Rezension zu "Kinderspiel" von Charlotte Barth
Inhalt:
Charlotte ist drei als sie das erste mal Sexuellmissbraucht wird. Als ob dies nicht schon genug wäre, wird sie immer wieder von verschiedenen Jungen und Männern, während ihrer Kindheit und Jugend sexuell und seelisch Misshandelt. Zuhause bei ihrer Familie warten statt Liebe und Geborgenheit ebenfalls nur Misshandlung und Missachtung. Nur bei ihrer besten Freundin findet sie etwas Trost. Diese jedoch ist lediglich eine Fantasie.
Charlotte wird depressiv, bekommt Angststörungen, ritzt sich, flüchtet sich in eine Magersucht. Nach bereits mehreren gescheiterten Selbstmordversuchen begibt sie sich in professionelle Hilfe.
Meinung:
Charlotte Barth hat ihre tragische, gerade zu schockierende Geschichte sehr flüssig und lebendig geschrieben. Trotz der Ernsthaftigkeit des Themas, ist das ganze dennoch auch mit einem gewissen sarkastisch, zynischen Humor geschrieben, der mich hier und da nach dem ich gerade noch mit ihr litt, plötzlich schmunzeln musste. Doch gab es auch Momente wo ich sie ab liebsten geschüttelt hätte, nur damit sie selber die Augen öffnet und ihre Opferrolle endlich verlässt. Es ist schwer nicht mit zu leiden wenn man ihre Lebensgeschichte liest. Das Thema ist schockierend und Augen öffnend gleichermaßen. Das Buch war nur schwer aus der Hand zu legen obwohl die Geschichte einen selber mit leiden ließ. Vielleicht aber auch gerade deswegen.