Cathy Park Hong

 4,5 Sterne bei 6 Bewertungen
Autor*in von Störgefühle und Störgefühle.

Lebenslauf

Cathy Park Hong wurde 1976 als Tochter koreanischer Immigranten in Los Angeles geboren. Sie ist Autorin und Lyrikerin und wurde für »Störgefühle« für den Pulitzer Preis nominiert und mit dem National Book Critics Circle Award ausgezeichnet. »Time Magazine« wählte sie zu einer der hundert einflussreichsten Menschen des Jahres 2021. Sie lebt mit ihrer Familie in Brooklyn. 

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Cathy Park Hong

Cover des Buches Störgefühle (ISBN: 9783351039448)

Störgefühle

 (5)
Erschienen am 14.02.2022
Cover des Buches Störgefühle (ISBN: 9783754003398)

Störgefühle

 (1)
Erschienen am 14.02.2022

Neue Rezensionen zu Cathy Park Hong

Cover des Buches Störgefühle (ISBN: 9783351039448)
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Rezension zu "Störgefühle" von Cathy Park Hong

MINOR FEELINGS - ORIGINAL TITLE
TinaGervor 2 Jahren

„Hollywood, an industry that shapes not only our national but global memories, has been the most reactionary cultural perpetrator of white nostalgia, stuck in a time loop and refusing to acknowledge that America’s racial demographic has radically changed since 1965.” (P 73)

MINOR FEELINGS – are not generated from major change but from lack of change. (P56). Hong’s cultural criticism is taking the white make believe apart. The ethnic story is more than a single story. She demands room for every soul to tell their story without feeling shame or indebted to anyone. Identity and individuality are vital to all of us – we don’t need categories; we need honesty and more books like this to open our eyes and see the world the world the way it is rather than hiding behind cliches and tales from the past.

Cover des Buches Störgefühle (ISBN: 9783351039448)
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Rezension zu "Störgefühle" von Cathy Park Hong

Interessante Einblicke
buechermangovor 2 Jahren

Wow, was für ein Buch. Um ehrlich zu sein ist das Thema Anti-Asiatischem-Rassismus bisher ziemlich an mir vorbei gegangen. Ich hatte den Podcast Daspor.Asia gehört. (Es gibt leider wenige Folgen, aber die sind total informativ und toll. Kleine Empfehlung am Rande). Das reicht mir natürlich nicht und so musste ich Störgefühle einfach lesen. Es war um ehrlich zu sein anders, als ich erwartet hatte, aber sehr gut.

„Störgefühle kommen bei Angehörigen von Minderheiten auf, wenn ihnen der amerikanische Optimismus aufgedrängt wird, aber im Kontrast zu ihrem eigenen Erleben steht und so ein ständiges Hintergrundrauschen kognitiver Dissonanz auslöst“

Woran denkt ihr als erstes, wenn ihr an das Thema denkt? Ich hatte direkt im Kopf, wie alle Asiat*innen kollektiv als Chines*innen bezeichnet werden. Was sie sich aufgrund ihrer kleineren Augen anhören müssen, und dass sie ja eh alle gleich sind. Die Scham, die in ihrer Existenz liegt und das Gefühl, für alles Dankbar sein zu müssen, auch wenn sie vielleicht gerade Diskriminierung erfahren. Auf diese Punkte und viele mehr geht Cathy Park Hong ausführlich ein und hat meinen Horizont damit immer wieder erweitert.

„Dieses Land behauptet, unsere race würde keine Rolle spielen, sie habe nichts damit zu tun, dass man uns schikaniert, uns bei Beförderungen übergeht oder uns ins Wort fällt, sobald wir den Mund aufmachen. Unsere race spielt in diesem Land so sehr keine Rolle, dass wir bei Umfragen oft in der Rubrik »andere« geführt werden."

Gerade zu Beginn geht Cathy Park Hong auf die Geschichte zwischen Amerika und Asien ein. Sie erzählt von chinesischen Gastarbeitern, die in Amerika ausgebeutet werden, von dem Koreakrieg, bei dem etwa 10 Prozent der koreanischen Bevölkerung starben und vom Einreiseverbot, das die USA lange verhängt hatte.

„Asiaten fehlt es an Präsenz. Asiaten wirken, als wäre es ihnen peinlich, überhaupt Raum einzunehmen. Unsere Präsenz reicht nicht mal aus, um als echte Minderheit durchzugehen. Wir sind ethnisch nicht interessant genug, als dass es Quotenasiaten gäbe. Wir spielen im Diskurs um race kaum eine Rolle, wir sind Silikon. “

Sie geht auch immer wieder auf die asiatischen Amerikaner*innen in ihrem Umfeld ein. So berichtet sie ausführlich von der Freundschaft mit zwei Freundinnen aus der Uni, die stark durch die asiatische Herkunft geprägt ist. Auch die Zeit ihres Vaters im Krieg findet einen Platz. Bewusst verzichtet sie auf eine Darstellung ihrer Mutter und fragt „ Müssen asiatisch-amerikanische Narrative immer auf die Mutter zurückgehen?“

Auch das Thema schlechtes Englisch kommt auf, mein absolutes Lieblingskapitel. Ich fand es wunderschön, wie sie die Scham ablegt und ihre ‚Fehler‘ für ihre Kunst nutzt und tiefgründige Gedichte daraus schafft. Cathy Park  Hong ist Schriftstellerin und interessiert sich für Kunst und Comedy. Das ist auch der Punkt, der mich an dem Buch ein wenig ‚gestört‘ hat. Es geht viel um diese Themen. Natürlich, sie sind ihr wichtig und sie bringt ja auch eine interessante Perspektive mit. Ich hatte um ehrlich zu sein aber nicht damit gerechnet, dass gleich so viele Kapitel sich darum drehen. Ein gewisses Interesse an Kunst und STand-up-comedy könnte hier von Vorteil sein. 

Stilistisch fand ich das Buch ziemlich durchwachsen. Man merkt, dass die Autorin gerne mit der Sprache spielt und einen großen Wortschatz hat. Sie schmückt Geschichten aus und springt gern mal zwischen Themen. Ich hatte zwischendurch ein wenig zu kämpfen, musste zurück blättern und mich sehr konzentrieren. Ich find grundsätzlich auch gut, dass die Autorin sich hier so frei ausgedrückt hat und hab auch nicht das Gefühl, wenig verstanden zu haben. Gleichzeitig finde ich es schade, weil es eben so wenige Bücher zu dem Thema gibt und ich befürchte, dass einige keinen Zugang zu dem Buch finden werden.

Ein wirklich interessantes Buch, das zum Umdenken bringt. Von mir eine Empfehlung, aber lest vorher vielleicht die Leseprobe und guck, ob ihr mit dem Schreibstil klarkommt. In der Mitte wirds etwas zäh und thematisch eher speziell, aber die Mühe lohnt sich.

Cover des Buches Störgefühle (ISBN: 9783351039448)
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Rezension zu "Störgefühle" von Cathy Park Hong

"Nicht weiß genug, nicht Schwarz genug"
Nasuadavor 3 Jahren

Cathy Park Hong, Schriftstellerin und Lyrikerin, lebt als Tochter koreanischer Einwanderer in den USA. In ihrem neuen Sachbuch schreibt sie über „Störgefühle“, die sie immer dann empfindet, wenn sie anti-assiatischem Rassismus ausgesetzt ist. Diese Gefühle stellen sich beispielsweise ein, wenn ihre eigene Wahrnehmung immer wieder in Frage gestellt bzw. übergangen wird oder wenn sie sich ausnahmsweise einmal dazu entschließt, unbequeme Wahrheiten auszusprechen, also „schwierig“ zu sein.

In der gesellschaftlichen Wahrnehmung (Hong bezieht sich hier auf die USA, Ähnliches lässt sich aber sicherlich auch für Europa feststellen) sind Asiat/-innen oft geradezu unsichtbar, tauchen in Umfragen als „andere“ Bevölkerungsgruppe auf und sehen sich generell einem Dilemma ausgesetzt: sie sind nicht weiß genug, aber auch nicht Schwarz genug. Dieser Thematik widmet sich die Autorin in verschiedenen Essays, in denen sie erzählt, dass sie eben nicht immer über ihr Asiatisch-Sein sprechen möchte, keine Bekenntnislyrik schaffen und nicht nur über ihre Traumata sprechen möchte. Aber wie und worüber soll sie überhaupt schreiben?

Hong mischt geschichtliche Bezüge, zum Beispiel auf den Chinese Exclusion Act von 1882 oder die Unruhen in L.A. im Jahre 1992, mit ganz persönlichen Erfahrungen. So berichtet sie von Verlust ihrer kindlichen Unschuld angesichts von erlebtem Rassismus oder ihrem Versuch, sich in Stand Up-Comedy der eigenen race Identität anzunähern. Ihre Erlebnisse mit einer koreanisch-amerikanischen Therapeutin sind ebenso Thema, wie die Vergewaltigung und Ermordung der Autorin und Künstlerin Hak Kyung Cha, die von den Medien stets unter den Teppich gekehrt wurde.

Gerade diese thematischen Sprünge sind es, die das Buch für mich nicht vollständig zugänglich machen. Der Essay über Hongs Zeit am Oberlin College und ihre Freundschaft mit Erin und Helen fügt sich für mich nicht recht ein. Was jedoch deutlich aus ihren Texten hervortritt, ist das immerwährende Gefühl, eine Schuld wiedergutmachen zu müssen: an ihren Eltern, aber auch an Amerika. Ihre Lösung? Lyrik!

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