Eine recht gruselige Geschichte von einem äußerst erschreckend durchschnittlichen, überangepassten Mann, der selbst auf den Missbrauch seines Sohnes keine angemessene Reaktion zeigt, im Laufe seines Lebens aber eine gewisse Weisheit und Abgeklärtheit erlangt. Schaurig ist die Story aber allemal, weil so wenig "Substanz" übrig bleibt von so einem Leben.
Viel Ausdauer erfordert der seitenstarke Roman, bei dem ich gelegentlich sogar einige Namen aus den Augen verlor und nachblättern musste. Ich fands okay, werde aber nicht unbedingt Ausschau nach weiteren Büchern von Chadwick halten.
Charles Chadwick
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Charles Chadwick
Eine zufällige Begegnung
Brief an Sally
Die Frau, die zu viel fühlte
Ein unauffälliger Mann
Josefa
Neue Rezensionen zu Charles Chadwick
Inhalt:
John Bridgewell, politischer Journalist in London, ist über die Jahre zynisch und einsam geworden. Seine letzten lebenden Verwandten sind seine Schwester Julie und Hester, die er kaum noch sieht. Julie hat er genaugenommen vor zwanzig Jahren aus den Augen verloren, mit Hester, einer pensionierten Bibliothekarin, die auf dem Land lebt, verbindet ihn nicht viel. Doch eines Tages eröffnet Hester ihm, dass sie sehr krank ist und deshalb eine dringende Bitte hat: Er soll herausfinden, was aus ihrer Schwester Julie geworden ist, die sie beide so sehr liebten, die immer einerseits ein Ausbund an Fröhlichkeit und Lebenslust war, andererseits stets in Geldnöten und Schwierigkeiten steckte und vor langer Zeit einfach von der Bildfläche verwunden ist.Zunächst versucht John, die Bitte zu ignorieren, doch sein Leben als kritischer Kommentator aktueller gesellschaftlicher Verhältnisse, als Zaungast der politischen Hautevolee erscheint ihm immer schaler, er taucht ab in die eigene Erinnerung, beschwört längst vergessene Erlebnisse in der Kindheit wieder herauf. Und ihm wird klar, dass er, auch wenn sein Leben dadurch aus den Fugen gerät, seine Schwester suchen muss; zu lange hat er zu viel beiseitegeschoben. Die wenigen Spuren, die Julie hinterlassen hat, führen John bis nach Kanada und wieder zurück nach Dorset ans Meer. Mit wem er auch spricht, alle erinnern sich mit einem Lächeln und mit Wehmut an Julie. Die strahlende Julie, die immer nur wollte, dass alle glücklich sind, die verzweifelte Julie, die einfach zu viel fühlte. Und die daran zerbrochen ist.Als John seine Schwester tatsächlich findet, lebt sie in ihrer eigenen Welt und erkennt ihre Geschwister nicht mehr. Aber obwohl es für sie offenbar keine Heilung gibt, scheint es doch, als könnten die drei - Julie, Hester und John - mit einem Mal endlich so etwas Ähnliches wie eine Familie sein.Meinung:
"Our Sister Julie" lautet der Titel des Originals. Und das wäre auch der Richtige Titel für die deutsche Ausgabe, Unsere Schwester Julie.Durch den Titel "Die Frau, die zu viel fühlte" bin ich mit ganz falschen Erwartungen an das Buch gegangen. Und auch die Kurzbeschreibungen hier und auf amazon haben mich fehlgeleitet. Die Inhaltsangabe, die ihr in meiner Rezension lesen könnt, und die wirklich auf das Buch zutrifft, ist der Innenseite des Schutzumschlags entnommen.
Der Schreibstil des Autors ist wohl wirklich etwas besonderes und passt zu diesem Buch. Aber ich bin einfach nicht damit warm geworden. Charles Chadwick schreibt aus der Sicht von John, sehr kühl und distanziert. Ich muss sagen, für mich war das Buch streckenweise sogar lieblos bis fast schon gefühlslos. Ich konnte weder zu John noch zu Julie - oder zu Hester oder irgendeinem anderen der Charaktere - eine Bindung herstellen. Jede Figur ist für mich gesichtslos geblieben und ich kann keiner Person irgendwelche Emotionen entgegenbringen.
Vielleicht war das auch die Absicht des Autors, ich weiß es nicht.
Zum Inhalt brauch ich an dieser Stelle nichts mehr zu sagen. Die Inhaltsbeschreibung im Schutzumschlag fasst das Buch sehr richtig zusammen.
Ich kann mich den positiven Rezensionen zu diesem Buch nicht so ganz anschließen.
Zum Inhalt: Die hässliche Elsie und Stan, der wegen Mordes im Gefängnis saß, treffen sich zufällig während einer Busfahrt. Stan ist auf der Flucht vor seiner kriminellen Vergangenheit und bittet schließlich Elsie ihm zu helfen. Aus dieser anfänglichen Zweckgemeinschaft entsteht eine außergewöhnliche Freundschaft.
Meine Meinung: Mich störten u.a. die Begriffe über Elsies Aussehen wie z.B. Missgeburt oder hässliche Kuh. Außerdem emfand ich es etwas unglaubwürdig wie die Mutter und ihr Bruder mit ihr umgegangen sind und über sie dachten.
Der Schreibstil und die Story konnten mich leider überhaupt nicht fesseln und ich wollte das Buch mehrmals abbrechen, habe es aber dann doch weitergelesen. Schade!
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