Charlotte Perkins Gilman

 4,3 Sterne bei 87 Bewertungen
Autor*in von The Yellow Wallpaper, Die gelbe Tapete und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Charlotte Perkins Gilman (1850–1935) war eine amerikanische Schriftstellerin und Feministin. 1892 gelang ihr mit der Erzählung »Die gelbe Tapete« der literarische Durchbruch; ihre Utopie um eine nur von Frauen gebildete Gesellschaft im südamerikanischen Regenwald, »Herland«, wurde ebenfalls vielfach rezipiert und gilt als erste feministische Utopie. Ebenso erregten die politischen Schriften der Frauenrechtlerin große Aufmerksamkeit. 1935 nahm sie sich aufgrund einer Krebserkrankung das Leben.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Charlotte Perkins Gilman

Cover des Buches Die gelbe Tapete (ISBN: 9783992003013)

Die gelbe Tapete

 (14)
Erschienen am 12.03.2021
Cover des Buches Diantha oder der Wert der Hausarbeit (ISBN: 9783854765479)

Diantha oder der Wert der Hausarbeit

 (0)
Erschienen am 15.09.2017
Cover des Buches Heldinnen des Glücks (ISBN: 9783942374040)

Heldinnen des Glücks

 (0)
Erschienen am 25.08.2010
Cover des Buches Die gelbe Tapete (ISBN: 9783908778714)

Die gelbe Tapete

 (4)
Erschienen am 14.10.2019
Cover des Buches The Yellow Wallpaper (ISBN: B01K3MQJOU)

The Yellow Wallpaper

 (25)
Erschienen am 30.11.2015

Neue Rezensionen zu Charlotte Perkins Gilman

Cover des Buches Herland (ISBN: 9781909735125)
MelB2508s avatar

Rezension zu "Herland" von Charlotte Perkins Gilman

Ruhiges, feministisches Buch, das sehr zum Nachdenken anregt
MelB2508vor 2 Monaten

Im Buch Wonderlands wurde ich auf Herland aufmerksam gemacht und nach sehr vielen Dystopien, ist Herland endlich mal eine Utopie, die ich gelesen habe. 


Es ist recht kurz und gut lesbar, eine klare Sprache und aus Sicht einer der 3 Männer geschrieben, die in das utopische Herland kommen und hier eine längere Zeit leben dürfen. Am meisten gefallen haben mir die Gespräche der Männer mit den Frauen. Diese werden alle sehr sanft und einfühlsam geschildert, dabei aber mit einer Stärke, der sie sich bewusst sind und voller Offenheit für die für sie fremde Welt. Weder beharren sie darauf, dass ihre Welt die bessere sei (obwohl niemand beim Lesen es anders sehen könnte), noch werden sie laut oder aggressiv. Wenn für sie unerträgliche Dinge zum Vorschein kommen, sammeln sie sich und trösten einander, statt zu schreien oder wütend zu werden. Die Geschichte, so phantastisch sie ist, ist so schön von der Vorstellung her, dass ich mir wirklich gewünscht habe, es sei wahr und es gäbe Herland, ein friedliches Land mit einer matriarchalen, harmonischen Ordnung und zufriedenen Frauen.


Cover des Buches Die gelbe Tapete & Herland - Zwei feministische Klassiker in einem Band (ISBN: 9783730612361)
Svenjas_BookChallengess avatar

Rezension zu "Die gelbe Tapete & Herland - Zwei feministische Klassiker in einem Band" von Charlotte Perkins Gilman

Zwei feministische Klassiker, die man gelesen haben sollte
Svenjas_BookChallengesvor 6 Monaten

„Die gelbe Tapete“, hier in einem Band mit „Herland“, von Charlotte Perkins Gilman ist ein echter Klassiker der feministischen und der US-amerikanischen Literatur. Bis zu Nicole Seiferts Buch „Frauen Literatur“ bin ich allerdings mit beiden Geschichten bisher gar nicht in Berührung gekommen. Das hat sich nun geändert und es hat sich absolut gelohnt.

Zunächst zu „Die gelbe Tapete“: Dabei handelt es sich um eine nur etwa 30 Seiten umfassende Erzählung, die sehr eindrucksvoll den geistigen Verfall einer jungen Frau dokumentiert. Charlotte Perkins Gilman, geboren 1860, verarbeitet in dieser Geschichte auch ihre eigenen Erfahrungen – es geht um postpartale Depression (oder wie man Ende des 19. Jahrhunderts noch sagte: Hysterie) und um falsche Behandlungsmethoden, die die Krankheit eher verschlimmerten als heilten.

Gleichzeitig ist „Die gelbe Tapete“ auch eine Gothic-Erzählung mit Horror-Elementen, die einem durchaus einen Schauer über den Rücken jagen kann. Mich hat sie jedenfalls sehr beeindruckt, denn sie gibt einen ehrlichen Einblick in das Frauenbild im 19. Und 20. Jahrhundert und greift zugleich Thematiken auf (v.a. psychische Erkrankungen und postpartale Depression), die zum Teil heute noch, mehr als 100 Jahre später, tabuisiert sind. Ein ganz großes Stück feministischer Literatur!

Gleiches gilt für den Roman „Herland“ – eine Utopie, welche das selbstbestimmte und unabhängige Leben von Frauen in den Mittelpunkt stellt. Und das ist erstaunlich, denn auch „Herland“ ist über 100 Jahre alt (erstveröffentlicht 1915). Charlotte Perkins Gilman macht mit dieser Geschichte um ein vom Rest der Welt abgeschnittenes Land, in dem ausschließlich Frauen leben und sich rund um selbst organisieren, deutlich, dass Emanzipation und Selbstbestimmtheit bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts große Themen für Frauen wie sie waren.

Besonders der Gegensatz zwischen der Welt der Männer (= Rest der Welt) und dem „Herland“ (also dem Frauenland) wird in dem Roman sehr gut herausgearbeitet. Dabei erleben wir das wundersame Land der Frauen aus Sicht eines Mannes, denn Protagonist und Ich-Erzähler ist der junge Van, ein US-Amerikaner, der bei einer Expedition mit zwei Freunden auf das geheimnisvolle Land stößt. Dort begegnet uns vieles, was für uns heute (zum Großteil!) selbstverständlich ist (z. B. arbeitende Frauen und gesellschaftlicher Zusammenhalt), was für die drei jungen Männer allerdings ein echter Schock ist.

Beide Geschichten sind in meinen Augen revolutionär für ihre Zeit und transportieren Botschaften und Werte, die heute ebenso wichtig und essenziell sind wie vor 100 Jahren. Dabei sind die Erzählungen zeitgemäß übersetzt und lassen sich wirklich angenehm lesen – wer sie nicht kennt, sollte das meiner Meinung nach unbedingt nachholen. Hier lernt man viel über die Geschichte des Feminismus und der weiblichen Emanzipation – und sicher auch noch einiges dazu.

Das Buch enthält zwei Geschichten aus der Feder von Charlotte Perkins Gilmans, die - so unterschiedlich sie in ihrer Handlung und Erzählstil auch sein mögen - in der feministische Kritik an der ungerechten, patriarchalen Welt ihre Gemeinsamkeit haben.


Zur vollständigen Rezension: https://oceanlove--r.blogspot.com/2023/09/die-gelbe-tapete-herland.html


Auszüge aus Herland, das als erste klassisch feministische Utopie der Literaturgeschichte gilt, habe ich vor Jahren im Politikstudium gelesen und auf Die gelbe Tapete wies mich Die kranke Frau  hin - als nun beide Geschichten in einem Band veröffentlicht wurden, war das natürlich wie für mich gemacht!

Das Seminar Utopie & Geschlecht hatte ich ursprünglich nur belegt, weil es zeitlich gut in den Stundenplan passte, wirkliches Interesse hatte ich nicht. Doch das sollte sich ändern! Didaktisch wie inhaltlich wurde es, zusammen mit Geschichte der Ideen europäischer Männer über sich selbst vom selben Lehrbeauftragten, zum besten Seminar meines Studiums, brachte mich Ideengeschichte und vielen Autor*innen näher und änderte unter Anderem meine Ansichten zu gendergerechter Sprache. Und Herland war einer der Texte, den ich auszugsweise in diesem Seminar las und diskutierte. Ich habe meine alten Unterlagen herausgekramt und vieles von dem, was wir da angeschnitten und überlegt hatten, fand ich beim Lesen erneut; teilweise habe ich sogar die gleichen Textpassagen markiert. 

Zwischen all´ den Texten von Platon, Morus, Adorno, Bloch oder Engels empfand ich Gilmans Schilderung damals schon als angenehm niederschwellig; einfach zu lesen. Das erging mir auch jetzt mit der deutschen Fassung so; ich flog durch die Zeilen und Seiten. Während ich mehr mit den Frauen aus Herland denn dem männlichen Protagonisten und seinen Kumpanen sympathisierte, stolperte ich zugleich über die unangenehmen Aspekte dieser Utopie - Eugenik und Rassismus (oder zumindest die Annahme einer Überlegenheit von Weißen gegenüber "Wilden") schwangen durchaus nicht subtil mit. Auch die binäre Heteronormativität stieß mir auf; Begeisterung jedoch für den Spiegel, den Gilman der patriarchalen Gesellschaft vorhält - und für Frauenbekleidung mit vielen Taschen!

Die gelbe Tapete nimmt mit weniger als 40 Seiten nur einen geringen Teil des Buches ein und hat einen ganz anderen Erzählstil. In Tagebuchform folgen wir den Gedanken einer jungen Frau und frischen Mutter; immer wieder unterbrochen von fast schon wahnhaften Beschreibungen eben jener titelgebenden Tapete, die zur eigentlichen "Hauptperson" der Geschichte wird. Die Kritik an Patriarchat, fast schon rechtloser Stellung der Frau in der Ehe, "Hysterie" und deren "Behandlung" sind lauter, als die (wie aussagekräftig!) namenlose Protagonistin es formuliert; gleichzeitig ist diese Geschichte ausgesprochen skurril und lässt bei mir einige Fragen offen.

 

Kritik und Gegenentwurf - zwei stilistisch völlig verschiedene und zugleich beides dezidiert feministische Texte aus den Vereinigten Staaten zwischen 19. und 20. Jahrhundert, die auch heute noch Beachtung verdienen. Die gelbe Tapete ist hierbei autobiographisch geprägt, wie eine Stellungnahme der Autorin im Buch verrät und Herland hat noch eine Fortsetzung, von der ich hoffe, dass sie ebenfalls übersetzt und verlegt wird. Wie gesagt - völlig unkritisch sollen und dürfen Gilmans Werke nicht gelesen werden, gerade weil sei Befürworterin der Eugenik war. Zugleich war sie eben auch Vorbild in ihrem unorthodoxen Leben und Schreiben, Reformerin und wichtig für die Frauenrechtsbewegung.

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