
Geboren 1999
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Wenn eine unsympathische Stimme dir von Nestwärme erzählt ...
YvonneLaros
Kurzmeinung Wenn eine unsympathische Stimme dir von Nestwärme erzählt ... Bewertung in Sternen 3 von 5 Sternen Inhalt Ein Junge, eine Zukunft, eine Frage: wer sind meine wahren Eltern und wenn ja - wie viele? Babies aus der Petrischale, das Jahr 2016, wissenschaftliche Experimente - ethisch vertretbar? Ware, Wunsch-Erfüllung oder Machtgehabe - ist das für Karl und die Reporterin herauszufinden? Meinung Korrekt. Genauso unterkühlt wie der Text da oben kam mir der Schreibstil vor. Präsenz - ungemütlich. Figuren - unsympathisch. Perspektiv- und Zeit-Sprünge - nervig. Spannung - wird durch aufkommende Fragen erzeugt. Tendenz: fesselnd. Spekulationsmöglichkeiten - gegeben. Stoff zum Nachdenken - zweifellos. Gewöhnung an den Stil - möglich. Überraschende Wendungen - vorhanden. Botschaft - wertvoll! Fazit Für Gesellschafts-Kritiker durchaus nährreich.- 2
Die Suche nach dem Ursprung
Rabenprinzessin
14. September 2014 um 21:21Die Idee, dass ein Adoptivkind seine leiblichen Eltern sucht und auf ein Geheimnis um seine Herkunft stößt, ist zunächst interessant, aber noch nicht weltbewegend. Die Geschichte enthält jedoch mehr als man zunächst denkt. Schräg wird es schon bei der Jahreszahl, denn das Buch spielt 2016, aber mit einer Bevölkerung in der Kinder kaum noch auf natürlichem Weg gezeugt werden, das menschliche Genom ist noch nicht vollständig entschlüsselt, aber die Menschheit nimmt zunehmend ihren Ursprung in der Petrischale. Doch natülich muss man dem Buch seine Entstehungszeit (1989) zu Gute halten. Die Aufbruchstimmung der Wissenschaft, die langen Debatten und Medienauseinandersetzungen wimmelten nur so von Innovation und geballt mit Ängsten um Atomunfällt und Umweltzerstörung. Was 2016 sein wird, war reine spekulation und sagt heute mehr über die Entstehungszeit und die Ängste damals und heute, als über eine tatsächliche Zukunft. Auch mit intertextuellen Bezügen z.B. zu Faust, weist das Buch auf. Der Schreibstil konnte mich nur teilweise packen, aber die Geschichte und die Idee sie aus verschienen Textteilen: Interviews, Erinnerungen, Tagebuchteinträgen und den Gedanken zusammenzusätzen, ist gut gelöst. Außerdem hilft die zusätzlichen Instanz: Die Journalistin Franziska Dehmel, dem Ganzen eine gewisse Realität zu verleihen. Was macht den Kalten Karl so distanziert? Warum hat er das Gefühl immer anders zu sein als seine Mitschüler und was hemmt ihn in der Beziehung mit seiner Freundin Sarah?Rezension zu "Geboren 1999" von Charlotte Kerner
ErleseneBuecher
26. September 2012 um 08:51Kälte, Anti-Gen & Retortenmensch Das Buch ist 1989 erschienen und hätte ich es damals (oder zumindest in den 90ern) gelesen, hätte es vermutlich die volle Punktzahl bekommen und ich wäre völlig fasziniert gewesen. Nun sind wir ja aber im Jahr 2012 und da relativiert sich einiges. Es ist eine Zukunftsgeschichte und spielt 2016. Man muss immer im Hinterkopf behalten, von wann das Buch ist, welches Jahr gerade im Buch ist und welches Jahr wir jetzt schreiben. Eine mögliche, erschreckende Zukunft ist dargestellt. Babys werden bestellt, von Leihmüttter ausgetragen oder als gekühlte Embryos adoptiert. Der Fortpflanzung-Technologie sind anscheinend kaum Grenzen gesetzt. Was mit den dann entstandenen Kindern geschieht, wer ihre Fragen nach ihrer Herkunft, ihren Wurzeln beantwortet, interessiert die Forschung nicht. Dieses Thema ist immer noch hochaktuell und wird ständig diskutiert. Es ist schwierig einen eigenen Standpunkt in dieser Thematik zu finden. Vor allem da heutzutage z.B. die künstliche Befruchtung völlig normal und akzeptiert ist. Die Präimplantationsdiagnostik hingegen stark umstritten ist. Wo sind die Grenzen? Dieses Buch regt zum Nachdenken an und zeigt wohin die Forschung führen könnte. Es ist wirklich interessant, allerdings wirkte es auf mich gerade zu Beginn eher wie ein Sachbuch. Frau Kerner hat versucht, auf engstem Raum so viele Informationen wie irgend möglich unterzubekommen. Das hat mich gestört. Im Buch wird der Protagonist Karl oft "Kalter Karl" genannt. Von dieser Kälte ist immer wieder die Rede und leider wirkte das Buch auch auf mich eher kalt/kühl. Gegen Ende wurde es aber etwas besser. Der Handlungsverlauf erscheint spannender und dichter. Auf jeden Fall ein Buch, das ich empfehlen kann, wenn man dieses Thema irgendwie spannend findet. Und man muss ja auch mal lobend erwähnen, dass es eine Art Science-Fiction-Roman aus den 80ern von einer deutschen Autorin ist. Das findet man selten. Bewertung: 3 von 5 Punkten
Abgebrochen, weil es echt langweilig ist.
— R_MarieWenn eine unsympathische Stimme dir von Nestwärme erzählt ...
— YvonneLarosSchräg wie sich die Autorin die Welt 2016 vorgestellt hat, aber als Buch spannend und nachdenklich!
— Rabenprinzessin