Cover des Buches Liebe in fünfzehn Lektionen (ISBN: B071VTMX31)
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Rezension zu Liebe in fünfzehn Lektionen von Celia Jansson

seichter Gay Romance

von Koriko vor 6 Jahren

Rezension

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Korikovor 6 Jahren
Story:
Seitdem Levi von seiner ersten großen Liebe enttäuscht wurde, hat er ein Problem damit Männer anzusprechen und über seinen Schatten zu springen. Dabei sehnt er sich nach Beachtung, Sex und mehr Erfahrung, erst recht als er den gutaussehenden Aaron auf einer Party erspäht. Ihn will er unbedingt für sich gewinnen. Um seine Schüchternheit abzulegen, bietet ihm Levis Freund Jannik seine Hilfe an – zunächst in Form von Tipps beim Daten und Flirten, später auch im Bett, denn Jannik ist schon seit einer Weile an Levi interessiert. Doch damit beginnen die Probleme, denn Jannik fällt es schwer seine wachsenden Gefühle aus ihrem Deal herauszuhalten …

Eigene Meinung:
„Liebe in fünfzehn Lektionen“ ist der zweite Roman von Celia Jansson, die ihr Debüt mit dem historischen Drama „Sunford“ feierte, der im Sieben Verlag erschien. Das vorliegende Buch ist wesentlich lockerer und leichter, als die Geschichte um Vincent und Leonard, die sich gegen gesellschaftliche Zwänge zur Wehr setzen müssen. So ist „Liebe in fünfzehn Lektionen“ eine reine Liebesgeschichte mit einer gehörigen Portion Erotik, denn dieses Mal geht es durchaus expliziter zur Sache.

Die Geschichte ist im Grunde sehr einfach gestrickt und klischeehaft. Bereits am Anfang dürfte dem Leser klar sein, in welche Richtung die Sache mit Levi, Jannik und Aaron läuft. Ebenso kann man sich denken, dass sich Janniks Nachhilfe und Unterstützung nicht nur auf Klamotten, Stil und Flirten beschränkt, sondern dass die beiden auch miteinander im Bett landen, was für eine ordentliche Prise Erotik sorgt. Zwischendurch fragt man sich allerdings schon, warum Levi so gar nicht mitbekommt, was sich hinter Janniks Unterstützung verbirgt, doch er ist nun einmal extrem stark auf Aaron fixiert und daher blind für alle anderen Menschen um sich herum. Leider zieht sich das Ganze bis zum Ende durch, weswegen der Roman zwischenzeitlich etwas langatmig wirkt und man das Gefühl hat, dass die beiden jungen Männer auf der Stelle treten. Auch sonst passiert nicht so viel – man erfährt zwar mehr über Jannik und auch Levi, doch wirklich fesselnd sind die Offenbarungen nicht. Einzig die Tatsache, dass Levi ein Jude ist und man zumindest ein wenig mehr über die Traditionen und die Vergangenheit seiner Familie erfährt, ist nicht uninteressant, denn in Gay Romance kommen solche Aspekte selten vor. Positiv ist auch, dass Janniks Familie und seinen Problemen mit seinem Vater ein wenig Platz eingeräumt werden – so bekommt man handlungstechnisch nicht nur die wachsende Liebe und die Beziehungskisten, sondern ein wenig mehr zu den Hauptfiguren geboten.
Ansonsten plätschert die Geschichte dahin und führt natürlich unweigerlich zu dem Ende, das dem Leser von Anfang an kannte, denn natürlich kommt „Liebe in fünfzehn Lektionen“ nicht ohne Happy End aus. Ein wenig schade ist, dass die übrigen Figuren nur am Rande vorkommen – gerade über Aaron erfährt man nur zusammenfassend mehr. Auch Levis Freundeskreis bleibt recht blass.

Celia Jansson hat einen lockerleichten, sehr flotten Schreibstil, der gut zur Geschichte passt. Mitunter wirken die Figuren jedoch ein wenig steril. Man hat das Gefühl, dass einem Levi und Jannik trotz allem ein wenig fremd bleiben und man nicht so nah bei ihnen ist, um mitzufiebern. Die Perspektive wechselt zwischen Jannik und Levi, wobei letzterer den Löwenanteil der Geschichte erzählt. Mitunter kommt die Autorin aber auch durcheinander und springt zwischenzeitlich zwischen Levi und Jannik. Ansonsten wirken die Erotikszenen stellenweise etwas hölzern und an einigen Stellen schleichen sich Logiklücken ein oder Dinge werden plötzlich anders erklärt, als noch wenige Seiten zuvor. Das sorgt für Verwirrung und leider auch dafür, dass man nicht so schnell in die Handlung kommt.

Fazit:
„Liebe in fünfzehn Lektionen“ ist eine nette Geschichte für zwischendurch, die leider ziemlich klischeehaft und vorhersehbar ist. Wer Geschichten über zwei Freunde mag, die sich nach und nach ineinander verlieben, für den ist Celia Janssons Roman auf jeden Fall etwas, ebenso für Leser, die lockerleichte Lektüre mögen und keine Lust auf Drama und Action haben. Fand von erotischen Geschichten kommen ebenfalls auf ihre Kosten, denn Jannik und Levi lassen keine Gelegenheit aus, um an Levis Können im Bett zu feilen. Am Besten reinlesen und sich selbst ein Bild machen.
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