Rezension zu "Von Drachen, Magiern und Menschen: Gay Fantasy Romance / Gesamtausgabe" von Celia Williams
Als ich das erste gelesene Buch der Autorin seinerzeit mit einem Autounfall verglich hätte ich nie erwartet dass mich ihre Romane einmal so fesseln würden dass ich sie in regelmäßigen Abständen erneut lesen werde. Allerdings waren es zuerst nur die zeitgenössischen Geschichten und die Gestaltwandlerromane, die mich „anfixten“.
Die kostenlose Kurzgeschichte „Drachengefährten“ fand ich zwar interessant, doch viel zu kurz, weshalb ich kein Interesse an der Drachenreihe entwickelte. Dann kamen die beiden „Ragnarök“-Romane dazu und ließen mich begierig nach weiteren Romanen der Autorin zurück. So habe ich schließlich doch den Sammelband der Drachenreihe gekauft. Einmal angefangen konnte ich mich nur noch widerwillig davon trennen und habe die ca. 1.500 Seiten in nicht einmal vier Tagen förmlich inhaliert. Selbst „Drachengefährten“ ergab im Zusammenhang plötzlich viel mehr Sinn. Nicht alle Geschichten haben mir gleich gut gefallen, so konnte ich z.B. mit „Das Herz des Drachen“ nicht viel anfangen. Zu unsympathisch war mir der Mensch Adric, der seinen Gefährten jahrzehntelang von sich stößt, zu engstirnig, berechnend und hartherzig ist. Die rasche Vergebung durch Daras widersprach meinem nachtragenden Wesen und auch das Happy End mit drei Gefährten konnte ich mir nicht wirklich vorstellen. Wie z.B. teilen sich Bruder und Schwester in Zukunft ihren Mann im Bett?
Am schönsten fand ich die Geschichten „Drachenmagie“ und „Drachensohn“, sie haben für mich das richtige Maß an Drama, Leid und Liebe. Doch auch bei den anderen Geschichten könnte ich ansonsten keine hervorheben oder abwerten. Die Reihe ist rundum gelungen und ich kann es kaum erwarten bis neue Bücher der Autorin erscheinen.
Immer noch gibt es einiges an Umgangssprache und ein paar Fehler, doch lange nicht mehr so viel wie bei besagtem „Autounfall“, dem ersten Roman aus der Gaylaxy-Reihe. Formulierungen wie „frech wie Oskar“, „ein Film lief vor seinen Augen ab“ oder „er verstand nur Bahnhof und Abfahrt“ haben mich immer wieder kurzzeitig irritiert, da es sich beim beschriebenen Reich um eine mittelalterlich anmutende Welt handelt die weder Bahnhöfe noch Filme kennt. Doch diese Ausreißer in die Umgangssprache unserer Welt sind zum Glück auf diesen gut 1.500 Seiten relativ selten, so dass ich nur kurz kopfschüttelnd aus der Konzentration gerissen wurde.
Mich hat das Lesen der Drachenreihe förmlich süchtig gemacht und obwohl jetzt nach vier Tagen (und Nächten) endlich wieder Normalität ins Leben einkehren wird habe ich mich nur schwer vom Reich der Drachen, Menschen und Magier getrennt. Ich würde auch weitere Teile der Reihe unbesehen kaufen und lesen!