Cover des Buches Die Entscheidung (ISBN: 9783764504410)
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Rezension zu Die Entscheidung von Charlotte Link

Teilweise zu sehr in die Länge gezogen

von Zeilentraumfaenger vor 7 Jahren

Rezension

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Zeilentraumfaengervor 7 Jahren
'Die Entscheidung ist nichts für zwischendurch. Fast 600 Seiten, die sich zwischendurch zu sehr ziehen und häufig im Kreis drehen. Zwischendurch hatte ich oft nicht die Motivation, um weiter zu lesen, war am Ende aber doch froh, dass ich es getan habe.Schon am Anfang hatte ich kleine Schwierigkeiten, in die Geschichte zu finden. Auf den ersten 50 Seiten werden einem so viele verschiedene Menschen und auf den ersten Blick unterschiedliche Geschichten vorgesetzt, das ich zwischendurch total verwirrt war. Nicht nur einmal musste ich zurück blättern, weil ich einen Namen vergessen hatte.Die verschiedenen Charaktere waren dafür aber sehr gut ausgearbeitet und realistisch. Wenige waren wirklich sympathisch, aber alle hatten ihre Daseinsberechtigung.
Irgendwann wurden dann die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Geschichten ersichtlich und dann wurde es richtig spannend. Die vielen Cliffhanger am Ende von fast jedem Kapitel hätten dabei gar nicht unbedingt sein müssen. Nach einer Zeit haben sie mich sogar ein bisschen gestört, weil dadurch alles ein bisschen zu gezwungen gewirkt hat.Immer wenn ich dachte 'Gut, das reicht jetzt aber' kamen plötzlich wieder neue Charaktere in die Geschichte und das rätseln ging erneut los. Am Ende haben sich viele kleinen Geschichten zu einem ganz großen Drama gefügt und das hat mir sehr gut gefallen.Bisher habe ich wenige Bücher gelesen, die das Thema Menschenhandel aufgreifen, weswegen ich da nicht wirklich einen Vergleich ziehen kann. Aber Charlotte Link ist es gelungen, mich glaubhaft mit in diese Welt zu nehmen und mich nicht nur einmal sprachlos zurück zu lassen.Was mich dennoch ein bisschen gestört hat, war tatsächlich der Schreibstil. Zwischendurch hat sich alles mehrfach wiederholt und Gedanken wurden nicht nur einmal gedacht, sondern immer wieder, in genau gleicher Form. Außerdem hab ich mich oft dabei erwischt, wie ich teilweise ganze Absätze nur überflogen habe und dachte 'Komm endlich auf den Punkt'Für das Buch sollte man einiges an Durchhaltevermögen mitbringen. Aber wenn man nicht aufgibt und sich an das ewige Drumherum gewöhnt, wird man mit einem fantastischen Ende belohnt.



(SPOILERWARNUNG)Wie schon erwähnt konnten mich die Charaktere nicht wirklich begeistern und dadurch hat mir ein bisschen was gefehlt. Natalie war für mich einfach nur undurchschaubar und auch, wenn ich zwischendurch kurz Mitleid empfand, war ich grundsätzlich nur genervt von ihr. Simon hat es mir dann ein bisschen leichter gemacht, indem er ihr nicht direkt blind vertraut hat und dann irgendwann die Polizei gerufen hat. Trotzdem fand ich ihn eher komisch.Das Ende hat mich total gefesselt. Die letzten 50 Seiten waren so spannend, dass ich beinahe vergessen hätte zu atmen. Zwischendurch kam ich mir ein bisschen dumm vor, weil einige Dinge aufgedeckt wurden, auf die ich nie gekommen bin, die im Nachhinein aber so logisch erschienen.Als ich das Buch dann endlich zuschlagen konnte, war ich erleichtert und traurig gleichzeig. Ich hatte viel mehr erwartet und mir blieben zu viele Frage offen. Wenn schon ewig auf gewisse Dinge hingearbeitet wird und am Ende lang und breit aufgeklärt wird, dann möchte ich auch alles wissen, wie zum Beispiel, was jetzt mit Ninka ist.
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