Rezension zu Villette von Charlotte Brontë
Rezension zu "Villette" von Charlotte Brontë
von firlefanz
Rezension
firlefanzvor 15 Jahren
Was soll man schon sagen zu Brontës Buch. Natürlich ist es gut. Die Figuren sind gut herausgearbeitet. Diejenigen die mich wütend machen sollen, machten mich wütend und diejenigen die ich mögen sollte, mochte ich. Alles paletti. Und der Schluss ist gelungen. Bei "Jane Eyre" fand ich das Happy End etwas unpassend. Zur düsteren Stimmung des Buches passte meiner Meinung nach kein "and lived happily ever after." Hier überlässt es Charlotte Brontë dem Leser, ob er an eine glückliche Zukunft glaubt, oder aber realistisch bleiben möchte. Ach ja, vielleicht noch eine kurze Inhaltsangabe: Die junge Lucy Snowe reist nach dem Tod ihrer Herrin planlos nach Frankreich. Dort kommt sie in einem Mädchenpensionat unter, wo sie sich bis zur Lehrerin hocharbeitet. Im Laufe der Geschichte trifft sie auf alte Bekannte, einen (vermeintlichen) Geist und einen Mann. Brontës Hauptfigur setzt sich in einer Gesellschaft durch, in der Privatsphäre und Selbstverwirklichung für Frauen noch nicht üblich waren. Teilweise grenzt das, was die Rektorin des Pensionats und der Mann so anstellen, beinahe an Stalking. Durchaus modern also.