Cover des Buches Hexenkind (ISBN: 9783401500355)
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Rezension zu Hexenkind von Celia Rees

"Hexenkind" von Celia Rees

von Jacynthe vor 9 Jahren

Rezension

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Jacynthevor 9 Jahren

Inhalt


Nachdem ihre Großmutter der Hexerei bezichtigt und hingerichtet wird, muss die junge Mary fliehen. Sie findet Zuflucht bei einer Gruppe von Puritanern, die nach Amerika reisen, um sich dort ein neues Leben aufzubauen. Mary glaubt, ihre Vergangenheit hinter sich lassen zu können, doch bald muss sie feststellen, dass ihr Ruf ihr übers Meer gefolgt ist und sie auch in ihrer neuen Heimat misstrauisch beobachtet wird.


Meine Meinung


Dieses Buch ist einer der ersten, die mein Bücherregal zierten. Bis dahin hatte ich hauptsächlich Bücher aus der Bibliothek gelesen, doch dann begann meine Sammelleidenschaft. Jetzt hatte ich Lust, dieses Buch einmal wieder zu lesen und ich finde es immer noch genau so gut wie damals.

Besonders gelungen finde ich die Aufmachung, die als Tagebuch gestaltet ist und den Eindruck erwecken soll, auf wahren Tatsachen zu beruhen. Der Roman beginnt mit einer Anmerkung der fiktiven Historikerin Alison Ellman, die berichtet, wo und wie die folgenden Tagebucheinträge gefunden worden sind, dass die zeitliche Einordnung nur geschätzt werden konnte und dass Rechtschreibung und Satzzeichen geändert wurden. Das Buch endet mit der Bitte Ellmans, dass jeder, der noch etwas zur Geschichte von Mary bezutragen hätte, sich doch bei ihr melden solle.

Da es sich, wie gesagt, um einen Roman in Tagebuchform handelt, erzählt Mary das Geschehene aus ihrer Sicht. Es ist sicher schwer, einen Tagebuchroman so zu schreiben, dass er noch authentisch wirkt, und auch hier gibt es Passagen, die meiner Meinung nach so nicht in einem Tagebuch auftauchen würden. Hier sei vor allem die genaue Wiedergabe von Dialogen genannt, ohne die das Buch aber natürlich kaum zu realisieren gewesen wäre.

Es hat ja dennoch eine Weile gedauert bis ich begriffen hatte, dass es Mary nicht gegeben hat. Ich bin aber sicher, dass es viele solcher oder ähnlicher Geschichten tatsächlich gegeben hat, was wohl auch Rees dazu veranlasst hat, diese Form des Erzählens zu wählen. Auch Zeit und Ort sind so gewählt, dass sie ein überindividuelles Bild der damaligen Gesellschaft darstellen. Man erfährt viel über das Leben der Auswanderer, über die Gefahren an Bord und in der Neuen Welt und was für Arbeiten in der Kolonie anfielen. Hierbei nahm Rees umfangreiche Recherchen vor, die auf der hübsch gestalteten HomepageWitch Child nachzulesen sind. Eine wundervolle Ergänzung zum Roman, auch wenn im Buch selbst leider nicht auf die Seite hingewiesen wird.

Vom Ablauf und den Details her hat mich der Roman beim wiederholten Lesen an den Film "Hexenjagd" mit Winona Ryder erinnert. Vor allem in Bezug auf die gleichaltrigen Mädchen des Dorfes, die Mary mit Bosheit begegnen und versuchen, sie durch Vortäuschen von Besessenheit und ähnlichem in Schwierigkeiten zu bringen. Rees brachte jedoch eine neue spannende Komponente mit ein, nämlich die Indianer, mit denen Mary sich anfreundet und die ihr helfen, die heilenden Kräuter der Neuen Welt kennen und verstehen zu lernen. Diese Komponente führt Rees im Folgeroman "Hexenschwestern" weiter.

Ich vergebe 4 von 5 Wolken für diesen Roman.
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