Rezension zu "Das Geburtstagsbuch" von Censorinus
238 n. Z. hat Censorinus seinem Freund Quintus Cerellius dieses kleine Buch zum Geburtstag über den wörtlichen Geburtstag geschrieben.
Ein Buch ist es nicht wirklich. Dazu ist es viel zu kurz. Trotzdem steht hier unfassbar viel Wissenswertes aus der Antike drinne. Censorinus schreibt viel über die antiken Vorstellungen über erstens die Geburt und zweitens den Tag. Dabei bezieht er sich auf sehr viele Philosophen und Theoretiker, erzählt die ein oder andere Anekdote und beschreibt sogar Experimente.
Auch wenn das kleine Buch an sich in seiner Gesamtheit überraschend ist, ist es doch von den Themen stellenweise recht langweilig. Was dem Buch jedoch noch ein ordentliche Portion Würze verleiht, ist tatsächlich alles andere außenrum.
Das Buch ist nämlich herausgegeben von Kai Brodersen (mit noch bekannt und positiv in Erinnerung durch das Asterix-Buch, das gelungene Werk "Höhepunkte der Antike und bestimmt durch noch einige andere Dinge). Seine Übersetzung liest sich flüssig runter (ob sie stimmt, weiß ich nicht genau, da das leider der Nachteil einer rein einsprachigen Ausgabe ist), der Text ist hervorragend gegliedert, mit pointierten Zwischen-/Überschriften versehen und durchsetzt von nicht zu vielen, aber auch nicht zu wenigen sehr hilfreichen Kurzergänzungen, die auch als solche gekennzeichnet sind. Sehr angenehm sind noch der Anhang mit dem Literaturverzeichnis, sowie einem "Who's who" und die umfassende Einführung, die tatsächlich hervorragend einführt und sogar Spannung aufbaut, die mir über die langweiligen Passagen des Werkes an sich hinweghalf und bei mir für die Gesamtausgabe ein positives Bild hinterläßt.
Ich bewerte also nicht nur Censorinus alleine, sondern die Gesamtausgabe Brodersens (2011) zu Censorinus, die in ihrer Gesamtheit doch recht angenehm ist.