Rezension zu True Grit von Charles Portis
Rezension zu "True Grit" von Charles Portis
von Ein LovelyBooks-Nutzer
Rezension
✗
Ein LovelyBooks-Nutzervor 13 Jahren
Ihr Vater ist tot, ermordet, aber sie weiß, wer es getan hat und sie wird nicht ruhen, bis der Mörder seiner gerechten Strafe zugeführt wurde. Die vierzehnjährige Mattie Ross ist ein ziemlich eigenwilliges Mädchen. Selbstbewusst, störrisch und extrem vorlaut. Alles keine Selbstverständlichkeit im Oklahoma des 19. Jahrhunderts. Rooster Cogburn ist der unnachgiebigste Marshall, genau der Richtige, wie sie glaubt, um den Outlaw Tom Chaney zur Strecke zu bringen. Doch da gibt es auch noch den Texas Ranger La Boeuf, der das Kopfgeld für sich haben möchte und im Mädchen nur ein Ärgernis sieht. Was in aller Welt haben die Leute nur an diesem Buch? Zugegeben, die Idee klingt reizvoll ein junges Mädchen in den Mittelpunkt eines Westerns zu stellen und sie die Geschichte erzählen zu lassen. Und ja, die Hauptfigur besitzt Persönlichkeit, aber trotzdem ist sie nicht besonders unterhaltsam. Den vielgerühmten Humor konnte ich nirgends erkennen. Hin und wieder sorgt Matties altkluge Art für ein wenig Erheiterung, aber das war´s auch schon. Die Handlung bewegt sich im Schildkrötentempo vorwärts. Zwischendurch wird endlos gelabert, aber die Dialoge sind einfach nur langweilig und trocken. Der Autor zwingt uns an einer vollkommen uninteressanten Gerichtsverhandlung teilzunehmen, die dann seitenlang in aller Ausführlichkeit beschrieben wird. Ebenso auch die Verhandlungen zwischen Mattie Ross und diversen Geschäftsleuten. Die gesamte erste Hälfte des Buches vergeht mit solchen Nichtigkeiten. Die eigentliche Jagd nach dem Mörder verläuft dann im Anschluss daran viel zu glatt. Also ein eher ödes Buch. Oder um es mit einem passenden Westernvergleich zu sagen: kein wilder Mustang sondern eher ein lahmer Gaul.