Auf euch wartet eine zu Beginn etwas traurige, melancholische Geschichte mit herzenswarmen Handlungsverlauf und einem Happy End, das alle Herzen höherschlagen lässt.
Eine spannende, gefühlvolle Abenteuer-Geschichte
über Lebensveränderungen, Abschiede und Neuanfang
für Kinder ab 3,5 Jahren
Wer die beiden bereits erschienenen Geschichte von Luna kennt, wird vermutlich etwas irritiert sein, denn das, was wir in dieser Geschichte erleben, geht den beiden Büchern voran und erzählt, wie Luna zu ihrer Zweibeinfamilie gekommen ist.
Wer die Geschichten noch nicht kennt und mit diesem Buch in Lunas abenteuerliches Hundeleben einsteigt, wird diese Verwirrung nicht erleben.
Hundebaby Luna hat viele Geschwister und liebt es, mit ihnen und ihrer Mama zu kuscheln. Doch dann kommen eines Tages kleine und große Menschen, die nach und nach Lunas Geschwister mitnehmen. Am Abend ist es ganz still im Haus. "Keine Tür knarrt, und es trappeln auch keine Schritte und keine Pfoten über den Boden." (Zitat) Und dann ist auch noch Lunas Mama weg. Als Luna einen Windzug spürt, geht sie zur leicht geöffneten Tür und läuft hinaus in die kalte Winternacht. Sie ruft nach ihrer Mama, aber sie kommt nicht. Luna würde so gerne mit jemandem kuscheln, doch da ist zunächst niemand. Nach und nach trifft sie auf verschiedenen Tieren doch weder Maus noch Igel oder Eule möchten möchten mit ihr kuscheln. Traurig geht Luna immer weiter und findet tatsächlich zumindest einen kuscheligen Platz zum Ausruhen. Was sie nicht ahnt, ist, dass sie ausgerechnet durch diesen Platz in das wohl größte Hundekinder-Abenteuer gerät, an dessen Ende sie ihre allerwunderbarste zweibeinige Großfamilie findet und damit auch ein neues Zuhause mit ganz viel Kuschelwilligen. Einfühlsam erzählt Merete Pryds Helle Lunas Geschichte und wird dabei ganz wunderbar von Charlotte Pardis ausdrucksvollen Zeichnungen unterstützt und begleitet. Ihr Erzählstil steht für sich. Sie erzählt wunderbar beschreibend und lebendig. Im ersten Teil hat sie einige erzählerische Elementen eingebunden, die ähnlich klingen, sodass Kinder darin fantastisch die Dynamik der Handlung erkennen und sogar spüren und erahnen, was als nächstes kommen wird. Das wiederum lässt sie aufmerksamer werden und bindet sie noch mehr an die Geschichte und den Verlauf, da sie natürlich wissen möchten, ob sich ihre Vermutungen bewahrheiten. Im zweiten Teil weckt sie noch mehr als im ersten das Mitgefühl der Leser, die mit Luna mitfühlen. Beim Vorlesen wird man immer wieder bedauernde, mitfühlende Kommentare hören, so nahegeht einem das Schicksal der kleinen Hundedame, die jeder nu zu gern in den Arm schließen möchte. Doch wie es nun mal bei schönen Geschichten ist, wendet sich irgendwann das Blatt und es wird von Minute zu Minute hoffnungsvoller, bis es am Ende zu einem Happy End kommt, mit dem man so eigentlich gar nicht gerechnet hätte. Es bleibt also spannend bis zum Schluss.
Lunas Abenteuer bringt sie zu ihrer allerwunderbarsten Zweibeinfamilie mit, der sie viele weitere Abenteuer erleben wird. Was alle eint, ist die hyggelige Atmosphäre und der fantastische skandinavische Illustrationsstil, der feine Linien mit einer sanften, unaufdringlichen Farbwahl kombiniert, der den Blick des Betrachters immer perfekt auf die Handlung fokussiert und mit Emotionen umhüllt.
Wie emotional und fantastisch die Geschichte ist, erlebt ihr nur, wenn ihr selbst ins Buch schaut und die Geschichte entdeckt, die mehr ist als eine schöne, fantasievolle Geschichte, denn bei aller Fiktion sind hier so einige Elemente eingebunden, die einem zum Beispiel bei dem Wunsch nach einem vierbeinigen Fellfreund und neuem Familienmitglied bewusst sein sollten. Merete Pryds Helle schafft eine Gefühlsebene, bei der wir ganz bei Luna sind und das Hundeleben aus ihrer Perspektive erleben. Es ist eine Perspektive, der sich jeder, der einen Hund haben möchte, bewusst sein sollte, denn es ist nun einmal so, dass ein Hundekind von seinen Geschwistern und seiner Mama getrennt wird und es an uns ist zu verstehen, dass es viel Verständnis, Liebe und Kuscheleinheiten bedarf, um den Trennungsschmerz zu lindern und eine Vertrauensebene zu schaffen.
So ist diese wundervolle Bilderbuchgeschichte nicht nur ein stimmungsvoller Lesespaß und ein großes Abenteuer, sondern auch ein Gedankenanstupser.