Ich sehe dich, ich fühle dich, aber ….
von Lesestunde_mit_Marie
Kurzmeinung: Spannende Story um eine wunderbare Freundschaft, die vom Mainstream abweicht. Unerwartete Entwicklungen und Wendungen in stilvoller Sprache!
Rezension
… sicher bin ich mir nicht … Bist du ein Mensch, bist du ein Geist …
Diese wundervolle Geistergeschichte um zwei einsame Mädchen ist völlig außergewöhnlich und sicher nicht nur etwas für junge Teenies! Allein schon, dass das 2014 erschienene Buch Anfang der 60er Jahre spielt, ist sehr bemerkenswert, so dass ich erst einmal verwirrt war und nachschaute, ob ich mich mit dem Erscheinungsdatum vertan hatte. Für die Geschichte ist das zeitliche Umfeld sehr passend, wirkt aber dennoch nicht antiquiert.
Kapitel für Kapitel wird jeweils die gleiche Szene aus zwei Blickwinkeln dargestellt. Einmal aus der Sicht von Polly, einem Mädchen, dass in einer Großfamilie mit eigenen und Pflegekindern lebt, ein etwas pummeliges aber sehr lebhaftes Mädchen. Und zum anderen aus der Sicht von Rose, die recht einsam im Nachbarhaus wohnt, da Ihre Eltern sehr viel und lange arbeiten und die alte Haushälterin, die sich nicht wirklich um sie kümmert.
Die eine möchte, was die andere an ihrem Leben so hasst und umgekehrt. Polly möchte Ihre Ruhe und wieder ein eigenes Zimmer, Rose möchte Leben um sich haben. Polly möchte Geistern begegnen und Rose keinem mehr über den Weg laufen. Aber beide lesen Bücher über Geister, jedoch beide aus entgegengesetztem Interesse … und beide haben den Dachboden ihrer Häuser als Zufluchtsort entdeckt …
Vorsichtig, zweifelnd, tastend entsteht eine wunderbare Freundschaft zwischen zwei …, ja, was … Mädchen, Mädchen und Geist …, oder …? Die beiden versuchen gemeinsam ein dunkles Familiengeheimnis zu ergründen und kommen dabei in spannende und gefährliche Situationen.
Fazit:
Dieses wundervolle Buch kann ich ohne Einschränkung als Leseempfehlung für Jung und Alt aussprechen!!! Durch die klare Sprache und die Perspektivwechsel wird man immer in der Geschichte gehalten. Allerdings würde ich das Buch Kindern unter 10 oder 11 Jahren eher in Begleitung eines Erwachsenen als gemeinsame Lektüre empfehlen, da es an einigen Stellen sehr unheimlich und traurig ist. Hier kann und muss ich volle fünf Sterne vergeben!