Cover des Buches Heller als ein Stern (ISBN: 9783760799407)
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Rezension zu Heller als ein Stern von Celia Bryce

Ich hätte das Buch so gerne gemocht

von Sarlascht vor 11 Jahren

Rezension

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Sarlaschtvor 11 Jahren

Inhalt:
Bei der dreizehnjährigen Megan wird ein Hirntumor festgestellt. Relativ schnell wird sie ins Krankenhaus überstellt, damit man mit der Chemotherapie starten kann. Es ist kein Ort zum Wohlfühlen, aber es ist auch so, dass auf der Krebsstation alle deutlich jünger sind wie sie, was es schwer macht, einen Vertrauten zu finden, bis dann eben Jackson auf der Bildfläche auftaucht. Er ist etwas älter wie sie und deutlich „anders”. Regel gelten für ihn und obwohl er schwerkrank ist, lässt er sich seine gute Laune nicht verhageln. Zwischen den Beiden entsteht eine intensive Beziehung, sie helfen einander über die Krankheit hinweg, doch Krebs ist tückisch und verändert alles.

Meine Meinung:
Es gibt Bücher, da hätte man einfach gerne einen positiven Eindruck, möchte sie in den Himmel loben, aber ehrlich, hier klappt es einfach nicht, weil ich die Geschichte richtig schlecht fand, stilistisch vielleicht noch okay, von der Struktur fürchterlich.

Die Geschichte beginnt damit, das Megan die Diagnose erhält und ins Krankenhaus kommt – keinerlei Anhaltspunkt, wie sie auf den Krebs reagiert. Natürlich könnte es die Schockstarre sein, aber dann hätte zumindest so etwas die Autorin niederschreiben müssen, so hatte ich einfach nur das Gefühl, die Diagnose wäre eine Unannehmlichkeit, der man aber keinen großen Wert zuweist, jedenfalls habe ich mir keinen Eindruck machen können, was die Krankheit bei Megan auslöst, welche Gedanken und Ängste sich bei ihr einschleichen.

Relativ am Anfang lernen sich auch gleich Megan und Jackson kennen und was soll ich sagen, es war ein wenig klischeeüberladen. Megan mochte Jackson natürlich nicht, er allerdings hatte einen Narren an ihr gefressen und suchte verzweifelte ihre Nähe, woraufhin sie nur mit Ablehnung reagiert und wie es weitergeht, kann sich jeder vermutlich denken, weil es eben wie immer ist.

Besonders tragisch fand ich aber, dass man überhaupt nichts über den Umgang mit der Krankheit mitbekommt. Megan erlebt man nur im Krankenhaus, wenn sie von dort entlassen wird und einmal ein paar Tage zu Hause bleiben kann, hört auch die Geschichte für einen Moment auf, jedenfalls erfährt man nahezu nichts, wie die Familie, Freunde und Bekannte auf die schreckliche Lage reagieren. Und auch Megans Gedankenwelt ist so unendlich weit entfernt, Sorgen und Zweifel, es gibt sie schon, aber auf Sparflamme und für so ein wichtiges Thema, einfach nichts ausreichend genug.

Ehrlich gesagt, dieses Buch hat mich beim Lesen wütend gemacht, weil es so absolut emotionsarm ist und Krebs als so einen Kleinigkeit darstellt. Zumindest bis kurz vor dem Ende, hier liegt nämlich etwas was wirklich überzeugen kann – der Schluss. Endlich kommen Gefühle auf, die Klischees werden teilweise abgeschüttelt, das Herz wird schwer und man klammert sich an den Buchdeckel fest, möchte so viel und wird mit Schönheit und gleichzeitig Traurigkeit überschüttet. Tatsächlich, das Ende ist mehr als gelungen, aber es vermag einfach nicht, alles andere zu retten. Ich war wahnsinnig enttäuscht, vordergründlich, weil einfach die Schwere der Krankheit Krebs nicht glaubwürdig niedergebracht wurde.

Fazit:
Es fehlt so viel: Emotionen, Schwere, Glaubwürdigkeit und der generelle Umgang mit der Krankheit. Wäre da nicht der beeindruckende Schluss, dann wäre es ein durchgehend schlechtes Buch, so gab es wenigstens einen gefühlsintensiven Abschluss, doch um die Geschichte zu retten, da hat es einfach nicht mehr ausgereicht. Ich hätte das Buch wirklich gerne geliebt, aber dafür hat es mir keine Chance gelassen.

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