Charles Willeford

 3,8 Sterne bei 34 Bewertungen
Autor*in von Miami Blues, Schwarze Messe und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Charles Ray Willeford wurde 1919 in Little Rock, Arkansas, geboren. Als Vollwaise wuchs er bei seiner Großmutter auf, bis die Depression das Überleben nahezu unmöglich machte und er sich den Tausenden von »Road Kids« anschließen musste, die im Südwesten der USA von einem Obdachlosencamp zum anderen trampten. 1935 schummelte er bei der Altersangabe und heuerte bei der US-Army an, wo er es bis zum mehrfach ausgezeichneten Panzerkommandanten brachte. Nach dem Militärdienst begann er zu schreiben und veröffentlichte zahlreiche Pulp Originals. Der endgültige Durchbruch gelang ihm in den späten Achtzigern mit der Tetralogie um Hoke Moseley. Charles Willeford verstarb im März 1988.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Charles Willeford

Cover des Buches Miami Blues (ISBN: 9783895813511)

Miami Blues

 (17)
Erschienen am 01.04.2015
Cover des Buches Schwarze Messe (ISBN: 9783927734852)

Schwarze Messe

 (4)
Erschienen am 19.06.2015
Cover des Buches Ketzerei in Orange (ISBN: 9783927734869)

Ketzerei in Orange

 (3)
Erschienen am 19.06.2015
Cover des Buches Neue Hoffnung für die Toten (ISBN: 9783895813764)

Neue Hoffnung für die Toten

 (2)
Erschienen am 12.10.2015
Cover des Buches Filmriss (ISBN: 9783946582175)

Filmriss

 (1)
Erschienen am 31.08.2023
Cover des Buches Seitenhieb (ISBN: 9783895814044)

Seitenhieb

 (1)
Erschienen am 10.03.2016
Cover des Buches Wie wir heute sterben (ISBN: 9783895811005)

Wie wir heute sterben

 (1)
Erschienen am 08.10.2003
Cover des Buches Wie wir heute sterben (ISBN: 9783895814242)

Wie wir heute sterben

 (1)
Erschienen am 16.08.2016

Neue Rezensionen zu Charles Willeford

Cover des Buches Filmriss (ISBN: 9783946582175)
aus-erlesens avatar

Rezension zu "Filmriss" von Charles Willeford

Vor dem Kater
aus-erlesenvor einem Jahr

Ein Trucker fährt noch einmal los, obwohl er eigentlich seinen freien Tag hat. Doch die Angst den Job zu verlieren, die nörgelnde Kinderbande daheim samt Ehefrau lassen ihn nicht los. Und so fährt er die Strecke von San Francisco nach Los Angeles und zurück, die er tagein tagaus hinter sich bringt doch noch einmal. Eine kurze Pause, ein kurzer Flirt mit der Kellnerin, und weiter geht’s. Das kleine Mädchen, das Blumen pflückt, sieht er zu spät. Er überfährt sie. Von Panik erfasst, flüchtet er. Im Radio hört er von der Suche nach dem rücksichtslosen Trucker. Er wird gestellt. Ein wütender Mob setzt ihm heftig zu – ein Mann will ihm helfen und wird zu Tode geprügelt. „Der Mann, der davonkam“ – so sollte der Film zu diesem Plot lauten. So sieht es zumindest Richard Hudson.

Er ist der Top-Gebrauchtwagenverkäufer von Hal Honests Gebrauchtwagenimperium. Im Handumdrehen hat er einem erfolglosen Verkäufer in Los Angeles dessen Firma abgeknöpft. Er stellt einen fähigen Geschäftsführer ein. Alles läuft wie am Schnürchen. Kurze Ansage, die keine Zweifel zulässt und schon hat er, was er will. Und das nicht nur im Geschäftlichen. Und doch ist Richard Hudson gelangweilt. Es läuft einfach zu gut für ihn. Immer was auf der hohen Kante – man weiß ja nie. Immer einen Spruch und genügend Argumente auf der Zunge – man weiß ja nie. Und immer das Glück auf seiner Seite – man weiß ja nie wie lange noch.

Er kehrt sogar zu seiner Familie zurück. Die lebt immer noch in Los Angeles. Der erfolglose Vater Leo war einst ein erfolgreicher Regisseur. Seine Mutter macht im Ballettraum immer noch eine fabelhafte Figur. Und die Stiefschwester ist auch nicht zu verachten. Richard Hudson hat’s drauf!

Vielleicht ist nun der Zeitpunkt gekommen seinen Traum zu verwirklichen. Den Film machen, den er immer machen wollte. Dumm ist er nicht. Ein Drehbuch schreiben kann er auch. Pop Leo kann das beurteilen. Gesagt – getan.

Dass beim Film nicht alles wie am Schnürchen läuft, ist auch Richard nicht neu. Doch ein ausgefuchster Typ wie er, lässt sich davon nichts ins Bockshorn jagen. Schlussendlich steht der Film. Zwar keine neunzig Minuten wie der Big Boss es verlangte. Aber immerhin dreiundsechzig Minuten lang. Voller Spannung, voller Dramatik. Exzellenter Schnitt. Und dennoch … kommt alles ganz anders. Und das nicht nur wegen der Übermenge an Alkohol, die für den titelgebenden Filmriss sorgen wird.

Charles Willeford lässt einen echten Goldjungen erstehen. Ihm gelingt alles. Schnodderschauze und eine bis ins Mark reichende Gewieftheit sind die Erfolgsgaranten für den American Way of Life. Doch der ist steinig. Und es gibt immer einen, der noch gewiefter ist, und vor allem am ganz lange Ende des Hebels sitzt. Da kann man schon mal verzweifeln. Und verzweifelte Dinge tun.

Cover des Buches Miami Blues (ISBN: 9783895810770)
D

Rezension zu "Miami Blues" von Charles Willeford

Lesenswerter Pulp-Krimi - wenn auch nicht jedermanns Sache...
DavidSchwimmervor 3 Jahren

Wer kantige Ermittler, harte Polizeiarbeit und auch mal etwas krassere Actionscenen schätzt, der kommt bei diesem Buch voll auf seine Kosten. Nicht jedermanns/-fraus Sache, aber definitiv lesenswert!

Cover des Buches Bis uns der Tod verbindet (ISBN: 9783499432408)
S

Rezension zu "Bis uns der Tod verbindet" von Charles Willeford

Besser als Miami Vice!
Salino23vor 3 Jahren

Hoke Moseley, ein höchst mittelmäßiger Cop der Polizei von Miami, ist übergewichtig, Gebissträger und hat viele private Probleme, die Charles Willeford auf 90 Seiten (ich las die alte Rowohlt-Ausgabe) ausbreitet. Erst dann beginnt die eigentliche Krimihandlung: Hoke wird aufs Land geschickt, um Undercover im Falle des Verschwindens haitianischer Wanderarbeiter zu ermitteln. Auch hier lässt sich Willeford Zeit, nur langsam arbeitet sich Hoke an die Täter heran, die Auflösung ist stark.

Warum 4,5 Sterne von mir? Denn der Roman ist eigentlich nix für den passionierten Krimileser, die Krimihandlung selbst ist mäßig, aber es ist Literatur, die mich in den Bann zog: der gelegentliche lakonische Witz, die genaue Beschreibung von Land und Leuten, die Sektion des ganz normalen Wahnsinns, und der plötzliche EInbruch des Unerhörten, ohne Pathos, fast gleichmütig erzählt. Willeford zeigt das wirkliche Florida der 80er Jahre, nicht die geschniegelten Laffen in pastellfarbenen Anzügen.

Es ist der vierte Teil der Hoke-Moseley-Reihe, von der Kritik als bester gefeiert. Ich finde das abgefahrene „Seitenhieb“ und „Miami Blues“ vor allem auch als Krimis stärker.

Willeford hatte ein abenteuerliches Leben hinter sich, als er mit dem Schreiben von Krimis begann. Er verfasste vorher schon einige Romane, aber erst mit der Hoke-Moseley-Reihe kam der Erfolg.

Sein Motto ist ein Satz des großen Pascal: „Alles Unglück des Menschen besteht darin, dass er nicht still allein in einem Zimmer sitzen kann.“

Fazit: kein Thrill, kein Rätsel, Spannung kommt erst nach weit über 100 Seiten auf, trotzdem lesenswert.


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