Cover des Buches Schoßgebete (ISBN: 9783492301527)
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Rezension zu Schoßgebete von Charlotte Roche

Betet, dass es das letzte Buch der Autorin war!

von MissTalchen vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Eine Protagonistin, die in unstrukturierten, ewigen Monologen in Selbstmitleid zerfließt macht dieses Buch zur Lese-Folter!

Rezension

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MissTalchenvor 9 Jahren
"Ich verabschiede mich und höre laute Musik im Auto auf dem Weg zurück zu Liza und Georg. Ich bin eine brave Mutter und Ehefrau. Ich versuche meine dreckige Psyche zu reinigen, für unsere gesunde Zukunft, als Familie, als Liebespaar."

Nachdem ich den Trailer zum Film gesehen hatte, war ich warum auch immer neugierig auf das Buch geworden und legte es mehr oder weniger spontan auf den Ausleihstapel in der Bibliothek. Hätte ich es bloß dort gelassen...

Zur Story: Nachdem Elizabeth eine schreckliche Familientragödie durchleben musste, ist in ihrem Leben nichts mehr, wie es war. Auch Jahre danach ist sie immernoch damit beschäftigt, die Scherben ihrer Existenz aufzukehren. Der einzige Halt, den sie noch hat sind ihr Mann Georg und ihre Tochter Liza. Doch auch die beiden können sie nicht vor den tiefen Abgründen bewahren, die in ihrem Kopf auf sie lauern.

Meine Meinung: Dieses Thema hätte durchaus Potenzial haben können, wenn es nicht ohne erkennbare Struktur und Handlung, geschweige denn einem roten Faden einfach so dahin geklatscht worden wäre. Der Schreibstil ist so schlecht, das es schon eine Beleidigung für alle anderen Autoren ist, ihn als eben diesen zu bezeichnen. Ach Moment, EINEN roten Faden gab es ja doch: Elizabeths psychischen Probleme, verursacht durch ihre Eltern. Auf fast 300 Seiten tut die Protagonistin nichts anderes, als uns ihre Gedankengänge mitzuteilen und in einer Tour darüber zu jammern, was für ein verkorkster Mensch sie doch ist. Dabei kommt alles andere als Symphatie für diese Frau auf, ganz im Gegenteil! Schon nach der Hälfte war ich vom Buch so frustriert und genervt, dass ich es am liebsten abgebrochen hätte. Ab da habe ich nur noch die Seiten gezählt, wann die Folter endlich ein Ende hat, denn ein sinnloses Buch über die psychischen Probleme anderer brauche ich nun wirklich nicht, davon habe ich selbst genug. Wir haben alle unsere Bürden zu tragen, jammern aber bei weitem nicht so viel, als dass es fast 300 Seiten füllen würde.

Alles in allem: Eine Protagonistin, die in unstrukturierten, ewigen Monologen in Selbstmitleid zerfließt macht dieses Buch zur Lese-Folter!


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