Chris Lloyd

 4 Sterne bei 74 Bewertungen
Autor*in von Die Toten vom Gare d’Austerlitz, Paris Requiem und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Chris Lloyd studierte Spanisch und Französisch, lebte über 20 Jahre in Katalonien, später in Grenoble, im Baskenland und in Madrid, wo er Englisch unterrichtete und für einen Schulbuchverlag sowie als Reiseschriftsteller arbeitete. Heute lebt er als Übersetzer und Schriftsteller in Südwales.

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Paris Requiem (ISBN: 9783518473733)

Paris Requiem

Erscheint am 15.01.2024 als Taschenbuch bei Suhrkamp.

Alle Bücher von Chris Lloyd

Cover des Buches Die Toten vom Gare d’Austerlitz (ISBN: 9783518472583)

Die Toten vom Gare d’Austerlitz

 (74)
Erschienen am 18.07.2022
Cover des Buches Paris Requiem (ISBN: 9783518473733)

Paris Requiem

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Erscheint am 15.01.2024
Cover des Buches Die Toten vom Gare d‘Austerlitz (ISBN: 9783742419941)

Die Toten vom Gare d‘Austerlitz

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Erschienen am 23.04.2021

Neue Rezensionen zu Chris Lloyd

Cover des Buches Die Toten vom Gare d’Austerlitz (ISBN: 9783518472583)
P

Rezension zu "Die Toten vom Gare d’Austerlitz" von Chris Lloyd

Mord bleibt Mord, in welcher Situation auch immer!
porte-bonheurvor einem Jahr

Gleich mal vorweg: ich interessiere mich für Geschichte, vor allem die deutsch-französische und lese gerne Krimis und weil hier beides in vortrefflicher Weise zusammenkommt, gibt es von mir fünf Sterne.

"Zweierlei geschah am 14. Juni 1940.
Vier Unbekannte starben in einem Bahndepot, ein fünfter Mann sprang vom Balkon.
Es geschah noch mehr am 14. Juni 1940."

Das sind die ersten Zeilen dieses Romans und damit ist man auch gleich mittendrin im Geschehen und in der Stadt. An diesem Tag nämlich marschierten die Deutschen in Paris ein und besetzen die Stadt. Und trotz dieser Situation muss, nein, will - und dieser Unterschied wird im weiteren Verlauf eine große Rolle spielen - Inspecteur Edouard Giral, genannt Eddie, diese Taten aufklären. Er will wissen, wer die in einem Waggon gefundenen vier Polen qualvoll hat an Giftgas ersticken lassen. Und warum ist wenig später an einem anderen Ort ein Pole vom Balkon gesprungen und hat dabei auch noch sein Kind, das er doch immer stets treusorgend behütet hatte, mit in den Tod genommen? Ein Selbstmord? Sicherlich! Aber was war der Anlaß dafür?

Eddie willl den chaotischen neuen Zuständen in der Stadt auch weiterhin seine Auffassung von Polizeiarbeit entgegensetzen, muss aber doch feststellen, dass das in einer Stadt, in der man nicht mehr weiß, welche Gesetze jetzt eigentlich gelten, außerordentlich schierig ist. Zumal er eigentlich nur sich selbst trauen kann, denn seinen Kollegen Auban verabscheut er zutiefst und auch seinem Vorgesetzten Kommissar Dax gegenüber ist er sehr reserviert. 

Und plötzlich taucht auch noch sein Sohn auf, an den er sich, nachdem er ihn und seine Frau vor Jahren verlassen hatte, gerade noch erinnern kann. Sein Sohn kommt als Soldat nach Paris, der aber den Anschluss an seine Truppe verloren hat, jetzt nirgends registriert ist und damit hoch gefährdet, wenn er von den Deutschen aufgegriffen wird.

Es entwickelt sich eine spannungsreiche Geschichte, in der ein Major Hochstetter als Verbindungsmann der Deutschen zur Polizei Inspecteur Giral immer wieder bei dessen Arbeit und nicht nur dort begegnet. Giral trifft auf Widerstandsgruppen, Journalisten, die auf der Suche nach einer guten Story, mal mit, mal gegen die Deutschen arbeiten. Er taucht tief ins Nachtleben ein, betritt merkwürdige Restaurants und Bars, die keine Gesetze mehr zu kennen scheinen. Und immer wieder muss sich Giral um seinen Sohn kümmern, auch wenn dieser den Vater doch eigentlich verabscheut, weil dieser damals die Familie verlassen hat und jetzt mit den Deutschen vermeintlich zusammenarbeitet.

In Rückblenden auf die Zeit nach dem ersten Weltkrieg erfährt der Leser nach und nach, wie alles zusammenhängt und auf welcher Grundlage die aktuellen Geschehnisse, also die Ermittlungen des Kommissars in der besetzten Stadt beruhen. Warum Giral und sein Vorgesetzter Dax dieses ganz spezielle Verhältnis miteinander pflegen. Warum Giral die Familie verlassen hat. Warum er seinen Kollegen Auban so verabscheut.

Seit langer Zeit wieder einmal ein Krimi, bei dem für mich wirklich alles gestimmt hat, samt Cover und der sorgfältigen Übersetzung und Herausgabe. Es passiert heute nicht mehr allzu oft, dass man in einem Buch keinen sprachlichen oder anderen Fehler findet. Der Stil des Autors wirkte auf mich dann auch noch bissig, stellenweise sarkastisch und dabei doch einfühlend und mitreißend, eine perfekte Kombination! Es ist außerdem ein überaus empathisches Buch, weil es sich immer wieder auch der Frage stellt, was ein Krieg mit uns anstellt. Und Giral hat nicht nur den ersten Weltkrieg erlebt, er ist jetzt mittendrin im Zweiten. Der Autor hat sich tief eingegraben in die Geschichte der Stadt und verwebt wirklich Geschehenes - etwa den Kurzbesuch Hitlers - mit seiner erfundenen Handlung. Damit ist für mich ein überaus spannungsreiches Leseabenteuer entstanden, das mich bis zum letzten Satz mitgenommen hat. Ich will aber auch erwähnen, dass ich selbst in Paris gelebt habe und mich dort mit Geschichte, auch der unseren, sehr beschäftigt habe und vieles davon in diesem Buch perfekt aufbereitet wiederfinden konnten. Es ist deshalb auch nur auf den ersten Blick ein Krimi!

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Cover des Buches Die Toten vom Gare d’Austerlitz (ISBN: 9783518472583)
V

Rezension zu "Die Toten vom Gare d’Austerlitz" von Chris Lloyd

Fesselnder Auftakt
veryvor 2 Jahren

Paris 1940: Die Deutschen maschieren ein und es werden vor dem Gare d'Austerlitz vier Polen ermordet aufgefunden. Inspecteur Éduard Giral ermittelt kühl und berechnend, während ihm Wehrmacht, Gestapo und Geheime Feldpolizei die Arbeit erschweren. Als auch noch sein verloren geglaubter Sohn auftaucht, muss der Inspecteur einen kühlen Kopf bewahren und Bündnisse schließen, um ihn zu schützen.
Den Schreibstil würde ich als eher simpel bezeichnen. Ich persönlich brauchte meine Ruhe, um die Handlung dieses Buch aufmerksam verfolgen zu können und nicht abzuschweifen. Angesichts der wirklich hochkomplexen Story ist es aber vertretbar, den Fokus nicht auf eine möglichst kreative und ausladene Erzählweise zu legen.
Insgesamt würde ich sagen, dass Chris Lloyd hier ein spannender Krimi gelungen ist. Er ist sehr gut recherchiert und gibt detaillierte Einblicke in das komplizierte Geschehen im Paris des Zweiten Weltkriegs.

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Cover des Buches Die Toten vom Gare d’Austerlitz (ISBN: 9783518471364)
P

Rezension zu "Die Toten vom Gare d’Austerlitz" von Chris Lloyd

Vier Todesfälle und ein Selbstmord
Pinky90vor 2 Jahren

          Das Buch "Die Toten vom Gare d´Austerlitz" handelt von dem Inspektor Èduard Giral. Es spielt im Juni 1940. Dort wird Giral zu einem Güterwagon gerufen, als  vier Polen ermordet aufgefunden werden. Kurze Zeit später ereignet sich ein Selbstmord. Wieder ist das Opfer polnisch. 

Das Cover wirkt durch seine relativ dunkle Farbgebung bereits sehr bedrückend, lediglich der Name des Autors hebt sich von der übrigen Bildgestaltung ab. 

An sich ist die Idee der Handlung sehr interessant, das Buch weist jedoch einige Passagen auf, die relativ wenig Bezug zur Story haben und so für Längen im Lesen sorgen. 

Die Figuren besitzen teilweise gut geschriebene Hintergrundgeschichten und einige Aktionen lassen sich sehr gut vom Leser nachvollziehen. 

Die Handlungsorte im Buch sind gut und genau beschrieben, dies sorgt dafür, dass der Leser sich sehr gut in das Geschehen hineinversetzen kann.


Insgesamt eine klare Empfehlung für Leser, die sehr interessiert an Kriminalromanen mit Bezug zu den Verbrechen der Nazi-Zeit sind. 

        

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