Cover des Buches Solange du mich siehst (ISBN: 9783810501493)
Rezension zu Solange du mich siehst von Cecelia Ahern

Rezension zu "Solange du mich siehst"

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 10 Jahren

Kurzmeinung: Ganz nett, aber mehr auch nicht.

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 10 Jahren
In diesem Band sind zwei Kurzgeschichten von Cecilia Ahern erschienen. In der ersten, "Das Lächeln der Erinnerung, geht es um einen Mann, der eine Maschine erfunden hat, mit der man die Erinnerungen anderer Menschen verändern kann. Als er die bettelarme Judith zu seiner neuen Assistentin macht, wird er erneut mit einem tragischen Verlust aus seiner Vergangenheit konfrontiert. Die Geschichte "Das Mädchen im Spiegel" handelt von Lila, deren blinde Großmutter einen seltsamen Spleen hat: Sie besteht darauf, dass in ihrer Gegenwart alle Spiegel mit schwarzen Tüchern verhängt werden. Am Tag ihrer Hochzeit erfährt Lila auf schreckliche Weise, dass diese Angewohnheit doch nicht so sonderbar ist.

Natürlich kann man sich darüber streiten, ob zwei Kurzgeschichten wirklich ein eigenes Buch "wert" sind, aber ich finde es als kleine Abwechslung zwischendurch ganz praktisch. Man kann diesen Band in ein paar Stunden durchlesen, was auch daran liegt, dass er wie immer wunderschön und poetisch geschrieben ist. Da bekommt man glatt Lust, mal wieder einen Roman von Cecilia Ahern zu lesen. Leider bekommt man hier aber auch deshalb Lust, etwas anderes zu lesen, weil es an der Umsetzung der Geschichten dann doch ziemlich hakt.
In "Das Lächeln der Erinnerung" wurde praktisch keine Spannung aufgebaut und der Schluss ist irgendwie auch unbefriedigend. Zudem hatte ich beim Lesen moralische Bedenken, weil ich die Begründung, warum es okay ist, mit den Erinnerungen von Menschen herumzuspielen, nicht wirklich überzeugend fand. Außerdem ist es leider unrealistisch, dass es niemand geschafft hat, den Apparat nachzubauen und wahrscheinlich Blödsinn damit anzustellen.
"Das Mädchen im Spiegel" ist zumindest spannend und etwas unterhaltsamer als die erste Geschichte, aber erst am Ende. Der ereignislose Anfang ist hier einfach zu lang geraten. Noch dazu stolpert man über ein Logikloch nach dem anderen. Warum hat Lila Grellies Spleen nie hinterfragt? Warum hat die Großmutter die Spiegel im Haus behalten? Warum ist sie nicht früher darauf gekommen, wie sie ihrer Enkelin helfen kann? Ich bin sicher, dass man hier eine tiefere Botschaft entdecken könnte, mir ist sie aber leider nicht klar geworden.

Ganz nett für zwischendurch, aber kein Meisterwerk.

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