Chelsea Conaboy

 4,3 Sterne bei 52 Bewertungen

Lebenslauf

CHELSEA CONABOY arbeitet als Wissenschaftsjournalistin mit dem Schwerpunkt Gesundheit. Sie war Teil des mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneten Teams des Boston Globe für die Berichterstattung über den Bombenanschlag beim Boston-Marathon und hat in Zeitungen wie Politico, The Week und das Boston Globe Magazine veröffentlicht. Sie lebt in Maine mit ihrem Mann, ihren zwei kleinen Söhnen und ihrem eigenen sich verändernden mütterlichen Gehirn.

Quelle: Verlag / vlb

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Neue Rezensionen zu Chelsea Conaboy

Inhalt gut, Umsetzung etwas zu wissenschaftlich

In diesem Sachbuch wird eine wissenschaftliche Erläuterung dargestellt, was im Gehirn passiert, wenn wir Eltern werden. Und das, für mich eine der Kernaussagen, nicht nur bei Müttern, sondern auch bei Vätern oder anderen Personen, die länger die Fürsorgepflicht für ein Kind übernehmen.
Die Kernaussagen des Buchs fand ich sehr spannend, auch die Referenzen und Vergleiche zum Tierreich und bestehenden Forschungen zu dem Thema. Das Buch ist allerdings für meinen Geschmack viel zu wissenschaftlich aufgezogen, um es als eine "jeder sollte es gelesen haben" Lektüre anzupreisen. Um es für jedermann interessant und verständlich zu machen, könnte man ca. die Hälfte des Buchs wegkürzen. Denn es gibt viel zu viele Referenzen und Namen von Wissenschaftlern und "blabla", was die Kernaussagen immer wieder neu aufgreift und wiederholt.
Die Kapitel sind viel zu lang, die Überschriften geben eigentlich nicht wirklich Aussage über den Inhalt.
Mich hat das Buch gleichermaßen interessiert wie verwirrt, es wechselte manchmal seitenweise von spannend zu langweilig. Als wissenschaftliches Sachbuch bestimmt ein tolles Werk, aber für die Mutter, die nebenbei einfach gerne lesen will, einfach viel zu aufgebläht.

Interessantes und wichtiges Thema

Was passiert mit uns, wenn wir Eltern werden? Diese Frage fand ich – selbst Mutter – so interessant, dass ich unbedingt mehr darüber erfahren wollte, auch wenn ich sonst eher keine Sachbücher lese.

Dass sich das (eigene) Leben durch ein Baby ändert ist wohl allen werdenden Eltern klar, wenn es auch im „Wie“ natürlich individuelle Unterschiede gibt. Dass sich allerdings auch das Gehirn nachweislich ändert, das hat mich in dem Ausmaß doch überrascht und mir tatsächlich geholfen, manche Veränderungen, die ich bei mir beobachtet habe, besser einordnen und auch verstehen zu können.

Interessant fand ich auch die Tatsache, dass es den angeborenen Mutterinstinkt nicht gibt (zumindest nicht bei allen Menschen gleich), sondern dass Vieles auch einfach mit der Zeit erlernt und dann angewendet wird. Dies ist sicher eine besondere Erleichterung für alle, die vielleicht nicht gleich die alles durchdringende große Liebe für ihr Kind verspüren und gerade zu Anfang unsicher sind, wie sie diese völlig neue Situation bewältigen sollen und ob sie alles richtig machen (was sowieso nie gelingen wird). In diesem Zusammenhang spricht das Buch auch viele Narrative an, die über Mutterschaft und Elternschaft in der Gesellschaft herrschen, die es aber durchaus zu hinterfragen gilt.

Ein absolut faszinierendes Thema, das von Chelsea Conaboy (die selbst betont, keine Wissenschaftlerin, sondern Journalistin zu sein) im Großen und Ganzen auch gut lesbar wiedergegeben wird. Nur stellenweise war es mir dann doch etwas zu wissenschaftlich und ich hatte Mühe den (neuro-)biologischen Ausführungen insbesondere über das Geschehen und die Veränderungen im Gehirn zu folgen. Ich habe das Buch auch zweimal unterbrochen und zwischendurch etwas anderes gelesen, weil es mir sonst zu viel auf einmal geworden wäre.

Doch insbesondere die Ausführungen über postpartale Depression, den Einfluss von anderen Familienmitgliedern oder Bezugspersonen, das Erlernenkönnen von Erziehungsverhalten und den kognitiven Abbau und Wiederaufbau (bzw. sogar Verstärkung) fand ich wirklich sehr erhellend und ich habe nun einen anderen Blick auf mich selbst (in Bezug auf mein neues Leben mit Kind und die Erfahrungen, die mit Schwangerschaft und Geburt einhergehen) und auch auf andere, die ähnliches erlebt haben.

Ich hoffe, die Forschung wird sich dieser Thematik auch in Zukunft weiter widmen.

interessante THesen zu einem alten Mythos

In Ihrem ausführlichen Sachbuch setzt die Wissenschaftsjournalistin Chelsea Conaboy sich mit dem Mutter-Mythos auseinander. Sie nimmt dabei zahlreiche angenommene "Wahrheiten" auseinander. Dabei wird klar, dass das Mutterhirn nicht vom Moment der wahlweise Empfängnis oder Geburt eines Kindes einen Schalter umlegt. Die Mutter ist demnach nicht per se mit unfehlbarem Mutterinstinkt, unendlicher Mutterliebe etc. ausgestattet. Vielmehr existiert ein sehr komplexes System an neurologischen, hormonellen, aber natürlich auch sozialen Stellschrauben, die diesen Prozess begleiten und helfen, Mütter (und auch Väter) auf ihre neue Rolle einzustellen. Dieser Prozess kann bei jeder neuen Elternschaft anders aussehen, sodass nicht von einer einfachen Rechnung ausgegangen werden kann wonach jede Mutter über das "Mutterhirn" verfügt. Das alles ist ausführlich recherchiert und wird mit zahlreichen Studien belegt.


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