Cover des Buches Sunford - Verführung eines Gentleman (ISBN: 9783864435218)
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Rezension zu Sunford - Verführung eines Gentleman von Celia Jansson

Interessante Mischung aus Gayromance und Historisch

von j125 vor 8 Jahren

Rezension

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j125vor 8 Jahren
Inhalt:
Sunford 1905: Der Unternehmer Leonard Knightley kommt von einer Geschäftsreise zurück, die nicht unbedingt erfolgreich für ihn gewesen ist. Er möchte Sunford unbedingt an die Eisenbahn anschließen, doch das ist teuer und nicht jeder ist für den Fortschritt. Zur gleichen Zeit weilt Lord Vincent Fanbury in dem kleinen Dorf, da er den Sommer bei seiner Verwandtschaft verbringt. Von Beginn an herrscht eine gewisse Anziehung zwischen Vincent und Leonard, doch Homosexualität ist nicht gern gesehen.

Meine Meinung:
Die Autorin hat mich gefragt ob ich nicht Lust hätte das Buch zu rezensieren und an der Blogtour teilzunehmen und da ich irgendwie Lust hatte etwas Neues zu probieren, habe ich zugestimmt.

Sowohl Gayromance als auch Historisches habe ich bereits gelesen, aber mich hat die Kombination sehr interessiert. Früher war Homosexualität strafbar und konnte daher nicht offen ausgelebt werden, was sich heute zum Glück in vielen Ländern geändert hat, auch wenn es nach wie vor nicht überall gesellschaftlich akzeptiert ist. Die Handlung bzw. Thematik an sich hat mir gut gefallen, auch wenn der Konflikt für mich noch ein bisschen mehr in den Vordergrund hätte gerückt werden können.

Ich mochte Hauptcharakter Leonard sehr gern, weil er einerseits sehr fortschrittlich eingestellt ist und genau weiß was er will, andererseits aber ein beschauliches Leben in dem kleinen Sunford genießt und sich mit dem Zufrieden gibt, was er hat.

Vincent hingegen mochte ich nur im ersten Teil der Geschichte, als er noch fröhlich war und sich über alles freuen konnte. Ein Tier im Wald, der Duft der Rosen oder die Sonne die durch das Blätterdach scheint. Im Verlauf der Geschichte wurde er mir leider eher unsympathisch, weil er sich ziemlich mies verhält und ja, fast ein bisschen jammerig wird.

Das größte Problem hatte ich leider mit dem Aufbau der Geschichte. Sie ist in drei Teile unterteilt, was mich prinzipiell nicht stört. Der erste Teil aus Leonards Sicht hat mir gut gefallen. Im zweiten Teil jedoch erleben wir den kompletten ersten Teil (und noch ein bisschen mehr) aus Vincents Sicht. Mir persönlich war das einfach zu viel, weil es stellenweise langweilig war (ich wusste ja was passiert), dann wieder nicht zur Sicht von Leonard passte (im ersten Teil zieht Vincent sich nach dem Schwimmen hinter einem Baum um, im zweiten lässt er seinen Schwimmanzug trocknen und zieht sich seine Alltagskleidung wieder drüber) und an den Stellen, die für den Leser neu waren, einfach zu schnell ging. Für mich hat sich der ganze zweite Teil wie eine Zusammenfassung gelesen und ich hatte nicht mehr das Gefühl die Geschichte wirklich zu erleben. Stellenweise hat sich das bis in den dritten Teil gezogen, der dann immer mal wieder wechselnde Perspektiven beinhaltet. Das für mich sehr Schade, weil der wirkliche Lesefluss so nur im ersten Teil zustande kam und kurz vorm Ende.

Das Ende selbst war für mich fast ein bisschen schnell bzw. abrupt. Ich hätte mir vielleicht einen weiteren Ausblick oder ein abschließendes Ereignis oder irgendetwas gewünscht, was die ganze Sache in bisschen runder gestaltet.

Fazit:
Thematisch durchaus interessant, aber leider konnte mich der Aufbau der Geschichte absolut nicht überzeugen.
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