Chanel Miller

 4,7 Sterne bei 21 Bewertungen
Autor*in von Ich habe einen Namen, Know My Name: A Memoir und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Die Künstlerin und Autorin Chanel Miller, geboren 1993 in Palo Alto, studierte am College of Creative Studies an der University of California. Sie lebt in San Francisco.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Chanel Miller

Cover des Buches Ich habe einen Namen (ISBN: 9783550200809)

Ich habe einen Namen

 (17)
Erschienen am 22.10.2019
Cover des Buches Know My Name: A Memoir (ISBN: 9780735223707)

Know My Name: A Memoir

 (4)
Erschienen am 24.09.2019

Neue Rezensionen zu Chanel Miller

Cover des Buches Know My Name: A Memoir (ISBN: 9780735223707)
katzenminzes avatar

Rezension zu "Know My Name: A Memoir" von Chanel Miller

It's a ride!
katzenminzevor 8 Monaten

Chanel Miller wird nach einer Party an der Stanford University nahe ihres Elternhauses vergewaltigt. Sie erinnert sich an nichts und doch werden die Folgen dieses Abends sie noch jahrelang begleiten – vor Gericht wie persönlich.

Miller zeigt eindrücklich auf, wie ungerecht das Justizsystem ist, wie undurchsichtig für Laien und wie es die Verletzung noch vertieft, die einem widerfahren ist. Was sich die Opfer anhören müssen ist unglaublich! Wie ihr komplettes Leben, ihre Beziehung und ihr Verhalten seziert werden und der Täter sich mit einem einmaligen kleinen „Fehltritt“ herausreden kann. Er ist der vielversprechende junge Mann, dem man die Zukunft nicht verbauen will. Sie das unvorsichtige Mädchen, das weniger hätte trinken sollen. Wie sehr ihre eigenes Leben von der Tat auf den Kopf gestellt wurde, scheint kaum zu interessieren.

Während der Verhandlung blieb Miller anonym. Ihr „Victim impact statement“ das sie vor Gericht verlas aber ging viral. Millionen Menschen lasen den berührenden, ehrlichen, wütenden Text und fühlten sich verstanden. Nur der Richter schien sie nicht gehört zu haben; das Urteil gegen ihren Vergewaltiger war ein Witz. Umso wichtiger ist es für Miller, sich mit diesem Buch Gehör zu verschaffen!

Zusammen mit Chanel Miller durchlebt man in diesem Buch Verzweiflung, Hoffnung, Triumph, Wut, Trauer und Dankbarkeit. Es ist ein Ritt! Stellenweise fand ich es zwar etwas zu ausführlich, aber insgesamt war Millers Geschichte sehr berührend, informativ, persönlich und wichtig. Ich habe ein paar Tränchen verdrückt und habe größten Respekt vor den treffenden Worten, die Miller für ihren Schmerz findet und wie sie jede Ungerechtigkeit bloßlegt. Hut ab! Ein absolut lesenswertes Memoir!

Cover des Buches Ich habe einen Namen (ISBN: 9783550200809)
Evastraums avatar

Rezension zu "Ich habe einen Namen" von Chanel Miller

wertvoll und mutig
Evastraumvor einem Jahr

Chanel Miller findet eine Sprache und genau die richtige Offenheit für dieses so heikle und schwierige Thema. Die Sensitivität und selbstkritische Offenheit, um ihre Geschichte zu teilen, hat mich tief beeindruckt und ich konnte dieses Trauma sehr gut nachvollziehen. Traurig und schockierend zu lesen ist, wieviel Ausdauer, Unterstützung ( finanziell und psychisch) und Geschick es für einen solchen Prozess braucht, obwohl eine missbrauchte Person ja nichts lieber als vergessen möchte und das Trauma hinter sich lassen möchte. Die Sprache und die Auseinandersetzung mit ihrem neuen Lebensweg der Autorin ist bewundernswert .

Cover des Buches Know My Name: A Memoir (ISBN: 9780735223707)
sasa_moons avatar

Rezension zu "Know My Name: A Memoir" von Chanel Miller

Eine kraftvolle und unüberhörbare Stimme!
sasa_moonvor 2 Jahren

"The judge had given Brock something that would never be extended to me: empathy. My pain was never more valuable than his potential.“ (S. 241)

Chanel Millers Geschichte löst mehrere Emotionen innerhalb kürzester Zeit aus. Eine reine Achterbahnfahrt der Gefühle, die mir noch immer sehr präsent im Gedächtnis ist. "Know my Name“ macht fassungslos, wütend und traurig. Doch gleichzeitig gibt die Autorin einen hoffnungsvollen Ausblick am Ende. Diese bewundernswerte Frau verdient es, angehört zu werden! (TW: Sexualisierte Gewalt)

Das Cover: Angenehme und elegante Farben zieren das Cover. Auch die goldenen, durchzogenen Strukturen haben eine tiefere Bedeutung, die im Buch kurz erklärt wird.

"Oh but his reputation! That’s really where he suffers. My advice is, if he’s worried about his reputation, don’t rape anyone.“ (S. 283)

Die Handlung: Die Welt war fassungslos, als Brock Turner nur zu einer Haftstrafe von sechs Monaten verurteilt wurde, nachdem er Chanel Miller während einer Party an der Stanford University vergewaltigt hatte. Trotz Zeugen und Chanel Millers kraftvollen und eindringlichen Brief, den sie vor Gericht noch unter dem Synonym Emily Doe vorlas, erfuhr er ein Urteil, welches in Wahrheit keines war. Doch Chanel wollte nicht schweigen und trägt ihre Geschichte mit diesem Roman an die Öffentlichkeit.

Meine Meinung: Chanel Miller war mir bereits aus mehreren Interviews bekannt und bereits da ging mir ihre Geschichte und die damit einhergehende Ungerechtigkeit sehr nah. Die Geschehnisse noch einmal auf Papier nähergebracht zu bekommen, war nicht immer einfach zu lesen. Die Autorin schreibt eindringlich, kraftvoll und voller Emotionen. Ihr Schmerz ist greifbar, die Wut zu spüren und ihre Worte gehen unter die Haut. Teilweise hatte ich beim Lesen Gänsehaut, so nahe ging mir das Geschriebene. Ebenso schrieb ich mir so viele Zitate, wie noch nie zuvor in irgendeinem Buch, heraus. Augenöffnende Zeilen, die mich sehr zum Nachdenken brachten. Chanel Miller macht auf die Ungerechtigkeit von Privilegien, Sexismus und Diskriminierungen aufmerksam. Ebenso kann ich nicht fassen, dass es sich hierbei um ihren ersten Roman handelt, da dieser Roman unfassbar gelungen geschrieben ist. Teilweise war es mir jedoch ein wenig zu detailliert erzählt. Chanel Miller schilderte ihren Alltag bis ins kleinste Detail, was ich sehr wichtig finde, teilweise hätten jedoch manche Geschehnisse aus dem Alltag gekürzt werden können, da sie manchmal den Lesefluss leicht unterbrachen.

Fazit: Ein Roman, den ich allen ans Herz legen kann. Wichtig, laut und dennoch ermutigend. Chanel Miller ist eine bewundernswerte Frau, die ihren Schmerz in etwas verwandelte, was mit Sicherheit vielen Menschen da draußen, die Ähnliches erleben mussten, viel Mut schenkt! Von mir gibt es hier 4,5/5 Sternen und eine große Leseempfehlung.

"When a woman is assaulted, one of the first questions people ask is, Did you say no? This questions assumes that the answer was always yes, and that it is her job to revoke the agreement. To defuse the bomb she was given. But why are they allowed to touch us until we physcally fight them off? Why is the door open until we have to slam it shut?“ (S. 83)

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