Charles Palliser

 3,4 Sterne bei 83 Bewertungen
Autor*in von Die schwarze Kathedrale, Quincunx und weiteren Büchern.

Alle Bücher von Charles Palliser

Cover des Buches Die schwarze Kathedrale (ISBN: 9783426632291)

Die schwarze Kathedrale

(57)
Erschienen am 01.12.2005
Cover des Buches Das Geheimnis der fünf Rosen - Roman (ISBN: B002AFJ4GE)

Das Geheimnis der fünf Rosen - Roman

(1)
Erschienen am 01.01.1991
Cover des Buches Quincunx (ISBN: 9783426192764)

Quincunx

(25)
Erschienen am 01.02.1999
Cover des Buches Rustication (ISBN: 9780393349818)

Rustication

(0)
Erschienen am 30.11.2014
Cover des Buches Sensationist (ISBN: 0345379357)

Sensationist

(0)
Erschienen am 01.09.1992
Cover des Buches The Unburied (ISBN: 0786225432)

The Unburied

(0)
Erschienen am 01.06.2000

Neue Rezensionen zu Charles Palliser

Cover des Buches Die schwarze Kathedrale (ISBN: 9783426632291)
JessisBuchwelts avatar

Rezension zu "Die schwarze Kathedrale" von Charles Palliser

JessisBuchwelt
Rätselhafte Mysterien

Stell dir vor, du bist in einer englischen Kleinstadt kurz vor Weihnachten 1881. Es ist düster, kalt und plötzlich wird in der Kathedrale die Leiche eines lebendig eingemauerten Mannes gefunden. Klingt aufregend? Das dachte ich auch, als ich zu „Die schwarze Kathedrale“ von Charles Palliser griff. Aber lass mich dir erzählen, warum dieses Buch mehr einem Labyrinth aus langatmigen Gesprächen und historischen Anekdoten ähnelt als einem packenden Thriller.

Die Geschichte beginnt vielversprechend: Ned Courtine, ein Professor, besucht die Kleinstadt Thurchester, um alte Freundschaften aufzufrischen. Schnell stolpert er in ein Netz aus alten Fehden, gefälschten Manuskripten und Intrigen, das sich um eine schockierende Entdeckung in der Kathedrale rankt. Doch bevor du dich zu sehr auf das Rätsel um den eingemauerten Mann freust, lass mich dich warnen: Die Leiche taucht erst in der zweiten Hälfte des Buches auf und spielt dann nur eine Nebenrolle. Bis dahin musst du dich durch endlose Gespräche und historische Exkurse quälen.

Der Ich-Erzähler Ned Courtine ist nicht gerade der spannendste Begleiter. Seine ständigen Selbstzweifel und sein jammernder Ton machen es schwer, wirklich mit ihm mitzufiebern. Manchmal möchte man ihn schütteln und sagen: „Jetzt reiß dich doch mal zusammen, Ned!“ Er verpasst Hinweise, die für den Leser längst offensichtlich sind, und bremst so die Handlung unnötig aus.

Was Palliser jedoch gut gelingt, ist die Schaffung einer düsteren Atmosphäre. Die winterliche Enge und das Misstrauen in Thurchester sind greifbar. Doch leider bleibt das 19. Jahrhundert oft nur eine Kulisse aus Gaslampen und Kerzen. Es fehlt an Details, die diese Zeit wirklich lebendig machen könnten.

Die Handlung selbst schleppt sich über viele Seiten hin, bis sie gegen Ende endlich an Fahrt aufnimmt. Dann allerdings wird es spannend, und die Verwicklungen und Intrigen fügen sich zusammen. Der letzte Teil des Buches entschädigt ein wenig für die zähen ersten 300 Seiten. Aber bis dahin musst du eine Menge Geduld aufbringen.

Wenn du Bücher wie „Der Name der Rose“ liebst und nichts gegen langatmige historische Exkurse hast, könnte „Die schwarze Kathedrale“ etwas für dich sein. Aber erwarte keinen actiongeladenen Thriller. Es ist mehr eine intellektuelle Herausforderung, die dich dazu bringt, über alte Manuskripte und mittelalterliche Mordfälle zu grübeln.

Fazit: „Die schwarze Kathedrale“ ist eine Herausforderung, die Geduld und Durchhaltevermögen erfordert. Wenn du dich durch die langatmigen Passagen kämpfst, wirst du am Ende mit einer durchaus komplexen und gut konstruierten Geschichte belohnt. Aber sei gewarnt: Es ist kein Pageturner und definitiv nichts für schnelle Leserunden. Viel Spaß beim Grübeln und Rätseln – und vergiss nicht, zwischendurch mal ein paar Seiten frische Luft zu schnappen!

Cover des Buches Quincunx (ISBN: B002A3WQHK)
Angelsammys avatar

Rezension zu "Quincunx" von Charles Palliser

Angelsammy
Geld und Besitz verderben oft den Charakter

Vorneweg: Quincunx bezieht sich auf den Würfel, und daß er, wenn er die fünf anzeigt, angeblich perfekt ist. Ah! 

Das Motto, das dem Buch vorangestellt ist, stammt von Quintillian: Quid quincunce speciosius, qui, in quamcunque partem spectaveris, rectus est?

Was ist vollkommener als ein Quincunx, der seine rechte Gestalt behält, von welcher Seite man ihn auch betrachtet. 

Es ist nicht ganz einfach, das Buch zu rezensieren und ihm auch gerecht zu werden. Denn die komplexe Vielschichtigkeit der 1007 Seiten ist schwierig wiederzugeben. 

Aber wer mich kennt ( Kennt man mich? :D ), weiß, daß ich Herausforderungen nicht scheue. 

Und hier wird Charles Palliser durchaus seinen großen Vorbildern gerecht, sei es Charles Dickens, Wilkie Collins oder William Makepeace Thackeray. 

Um was geht es? Ein Kind, John Mellamphy, lebt mit seiner Mutter Mary und der Gouvernante in einem nicht luxuriösen, doch gediegenen Haus in Mittel- oder Nordengland. Das Buch dürfte über die zehner und zwanziger Jahre des 19. Jahrhunderts angesiedelt sein. Die Zwanziger auf jeden Fall. 

Johnnie weiß nicht, daß sich seine Mutter dort mit ihm versteckt hält. Er ist ein eheliches Kind, aber von seinem Vater weiß er nichts. 

Johnnie wird älter, gewisse Ereignisse treten ein, die ihn argwöhnisch machen, daß seine Mutter entscheidendes Wissen, ihn betreffend, vor ihm verbirgt. 

Es wird sogar gefährlich fur ihn. Denn zwei Seiten, Adlige wie jemand ganz anders jagen wichtigen Dokumenten hinterher, die Johnnie als rechtmäßigen Erben eines erklecklichen Vermögens und Besitzes auswiese. 

Erst nach und nach erfährt er alles. Seine Mutter und er fliehen nach London, als er ein Teenager ist. Verrat und Betrug bringen sie um die letzten Ersparnisse. Sie verelenden total. 

Nachdem Johnnie das Tagebuch der Mutter gelesen hat, schließen sich bei ihm die letzten Wissenslücken. Er ist erschüttert, weil vieles ganz anders ist, als er dachte. 

Die ökonomische Not treibt ihn in die Arme von Halunken, ohne zu ahnen, daß einige von denen gemeinsame Sache mit seinen Erzfeinden und Häschern machen. 

Johnnie, fast erwachsen, gerät in noch mehr verhängnisvolle Strudel. Intrigen, Verschwörungen, arglistige Täuschungen, Hinterhältigkeiten. Wird er überleben und zu seinem angestammten Recht kommen? 

Das Buch hat eine Epik sondersgleichen. Das ist nicht für jeden etwas. Denn der Autor nimmt sich viel Zeit, um liebevoll Charaktere, Szenen wie Settings zu beschreiben. 

Diese Art, im Stile visueller Kinobilder zu schreiben, läßt diese versunkene Welt en detail alles imaginieren zu können. 

Die Antagonisten sind so richtig schön eklig unsympathisch. Man ahnt oder weiß in diversen Abschnitten, daß unseren Helden nun Böses droht. Am liebsten will man sie dann schütteln und sie anschreien. Seid nicht so naiv und vertrauensselig! 

Johnnie ist ein kluger Junge, intelligent und sehr gewieft sowie empathisch. Schon früh durchschaut der Komplotte, die seine Mutter nicht wahrhaben will oder möchte. 

Der Autor hat sehr gut recheriert und sein Wissen hervorragend in das Zeitkolorit einfließen lassen. All die Miasmen, Dreck und Armut Londons Gemeinheit und Rücksichtslosigkeit diverser Mitglieder gewißer Schichten sind überzeugend und sozialkritisch wiedergegeben. Ein harter und gnadenloser Überlebenskampf. 

London ist sowieso die klandestine Protagonistin dieses Buches. Karten, Stammbäume und eine alphabetische Liste der Dramatis Personae ergänzen das Buch optimal. 

An diesem Buch, das erstmals 1989 erschien, hat der Autor zwölf Jahre lang Studien und Vorarbeiten durchgeführt. Das hat sich gelohnt und zahlt sich hier mehr als aus. 

Er hat in Oxford studiert und lehrte Literatur des 20. Jahrhunderts an der schottischen Strathclyde University. 

Ein Werk für Feinschmecker, die das Außergewöhnliche und Besondere sehr lieben!    

Cover des Buches Quincunx (ISBN: 9783426631461)
kassandra1010s avatar

Rezension zu "Quincunx" von Charles Palliser

kassandra1010
Ein Schritt in die richtige Richtung

John Huffan ist jung, mittellos und hat nur noch seine Mutter. Doch irgendetwas stimmt mit seiner Biographie nicht. Er begibt sich auf die Suche und muss feststellen, das er gar nicht mittellos ist und ihm es dennoch nicht gelingt, an sein eigenes Geld heranzukommen.
Doch John lernt mit der Zeit, das Neid und Hass stets die Begleiter von Reichtum sind und das frühe 19. Jahrhundert nicht gerade eine einfache Zeit ist.

Ein mutiger und spannender Roman übers Erwachsenwerden und die Hoffnung, dass hinter jedem schrecklichen Tag ein neuer wunderbarer Tag beginnt.


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