Celia Fremlin

 4,2 Sterne bei 129 Bewertungen
Autor*in von Der lange Schatten, Die Stunden vor Morgengrauen und weiteren Büchern.

Lebenslauf

CELIA FREMLIN, 1914 bis 2009, wurde in Kent geboren. Sie studierte an der Universität Oxford klassische Philologie und Philosophie und schrieb im Laufe von vier Jahrzehnten sechzehn gefeierte Romane, einen Gedichtband und drei Geschichtensammlungen.

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Der lange Schatten (ISBN: 9783755805526)

Der lange Schatten

(56)
Neu erschienen am 16.09.2025 als Taschenbuch bei DuMont Buchverlag.

Alle Bücher von Celia Fremlin

Neue Rezensionen zu Celia Fremlin

Cover des Buches Onkel Paul (ISBN: 9783832168476)
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Rezension zu "Onkel Paul" von Celia Fremlin

Verena_Buchblogger
Beklemmender Roman in sommerlicher Idylle

4,5/5 *

Isabel und ihre Schwester Meg verbringen also mit ihren Kindern die Sommerferien in einem  beschaulichen Ferienort am Meer.  Doch der Alltag wird gestört, als deren ältere Halbschwester Mildred, psychisch angeschlagen und von Krisen geplagt, in ein seit Jahren verlassenes Cottage zieht. In jenes Haus, welches vor 15 Jahren Schauplatz einer Tragödie war! Vor 15 Jahren wurde dort Mildreds Ex-Mann, der berüchtigte Onkel Paul, wegen eines Mordversuchs an seiner ersten Frau verhaftet. Nachdem Paul aus dem Gefängnis entlassen wird, fragen sich die Schwestern nun, ob er zurückkehren könnte, um Rache an denjenigen zu nehmen, die ihn einst zurückgewiesen und verraten haben...

Die Sommeridylle wird immer mehr von der Angst und den Erinnerungen der Frauen durchdrungen, denn war da nicht ein Klopfen? Und geht da nicht einer ums Cottage herum? Mitten in der Nacht? ...

Der Autorin gelingt es meisterhaft, das Lesen zwischen realer Gefahr und neurotischer Einbildung schwanken zu lassen. Die zentrale Stärke liegt in ihrem psychologischen Blick auf die Dynamik der Figuren.

Mildred ist ein neurotischer Mensch. Gerade jetzt, wo die Entlassung von Paul immer näher rückt, dreht sie im wahrsten Sinne des Wortes am Rad. Ihre jüngeren Schwestern Isabel und Meg lassen sich nach und nach von Mildreds Angst einfangen und wissen irgendwann selber nicht mehr, was wahr ist und was nicht! Und dann geschehen auch noch so seltsame Dinge...

Das vorherrschende Gefühl ist weniger die offene Bedrohung, dass Paul zurückkehren könnte um Mildred oder ihnen allen etwas anzutun. Vielmehr ist es diese anhaltende, schleichende Unsicherheit, die sich in jedem Dialog, jeder Gestik und vor allem in jeden Gedanken der Hauptfiguren manifestiert.

Und Onkel Paul ist allgegenwärtig, ohne auch nur einmal in Erscheinung zu treten! Er bleibt eine unheimliche, unwirkliche Figur...

Der Roman ist einfach zu lesen, trotzdessen der Text schon so viele Jahre auf dem Buckel hat. Die Kapitel sind kurz und knapp. Dies verstärkt die Wirkung der unterschwelligen Gefahr, die nie wirklich explodiert, sondern wie ein feiner Nebel über dem Text liegt. Die kurzen Kapitel und Dialoge schüren eher das Gefühl der (An-)Spannung bis zum Schluss...

Jetzt möchte ich aber auch noch auf das Cover zu sprechen kommen: Das Cover von „Onkel Paul“ ist in bläulichen Tönen gehalten mit einem Hauch von Rosa. So wird ein sommerliches Fleckchen Erde gezeigt mit einem kleinen Cottage am Meer. Doch die Szene bleibt merkwürdig leer und still, die Idylle wirkt aufgesetzt. Das Bild verstärkt das Gefühl des Romans: Ferien am Meer, doch hinter jeder Ecke lauert das Vergangene, die Bedrohung! ;-)

Celia Fremlins Roman ist ein Krimi, aber noch mehr als das. Eher ein Psychothriller, in dem es kein Verbrechen gibt! Er ist eine kluge Studie über Familie, Schuld und die Folgen von Traumata. Die Beziehungen zwischen den Schwestern und Mildred sind voller verborgener Konflikte, die immer wieder aufbrechen. Da der Roman in den 1950er-Jahren angesiedelt ist, reflektiert er sehr subtil auch die gesellschaftliche Stellung von Frauen, die ihre persönlichen Ängste und Sehnsüchte gegen das Korsett des Alltags zu behaupten versuchen.

Zusammenfassend ist „Onkel Paul“ ein atmosphärisches, feinsinnig konstruiertes Buch, das weit über den klassischen Kriminalroman hinausgeht und mit seiner ausbalancierten Mischung aus sommerlicher Leichtigkeit, psychologischer Spannung und subtilen Andeutungen auch anspruchsvolle Leser begeistert.

Mich hat dieser Roman sehr begeistert, es war mal etwas völlig anderes! :-)

Cover des Buches Onkel Paul (ISBN: 9783832168476)
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Rezension zu "Onkel Paul" von Celia Fremlin

ancla_books4life
Zeitlose Lektüre, der besten Art!

**** Mein Eindruck ****

Dieses Buch zeigt einmal mehr, was Sprache leisten kann: anregend, gewitzt, britisch – mit einem besonderen Ausdrucksvermögen und der Fähigkeit, kreative, ausformulierte Sätze zu gestalten. Genau das überträgt sich auf den Inhalt: Die Sprache erweckt die Geschichte nicht nur zum Leben, sondern lässt eine Vielzahl an Bildern entstehen. Der Spannungsroman ist fundiert und gut durchdacht. Schon allein wegen der Sprache eine lohnenswerte Lektüre – mit ihr aber ein echtes Meisterwerk! Wer England liebt und Krimis mit Atmosphäre schätzt, wird hier voll auf seine Kosten kommen. Die drei Schwestern sind herrlich eigenwillig, bringen viel Witz und Charme in die Handlung und machen das Geschehen lebendig und unterhaltsam. Ihr Zusammenspiel wirkt authentisch und sorgt für viele Schmunzler. Onkel Paul hingegen bringt die nötige Spannung ins Spiel. Wird er sich rächen? Genau das gilt es herauszufinden – und es lohnt sich!


**** Empfehlung? ****

Wer richtig gute Lektüre ohne Schnickschnack sucht, sollte dieses Buch – und am besten gleich alle anderen der Autorin – lesen. Mich hat sie bislang durchweg überzeugt. Das ist zeitlose, kluge und unterhaltsame Literatur vom Feinsten!

Cover des Buches Onkel Paul (ISBN: 9783832168476)
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Rezension zu "Onkel Paul" von Celia Fremlin

twentytwo
Schatten der Vergangenheit

Wie ein dunkler Schatten schwebt, der schon lange von der Bildfläche verschwundene Onkel Paul, über dem Leben der drei Halbschwestern Mildred, Meg und Isabel. Obwohl die drei eigentlich nicht recht miteinander können, ist für sie ein Leben ohne sich umeinander zu sorgen, undenkbar. Während der imaginäre Onkel seine Spielchen treibt, kommen die charakterlichen Unterschiede der Schwestern und ihre Eigenarten immer stärker zum Vorschein und es ist absehbar dass es nicht lange dauert, bis die Seifenblase zerplatzt. Doch bis es soweit ist, bleibt den zahlreichen Randfiguren genügend Zeit, für zusätzliche Verwirrung zu sorgen und so das Spiel auf die Spitze zu treiben.

FAZIT
Eine langatmige Geschichte, die sich in einer Endlosschleife unermüdlich zu wiederholen scheint, bevor das wenig überraschende Ende den Leser erlöst.

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