Rezension zu "Zubert" von Charlie Sutcliffe
Zubert half seiner Mutter dabei Blumen an vornehme Hotels zu liefern. Im teuren Savoy Hotel musste er furchtbar lange auf seine Mutter warten. Doch es wurde nicht langweilig, denn die Zingelzwangel benötigten seine Hilfe. Hotelinspektoren sollten an diesem Tag kommen. Für diese musste das Hotel in einem tadellosen Zustand sein. Aber es waren noch so viele Tiere zu verstecken. Zum Glück verstanden die Zwingelzwangel etwas vom Zaubern und Zubert hatte immer die passende Idee. So wurden die Affen mit Bananen aus der Luxussuite gelockt, der Krake mit einem Netz aus dem Pool gefischt, der Elefant mit einer Maus aus der Küche vertrieben.
Kurze Texte mit vielen Wiederholungen und Adjektiven wurden in die vollflächigen, doppelseitigen Illustrationen gedruckt. Alle Illustrationen erstrahlen in einem bräunlich, gelbstichigen Retrolook. Sie wurden am Computer erstellt und koloriert. Die Figuren mit ihren überdimensional großen, runden Köpfen erinnern an die Zeit, als Kosmonauten das Buchgeschehen dominierten. Zubert trägt einen roten Anzug mit Kopfhaube und integrierten, runden Lautsprechern über den Ohren, außerdem braune Knickerbocker mit Hosenträgern, braune Schuhe und schwarz-weiß geringelte Socken. Mit dem weißen Z auf seinem Bauch sieht er aus wie ein kleiner Superheld. Der Anzug von Zubert setzt im Bildgeschehen farbige Akzente. Fast alle Bilder sind überladen. Man weiß gar nicht worauf sich das Auge zuerst konzentrieren soll. Voller kleiner und großer Details strahlen sie Lärm und das vollkommene Chaos aus. Das absolute Gegenteil sind die Seiten mit den Hotelinspektoren. Diese betreten das Bildgeschehen immer dann, wenn gerade alle Störungen behoben wurden. Auf diesen Seiten herrscht Ruhe und Ordnung.
Das Buch eignet sich zum anschauen, entdecken und vorlesen. Für Erstleser sind Sätze mit vielen Adjektiven wie „Sie schmatzten und schmotzten und schlorften und strahlten!“ zu schwierig. Wenn Zubert eine Idee laut ausspricht, dann wird diese von den Zwingelzwangels im Chor wiederholt. Die Zwingelzwangel sind schwarz-weiß geringelte Wesen mit durchsichtigen Flügeln, großen Ohren und runden Köpfen. Sie fliegen auf fast jeder Seite wild herum.
Mir sind die Bilder zu futuristisch, comichaft und voll. Aber die Kinder im Kindergarten lieben dieses Buch. Sie wollen es immer wieder vorgelesen bekommen, setzen sich aber auch allein hin und entdecken dabei die detailreichen Illustrationen. Für die Seiten wurde ein etwas stärkeres Papier verwendet. So können auch Vorschulkinder selbständig blättern und die Geschichte für sich erschließen. Auf dem Cover kommt Zubert mit einem kleinen Köfferchen wie ein Superheld aus dem Buch gerannt. Sobald ein neues Kind in die Gruppe kommt, wird ihm Zubert gezeigt. Die kleinen Jungen haben im Garten am Klettergerüst sogar Zubert und die Zwingelzwangel gespielt. Ich habe mit diesem Buch die offenen Türen der Phantasie bei den Kindern eingerannt und kann es nur empfehlen. Allerdings ist es eine Frage des Geschmacks und der Vorlieben. Man muss sich auf das Retrodesign einlassen können.