Sascha Kessler ist ein jüdischer Junge, dessen Vorfahren ,,große Kabbalisten" waren und der mitten in einem New York lebt, wo Zauberei zum Teil verboten ist. Doch dennoch wimmelt es überall von dem pulsierenden Schlag der Magie, die die Inquisitoren der amerikanischen Polizei heftig verfolgen, da Magie auch gefährlich sein kann.
Unerwartet gerät Saschas ganzes Leben aus den Bahnen, als er entdeckt, dass er Magie sehen kann! Das erfährt er beim Einkaufen mit seiner Mutter, als er eine zaubernde Bäckerin unabsichtlich in Probleme mit den Behörden bringt.
Augenblicklich werfen die Inquisitoren, welche zauberische Verbrechen aufklären, ein wachsames Auge auf ihn. Denn Sascha soll dank seines Zaubertalentes den Beruf des Inquisitors ergreifen, welcher hohe Aussichten bietet - Ruhm, Ehre, Erfolg.
Sascha erwartet Arbeit mit viel Lug und Trug, wobei seine Lügen entlarvt werden. ,,... Vor allem aber sagst du damit zum ersten Mal die Wahrheit."
Vieles wird seltsamer in New York, wo Zauberei blüht und es in den Straßenschluchten genau so viel Licht wie Schatten gibt. Attentate gegen mächtige, reiche Personen machen Schlagzeilen, wobei der Täter nicht menschlicher Natur sein soll. Es handelt sich - um einen Dibbuk! Einem Dämonen, der in die Körper der Lebenden schlüpft, Seelen und Schatten nähren ihn. Diesen Dämon können nur Kabbalisten der hohen Magie beschwören, aber das wäre ein sehr dunkles Unterfangen.
Als der blasierte New Yorker Millionär J. P. Morgaunt und der glorreiche Erfinder Thomas Edison Ziele dieser Attacken werden, ist Sascha mit dem reichen Mädchen Lily Alster bereits Lehrling bei Inquisitor Wolf, der ebenso rätselhaft wie wandelbar ist. Und der 13-jährige Junge fragt sich zurecht: ... Welcher Wahnsinnige sollte in New York einen Dibbuk loslassen?
Schattenhafte Gefahren treten dem Alltag in die Quere, erst der Attentat, dann versuchte Brandstiftung. Und früher oder später wird der Dibbuk die Seele seines Opfers verzehren, um ihn in eine leblose Hülle zu verwandeln. Grausame Ahnungen treffen Sascha, als sich gewisse Anzeichen häufen, dass er selber der Dibbuk ist - seine Seele teilt er mit dem Dämonen, welcher ein Spiegelbild der düsteren Seite des Sascha Kesslers ist: boshaft, hämisch, trotzig.
,,(...) den kalten, hungrigen Blick, das unheimliche Stöhnen, das Zähneknirschen, den Schatten, der ihn umgibt. Außerdem sah er auch aus wie ein Dibbuk."
,,Der Seelenfänger" ist der erste Band der Sascha-Kessler-Reihe, die ein schillerndes Gewebe aus Mystik, Zauberei, Abenteuer und Jugendbuch darstellt, verwoben mit dezentem Witz und einem der Handlung Leben einflößenden Hauch Magie. Das Gute sind besonders die gewieften Widerstreiter, für die Dämonen des Schattens treueste Diener sind. Als geschichtenumrankte Kulisse wählt die amerikanische Autorin Chris Moriarty das zauberhafte New York zu Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts, welches unwiderstehlich bezaubert.
Der Schreibstil ist sehr gut, aber um ihn ganz genau zu beschreiben, schwanke ich gerade zwischen den Worten; kann ein Schreibstil als ,,charmant" beschrieben werden? In Bezug auf den ,,Seelenfänger" ist das möglich, da die Worte unwillkürlich ihren Zauber in unseren Köpfen vollziehen. Jugendbuch mit Neigung zu Kopfkino also!
Beinahe natürlich und lebensecht hat Moriarty ihren Hauptdarsteller Sascha gezeichnet, dessen Charakter durchaus schwankend, vorsichtig ist. Auch die anderen Figuren kommen gut herüber, nur habe ich mich gefragt, warum alle Antagonisten in irgendeiner Weise hämisch/ zynisch/ spöttisch sind.
Kletternd und ansteigend zieht sich durch die ganze Handlung der rote Faden des Geschehens, welches an manchen Stellen sehr verwirrend ist, ehe gegen Ende des rasanten Buches inmitten brennender Trümmer (,,Eintritt: 10 Cent") viele Geheimnisse ihre wahre Identität enthüllen.
Für mich ist der ,,Seelenfänger" ein spannendes, unberechenbares Buch, welches jeden, dem es nach Magie und Gefahren dürstet, mehr als beglückt.
Ich glaube, jeder der ferner die Bekanntschaft von unserem guten, alten Harry Potter gemacht hat, besiegelt mit einem Buchhändedruck eine gute Freundschaft mit dem amerikanischen Sascha Kessler.
Voller Vorfreude widme ich mich bald dem 2. Band, dessen Titel bereits eine Menge verspricht. Wie düstere, verborgene, heimliche Unklarheiten, hinzu obskure und zwielichtige Zauberverbrecher. Mal sehen, wohin mich der ,,Schattenjäger" verschlägt.
Chris Moriarty
Alle Bücher von Chris Moriarty
Der Seelenfänger
Der Schattenjäger
Lichtspur
The Inquisitor's Apprentice
The Watcher in the Shadows
Neue Rezensionen zu Chris Moriarty
Inhaltsangabe:
Der dreizehnjährige Polizeilehrling Sascha wird in einen neuen magischen Fall gezogen. Die Ermittlungen führen Inquisitor Wolf, Sascha und Lily Astral quer durch die Stadt … und in Saschas Viertel. Nach und nach kommen ihnen die seltsamsten Gerüchte zu Ohren: Der Tote soll seine Seele an den Teufel verkauft haben – im Austausch für Ruhm und Reichtum. Doch je näher sie der elektrisierenden Auflösung des Mordfalls kommen, desto größer wird Saschas Angst, dass sein schattenhafter Dibbuk zurück und hinter seiner Seele her ist… Bald hält ein verworrenes Spiel um Magie und Macht Sascha gefangen – hat am Ende tatsächlich der Teufel die Fäden in der Hand?
Mein Leseeindruck:
Tja, der Teufel hält auf jeden Fall die Fäden in der Hand – es fragt sich lediglich, wer der Teufel ist ;-)
“Schattenjäger” ist der zweite Roman von Chris Moriarty über den jüdischen Jungen Sascha Kessler, der Magie sehen kann und bei der Polizei eine Ausbildung zum Inquisitor begonnen hat. Wie auch der erste Roman handelt es sich um ein etwas anderes Jugendbuch mit Fantasy- und Steampunkt-Elementen – gemixt mit einer schaurig-düsteren Atmosphäre und einen Blick in die jüdische Kulturgeschichte. Es handelt sich um eine Art Parallelwelt, in der es zwar Magie gibt, diese aber als überholt gilt. Die Inquisitoren dienen quasi dazu, magische Verbrechen aufzuspüren bzw. zu verhindern, doch leider ist die Inquisition gar nicht so rechtschaffen, wie man vielleicht denken mag, denn wo es um Geld und Macht geht, da herrscht auch Korruption.
In New York treibt ein Dibbuk (= ein Dämon, der in den Körper eines Lebenden eintritt) sein Unwesen und die Stadt wird außerdem bedroht durch den machtgierigen Industriemogul Morgaunt. Man könnte sagen, dass Morgaunt die Fäden der Stadt in der Hand hält – und so auch die Polizei.
Wenn da nicht der unverwüstliche Inquisitor Wolf wäre, der mit seinen Auszubildenden Sascha und Lily versucht den Mord aufzuklären, den Dibbuk aufzuhalten und Morgaunts Pläne zu sabotieren. Kein leichtes Spiel, denn letzterer spielt mit gezinkten Karten.
Ich fand Sascha und Lily in diesen Band noch sympathischer, als in “Der Seelenfänge” und auch Wolf, eine Mischung aus Sherlock Holmes und Fox Mulder, ist nach wie vor eine wunderbar schlaue und geheimnisvolle Gestalt.
“Schattenjäger” verbreitet eine angenehm düstere Atmosphäre, die an den Nebel über der Themse und einen starken heißen Tee denken lässt. Einfach wunderbar!
Einen Punkt habe ich abgezogen, weil ich es wie in Band 1 schwierig fand, mich in der jüdischen Kultur und den ganzen Zusammenhängen von Kabbala und Magie zurechtzufinden.
Alles in Allem ein düsterer Fantasy-Roman für verregnete Nachmittage mit einer kuscheligen Decke und etlichen Heißgetränken!
Inhalt
Sascha Kessler hat immer geglaubt, er sei ein ganz normaler Junge, doch als er in einer Bäckerei etwas Unmögliches sieht, ändert sich alles. Er kann Magie erkennen und wird deshalb von der Polizei angeworben eine Ausbildung zum Inquisitor zu machen. Schon bald gibt es den ersten Fall zu bearbeiten. Zusammen mit ihrem Ausbilder Wolf, müssen Sascha und Lily einen Dibbuk aufhalten, einen Dämon, der durch Magie geschaffen wurde und nun Menschen angreift. Je näher sie dem Dibbuk aber kommen, desto mehr Hinweise tauchen auf, die auf Saschas Familie hindeuten. Wie kommt es dazu? Kann Sascha seine Familie vor dem Dibbuk und den Inquisitoren retten und den Dämon dabei aufhalten?
Meine Meinung
Ein Ereignis kann alles verändern, ob zum Guten oder Schlechtem ist nicht immer klar. Sascha Kesslers Leben änderte sich an dem Tag, an dem er zum ersten Mal angewandte Magie sah. Plötzlich interessieren sich die Menschen für ihn und er bekommt einen Ausbildungsplatz zum Inquisitor. Unter der Anleitung von Wolf, seinem Ausbilder, soll er lernen gegen Magie vorzugehen. Doch Wolf unterrichtet nicht nur ihn, auch Lily Astral, eine Tochter aus reichem Hause, geht bei ihm in die Lehre. Gemeinsam müssen sie nun den äußerst schwierigen Fall, bei dem der Dibbuk, ein herbeigerufener Dämon, die Hauptrolle spielt, lösen.
Sascha Kessler kommt aus einer armen Familie, die auf engstem Raum zusammenlebt. Auch wenn sie nicht viel besitzen, schätzen sie sich doch glücklich. Als Saschas Talent zum Vorschein kommt, freut er sie, denn endlich kann er seine Familie finanziell unterstützen. Die Arbeit unter Wolf und mit Lily ist nicht einfach, führt ihn aber an Orte, an denen er bisher nicht war. Doch von Anfang an scheint etwas nicht zu stimmen. Immer wieder wird er verfolgt und an den verschiedenen Tatorten finden sich Hinweise, die auf seine Familie hindeuten. Da er nicht will, dass jemand seine Familie verdächtigt, versucht er alles um Wolf von ihnen fern zu halten. Voller Angst versucht er zu beschützen was ihm am Herzen liegt.
Lily Astral ist ebenso eine Schülerin von Wolf wie Sascha. Anders als er stammt sie aus einer reichen Familie. Wer allerdings glaubt, sie sei überaus glücklich, kennt ihr wahres Leben nicht. Auch wenn sie und Sascha aus verschiedenen Welten zu stammen scheinen, freunden sie sich ziemlich schnell an. Sie erscheint zumeist als eine Frohnatur und beweist auch Mut, doch vom dem Gesetz der Straße hat sie keine Ahnung. Als neugieriger Mensch, will sie den Dingen auf den Grund gehen, jedoch nur mit Freunden an ihrer Seite.
Maximilian Wolf ist Saschas und Lilys Ausbilder. Man mag es ihm nicht ansehen, doch er ist überaus fähig und durchaus mächtig. Sascha erkennt, dass Wolf hoffnungslos verliebt ist, dies jedoch gut zu verbergen scheint. Auch wenn Wolf eine große Rolle zukommt, bleibt er doch zumeist im Hintergrund. Zumeist bleibt er ruhig und verhält sich gehalten, weshalb es äußerst schwer bleibt ihn einzuschätzen.
Chris Moriarty erschafft hier das New York am Anfang des 20. Jahrhunderts. Die Stadt ist bevölkert von den unterschiedlichsten Kulturen und die Schere zwischen Arm und Reich ist gewaltig. Es ist eine Welt, in der die Magie alltäglich ist und doch eher heimlich stattfindet. Edison gehört zu den großen Erfindern dieser Zeit, er möchte, dass die Technik die Magie ablöst und arbeitet deshalb immer wieder etwas aus. Auch Houdini beeindruckt durch seine Entfesslungskünste, darauf bedacht zu zeigen, dass solche Dinge auch ohne Magie möglich sind. Selbst Roosevelt hat seinen Auftritt.
Moriarty bringt eine existierende Stadt und bekannte Persönlichkeiten in ein Setting, in dem fantastische Dinge geschehen. Durch Saschas Perspektive und die Jagd nach dem Dibbuk wird es zu einem Spiel der Gefühle. Saschas Angst, sein Erkennen und seine Sorgen übertragen sie auf den Leser. Obwohl man ihm manchmal sagen will, dass er endlich auch andere ins Vertrauen ziehen soll, kann man doch nachempfinden weshalb er dies nicht tut. Auch wenn Sascha viele Fehler macht und nicht gerade einfach ist, so wirkt er doch auf eine gewisse Weise sympathisch. Seine Ausbildung hat gerade erst begonnen, so viele Abenteuer warten noch und dabei gelten noch so viele Dinge als ungewiss. Noch hat er eine Menge zu lernen.
Fazit
"Der Seelenfänger" leitet ein in eine Welt, in der Magie möglich ist, jedoch geahndet wird. Ein Junge, der eine Fähigkeit in sich entdeckt, dadurch aber auch etwas überaus Wichtiges verliert. Ein Dämon in die Welt gerufen und dich mit einem Willen und eigenen Wünschen ausgestattet. Eine Jagd beginnt, deren Ende jedoch anders ausfällt, als man denken könnte. Gefühlsstark geschrieben, mit einer Prise Fantasy und Spannung, macht es neugierig darauf zu erfahren, was Sascha in seiner Ausbildung noch durchleben muss.
Gespräche aus der Community
Eine packende Mischung aus Magie, historischer Realität und wunderbarem Witz, erzählt in der Tradition eines Jules Verne.
Mit dieser Beschreibung würde ich gerne in diese Leserunde für ein Jugendbuch starten, das für Kids ab 12 Jahren geeignet ist.
Bereits im 2012 ist "Der Seelenfänger" von Chris Moriarty im Dressler Verlag erschienen.
New York, ein magischer Melting Pot!
Lower East Side, Anfang des 20. Jahrhunderts: Als Ermittler für magische Angelegenheiten bei der New Yorker Polizei zu arbeiten, ist eigentlich kein Job für einen dreizehnjährigen Jungen. Aber als sich herausstellt, dass Sascha Kessler, Sohn jüdischer Einwanderer aus der ärmlichen Lower East Side, tatsächlich Magie sehen kann, verändert sich sein ganzes Leben. Sascha geht bei dem erfolgreichen Star-Ermittler Maximilian Wolf in die Lehre und gemeinsam jagen sie eine unheimliche Schattenseele, einen Dibbuk, der die ganze Stadt in Angst und Schrecken versetzt.
Zur Autorin
© Jon Reis
Chris Moriarty, geboren 1968, wurde für ihre Science-Fiction-Bücher in den USA mehrfach ausgezeichnet. Sie wuchs in New York in einer Familie auf, in der es ähnlich laut und trubelig zuging, wie in der Familie von Sascha Kessler. "Der Seelenfänger" ist ihr erstes Jugendbuch, geschrieben für ihre Kinder, um ihnen – fantastisch verpackt – ihre eigene jüdische Herkunft nahezubringen.
Chris Moriarty lebt in der Nähe von New York, zusammen mit ihrem Mann, ihren beiden Kindern und dem freundlichsten Hund der Welt.
Ich würde euch nun gerne auf eine anspruchsvolle, magische Reise mitnehmen wollen und suche 20 Leser die gemeinsam lesen und rezensieren möchten.
Bewerbt euch bis zum 21.8.2013 für eines der Rezensionsexemplare!
Blogger sind Herzlich Willkommen!
Wir stöbern auch gerne bei euch, deswegen schreibt ruhig eure Blogadresse mit in die Bewerbung :-)
Schaut euch doch auch mal bei den Neuerscheinungen vom Dressler Verlag um, es warten viele weitere interessante Titel auf euch!
Ich wünsche euch viel Glück
Eure Katja
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