Chimo

 4,4 Sterne bei 18 Bewertungen
Autor*in von Sagt Lila.

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Neue Rezensionen zu Chimo

Cover des Buches Sagt Lila (ISBN: 9783872032492)

Rezension zu "Sagt Lila" von Chimo

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sagt Lila von Chimo

"sagt Lila" von Chimo, dem unbekannten Autoren. Diese fesselnde Geschichte geschrieben mit interessanten ungewöhnlichen Charakteren. Sie ist wundervoll poetisch, aber auch verstörend. Voller realistischer Liebe ohne schnick schnack und kitsch. Ein wunderschönes, ernstes Buch, nach dessen Lektüre man garantiert erstmal tief Luft holen muss, um zu verarbeiten, was man gerade gelesen hat.

Cover des Buches Sagt Lila (ISBN: 9783872032492)

Rezension zu "Sagt Lila" von Chimo

Ein LovelyBooks-Nutzer
Rezension zu "Sagt Lila" von Chimo

Wow, das war überraschend gut! Ich hab das Buch förmlich gefressen, obwohl es im Bewusstseinsstrom geschrieben ist - ein Stil, dem ich sonst wenig abgewinnen kann. Die Beziehung zwischen Lila und Chimo hat mich von der ersten Seite gefesselt und der Showdown hat mich völlig fertig zurück gelassen.. obwohl es prinzipiell gar nichts unbedingt Neues ist. Aber solch eine simple Sprachgewalt, Ehrlichkeit und ungefilterte Emotionalität hab ich selten irgendwo gelesen.

Cover des Buches Sagt Lila (ISBN: 9783872032492)
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Rezension zu "Sagt Lila" von Chimo

mehrsonntag
Rezension zu "Sagt Lila" von Chimo

Irgendwas läuft sicher falsch, wenn Sex als einzige Ausdrucksmöglichkeit bleibt.
"Willst du mal meine Möse sehen?"
Wenn Sex dein Leben beherrscht und zum zentralen Mittelpunkt deines Daseins geworden ist, bist du ganz furchtbar am Arsch.
"..sie zittert überall wenn ich sie so berühre, jetzt weiß ich nicht mehr soll ich nach rechts oder nach links, ich zögerte, tiefer rein sagt sie wieder ja da steck den Finger rein, steck ihn rein, ich fühle Fleisch das beiseite rutscht und sich öffnet, ich krümme meinen Finger ein bißchen und schiebe ihn rein und er geht rein als würde er das Loch selber graben, alles ist wie voll nasse Moos, naß und auch warm und Lila meint zu mir mit ihrer Stimme die rauh ist als wäre sie traurig: 'Ja, ja so ist es gut, steck ihn schön tief rein, ganz bis zum Ende...' "
Wenn du im Wahn deiner eingebildeten zwanghaften Lust den Teufel siehst, stimmt ganz sicher etwas nicht. Wenn du gelangweilt bist und phantasierst, von Kerlen, die dich bespringen, du das zum Geschenk machen willst für deinen Liebsten, weil ihn das heiß machen wird, wenn du dich für Geld quälen lässt, weil du denkst, du kommst raus aus Vieux Chéne, deinem Vorort, wo man eben mal das Mädchen nimmt, das alle schon hatten, wo wie in anderen Pariser Vororten am Wochenende im Keller die Fotzenparade abgeht und Männer in großen Schlitten angefahren kommen, kann es sein, du bist ein engelsgleiches Wesen und heißt Lila. Oder du heißt Chimo und als Lila ins Viertel zieht ändert sich dein Leben und du kannst dir nicht mehr vorstellen, wie dein Leben vorher war und als du sie das erste Mal siehst...
".. sie kletert die Rutschbahn hoch auf der Holzleiter und ich steh unten mit den Füßen im Sand, das heißt ich gehe etwas beiseite direkt davor, wo sie gleich runterkommt. Sie setzt sich da oben ganz oben hin und sagt nichts. Sie lächelt mir zu. All das für mich. Sie hebt ihr Kleid hoch, aber jetzt sind ihre Beine noch zusammen. Dann saust sie los mit geschlossenen Augen und in diesem Moment, das ist ihre Nummer, sprezt sie die Beine zu einem großen V und ich stehe da ohne zu atmen und sie hat wirklich drunter nichts an, ich sehe direkt ihre Möse, die mich plötzlich anschaut und in die Kurve geht, blond und gelockt das stimmt wirklich ich schwöre, ich seh nur das, solange wie man braucht, um Scheiße Scheiße Scheiße zu sagen und dann kracht alles in den Sand.."

Chimo ist 19 und er liebt Lila. Lila ist 16 oder ein bißchen drüber und leben ein eintöniges Vorstadtkinderleben geprägt von sozialer Isolation, Angst, Arbeitslosigkeit, täglicher Gewalt in verschiedenster Ausprägung und jeglichem Mut und jeglicher Chance zur Veränderung.

Dieser Roman war in Frankreich eine kleine Sensation, erschien in einem Verlag, der das Manuskript, das in roten Schulheften in teilweise unleserlicher Handschrift verfasst wurde, nur mit orthographischen Feinheiten zum besseren Verständnis versieht. Es ist weder bekannt, wer der Schreiber ist, ob es sich um ein Werk eines talentierten Anfängers handelt oder um das eines erfahrenen Autors, ob der Text authentisch ist oder Erfindung.

Für Chimo ist Lila ein Segen, ein Geschenk. Für Lila ist Chimo eine Art Hoffnung.
".. eine wir Lila kannst du nicht Tussi nennen, oder Mieze oder Braut. Paßt nicht zu ihr, ich finde für so eine keine Worte, du kannst nicht mal sagen ein
Mädchen... Ihre Haare wie Goldgräser in den Zaubermärchen, sie hat eine Goldwolke auf dem Kopf, ich atme und die Wolke löst sich auf und bildet sich wieder anders..."
Sie spricht mit niemandem im Viertel, nur mit ihm, ihn hat sie ausgewählt. Und dennoch, trotz all dem Gefühl, das zwischen ihnen entsteht und dem Vertrauen ist der Weg der Beiden keiner, den sie gehen können, ein Scheitern vorherbestimmt.
Das Ende kommt plötzlich. Chimo erfüllt Lila einen Wunsch. Als Leser ahnt man schon eine ganze Weile, dass es kommen wird, man ahnt es und will es trotzdem nicht glauben, es sträubt sich, will nicht gelesen sein. Es ist vorbei und Lila ist einzigartig, man müßte ein Wort erfinden für sie ganz allein.

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