ist beklemmend und düster, man erlebt die letzten Minuten einer jungen Frau und es hinterlässt eine Gänsehaut. Catherine Sheperd inszeniert in ihrer neuesten Thrillerreihe eine skurrile Mordserie, in der die Protagonisten Julia und Florian, sieht man einmal von der Bergung der Leichen ab, fast allein ermitteln. Allzu oft kommt da allerdings Kommissar Zufall zu Hilfe. Für meine Begriffe jedoch ein paar Mal zu viel. So waren einige Handlungen der Beiden für mich nicht nachvollziehbar oder zu mindestens nicht ganz glaubwürdig. Die eigentliche Story ist packend inszeniert mit vielen Spannungsbögen, Wendungen und etlichen Fallstricken. Ganz besonders gut gefallen hat mir die Darstellung der handelnden Teenager. Ihr agieren im Internet, ihre Ängste und Sorgen, aber auch Wünsche und Träume sind sehr realistisch dargestellt. Das sie dadurch zu Opfern, gerade im Internet werden, entspringt leider nicht nur der Phantasie einer Thrillerautorin sondern ist leider schon allzu oft Realität geworden. Ich fand diese Passagen überaus überzeugend dargestellt.
Fazit: Ein überaus düsterer Thriller mit einer packenden Story.
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