Rezension zu "Blau wie Schokolade" von Cathy Lamb
Der Roman „Blau wie Schokolade“ von Cathy Lamb erschien am 21.06.2012 mit seinen 448 Seiten im Fischer Taschenbuchverlag.
Ein sehr humorvoller, von vielen Ereignissen voll gepackter Roman, bei dem es dem Leser nicht unbedingt langweilig wird. Er berichtet über viele verschiedene Probleme sowie Ereignisse und wie man diese eventuell bewältigen kann, allerdings alles an der Oberfläche und ohne richtigen Tiefgang, was aber nicht unbedingt schlecht ist. Wenn einem diese Art leichte Lektüre gefällt, kann man der Hauptprotagonistin mit viel Witz auf dem Weg ihrer emotionalen Achterbahn gut folgen und sich selbst Hoffnung schenken, so manch einen Schicksalsschlag bewältigen zu können.
Jeanne Stewart wird mit Ende dreißig durch den Tod ihrer Mutter und die Erkenntnis, dass sie in ihrer zweijährigen Beziehung die ganze Zeit mehrfach betrogen wurde, völlig aus der Bahn geworfen. Nachdem sie sich bei ihrem Ex-Freund mit Hilfe von Erdnussöl, gegen welches er allergisch ist, auf ungewöhnliche Art rächt und daher eine Aggressionsbewältigungstherapie verordnet bekommt, erleidet sie schließlich einen Nervenzusammenbruch, welcher sich bei einer Präsentation vor 834 Werbefachleuten ereignet.
Sie schmeißt daraufhin ihren Job und beschließt, Richtung Pazifikküste zu flüchten, wo ihr geliebter Bruder mit seiner Familie, die aus Ehefrau und vier Kindern besteht, lebt. Ob sie wirklich die glückliche Familie, welche sie auf Grund weiterer privaten Problemen, welche im Roman aufgedeckt werden, bis dato immer gemieden hatte, besuchen wird oder doch lieber nur ihren röhrenden Bronco in der Westküste versenken möchte, überlegt sie zunächst noch.
Auf ihrem Weg will Jeanne eigentlich nur einen kurzen Stop in der Kleinstadt Weltana machen, und kehrt im „The Opera Man`s Café“ ein, wo es die besten Pfannenkuchen gibt. Hier in dieser idyllischen Kleinstadt lernt Jeanne nach und nach sowohl nette, wie auch weniger nette Bewohner, als auch ihre Mitpatienten aus der Aggressions-Therapie kennen und teilweise lieben. Auch der Leser lernt die verschiedensten Probleme dieser Leute sowie ihre Lösungsvorschläge, und auf welche Art sie mehr oder weniger gut gelingen, zu verstehen. Hier sind als Beispiel das Alkoholproblem von Jeanne, das Drogenproblem von Becky, oder die Gewaltprobleme von Bradon oder Soman als nur ein paar Beispiele genannt.
Natürlich lernt unsere Hauptprotagonistin in diesem Buch auch einen sehr interessanten Mann kennen, welchem dieses Buch seinen Titel verdienen mag, da er „blaue Schokoladenaugen“ besitzt.
Allen Liebhabern von leichten Frauenromanen sei dieser Roman empfohlen, da er allein schon durch seine durchweg humorvolle Schreibweise niemandem Langeweile bescheren mag.
Dieses Buch beschreibt auf leichte Weise, dass auch, wenn man manche Verluste nie verwinden können wird, trotzdem zu neuem Glück finden kann.
Ich empfand es als nette Unterhaltung, Jeanne auf ihrem steinigen Weg zum Glück begleiten zu dürfen, jedoch erschien ihre Geschichte auf Grund der geballten Fülle an Ereignissen in dieser kurzen Zeit etwas unglaubwürdig und daher vergebe ich dem Buch nur vier Sterne anstatt fünf.