Chris Offutt

 3,9 Sterne bei 102 Bewertungen
Autor*in von Unbarmherziges Land, Ein dreckiges Geschäft und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Chris Offutt, geboren 1958, ist Autor mehrerer Romane, für die er mit dem Whiting Writers Award und dem American Academy of Arts and Letters Fiction Award ausgezeichnet wurde. Zuletzt erhielt er 2019 für Country Dark den französischen Prix Mystère de la Critique. Er lebt im ländlichen Lafayette County in der Nähe von Oxford, Mississippi.  

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Chris Offutt

Cover des Buches Unbarmherziges Land (ISBN: 9783608505122)

Unbarmherziges Land

 (95)
Erschienen am 24.07.2021
Cover des Buches Ein dreckiges Geschäft (ISBN: 9783608501865)

Ein dreckiges Geschäft

 (4)
Erschienen am 22.04.2023
Cover des Buches Fern der Wälder (ISBN: 9783442446513)

Fern der Wälder

 (0)
Erschienen am 01.01.2001
Cover des Buches The Killing Hills (English Edition) (ISBN: B08TF1VTGX)

The Killing Hills (English Edition)

 (1)
Erschienen am 15.06.2021
Cover des Buches Killing Hills (ISBN: 9780802158413)

Killing Hills

 (1)
Erschienen am 15.06.2021
Cover des Buches The Killing Hills (ISBN: 9781666504750)

The Killing Hills

 (0)
Erschienen am 21.10.2021

Neue Rezensionen zu Chris Offutt

Cover des Buches Ein dreckiges Geschäft (ISBN: 9783608501865)
Gwhynwhyfars avatar

Rezension zu "Ein dreckiges Geschäft" von Chris Offutt

Ein Country-Noir, der etwas braucht, bis die Spannung zieht
Gwhynwhyfarvor 3 Monaten

Mick Hardin arbeitet bei der Strafverfolgungsbehörde CID der US Army; derzeit allerdings kuriert er eine Verletzung durch einen Sprengstoffanschlag in Afghanistan aus. Er ist bei seiner Schwester im Elternhaus einquartiert und langweilt sich. Sie ist Sheriff in Rocksalt, ein Kaff in den Kentucky Mountains. Als Fuckin’ Barney Kissick, ein stadtbekannter Drogendealer, tot aufgefunden wird, bittet seine Mutter Mick, den Mörder zu finden. Die Polizei ermittelt lasch bei einem Typen, den wohl nur seine Familie vermissen wird, und Micks Schwester ist nicht zuständig. Doch die kann Mick als Deputy gebrauchen, da gerade einiges los ist vor Ort, und sie viel mit ihrem Wahlkampf zur Wiederwahl als Sheriff um die Ohren hat. Mick stochert zunächst im Dunkel, denn irgendwie will der Tod von Barney nicht ins Drogenmilieu passen. Was oberflächlich harmoniert, fällt beim genauen Hinsehen sofort auseinander. Hier hat jemand etwas inszeniert, um von sich abzulenken. Bald wird auch Barney Bruder tot aufgefunden und jemand hat es auf Mick abgesehen. Jetzt wird es persönlich. 


«‹Der Chief will, dass wir noch mal gründlich überprüfen, in wessen Zuständigkeitsbereich der Tote fällt. Die Stadtgrenze verläuft genau hier irgendwo. Wir können nicht mit Sicherheit sagen, ob die Leiche auf dem Gebiet der Stadt oder vom County liegt.›

‹Na, dann gehört er entweder mir oder euch.›

‹Ja, so ungefähr. Der Chief schickt uns einen Landvermesser mit der Flurkarte vorbei.›»


Dieser Krimi ist verwurzelt im ländlichen Kentucky und beschreibt Land und Leute, die Zuständigkeit der verschiedenen polizeilichen Behörden. Ein wenig Nature Writing, raubeinige Hillbillys, Menschen, die sich durch das Leben kämpfen, dichte Wälder, ein verlassenes Bergwerk; ein atmosphärischer Krimi, bei dem sich die Spannung immer weiter verdichtet. Schnell ist klar, dass Micks Schwester nicht unbedingt wissen muss, womit er sich den Tag …. Ein Country-Noir, der etwas braucht, bis die Spannung zieht, was aber ausgeglichen wird durch die ausdrucksstarke Beschreibung Kentuckys und deren Einwohner. Genau diese Kombination macht den Krimi interessant, zeigt das karge ländliche Leben in einer abgehängten Region. Und zum Ende geht es hart zur Sache. Empfehlung!



Chris Offutt, geboren 1958, ist Autor mehrerer Romane, für die er mit dem Whiting Writers Award und dem American Academy of Arts and Letters Fiction Award ausgezeichnet wurde. Zuletzt erhielt er 2019 für Country Dark den französischen Prix Mystère de la Critique. Er lebt im ländlichen Lafayette County in der Nähe von Oxford, Mississippi.  

Cover des Buches Unbarmherziges Land (ISBN: 9783608505122)
kreszenzs avatar

Rezension zu "Unbarmherziges Land" von Chris Offutt

Tief in den Wäldern von Kentucky sieht Amerika etwas anders aus als auf Hochglanzmagazinen...
kreszenzvor 7 Monaten

Mick Hardin, ein hochrangiger und wortkarger Ermittler für das CID der US-Army ist auf Heimaturlaub in Kentucky. Doch anstatt die Zeit mit seiner hochschwangeren Frau Peggy zu verbringen, verkriecht er sich lieber in den dichten und undurchdringlichen Wäldern, wo ihn niemand findet.

Es gibt nur eine einzige Person, die ihn dennoch finden kann: seine Schwester Linda. Die ist erst kürzlich zum ersten weiblichen Sheriff von Rowan County berufen worden und steht nun vor ihrem ersten Mordfall. Nicht genug, dass ihr die alteingesessenen Rednecks dieses Amt nicht zutrauen – nein, ein lokaler Politiker würde ihr den Fall am liebsten komplett weg nehmen und hat bereits das FBI gerufen. Linda hofft natürlich, dass Mick sich mit seiner Frau versöhnt, aber noch lieber wäre ihr, er helfe ihr bei der Ermittlung.   

Mick ist davon zwar nicht angetan, lässt sich aber dennoch darauf ein. Alles, wirklich alles, ist ihm lieber, als sich mit Peggy zu beschäftigen. So fängt er also an, herumzustöbern und bringt mehr als nur einen Einheimischen gegen sich auf. Doch schon bald tickt die Uhr, denn sein Heimaturlaub ist eigentlich schon längst abgelaufen und die Army auf der Suche nach ihm….

Wow, was für ein Brett!

Wer unter dem Stichwort „Amerika“ nur den Politzirkus Washingtons und den Glamour Hollywoods auf dem Schirm hat, wird mit diesem Buch nicht viel anfangen können. Doch wer sich etwas mit der amerikanischen Mentalität abseits der großen Städte beschäftigt weiß, dass es Gegenden gibt, in denen das Leben komplett anders aussieht. Auch wenn die Kentucky Hills nach außen hin durch eine raue, schöne Hügellandschaft besticht, ist es hier alles andere als idyllisch oder gar friedlich…

Mit Mick Hardin zeichnet der Autor einen Mann, der von klein auf in den Bergen und Wäldern aufgewachsen ist. Menschliche Emotionen kann er dennoch genauso leicht interpretieren oder gar durchschauen wie Spuren im Waldboden. Lieber sind sie ihm dennoch nicht. In den Kentucky Hills ist er nicht der einzige Mann dieser Art. Kommunikation findet hier durch kleinste Regungen in der Mimik statt anstatt durch ausschweifende Gespräche. Oder mithilfe scheinbar nichtssagender Worte, die doch die Welt bedeuten… Angesichts durch Political Correctness weichgespülter Ermittler ist Mick ein beinharter Kerl, der stets durchdacht und vorausschauend handelt, jedoch immer nach seinem moralischen Wertekompass. Und genau deshalb so erfrischend.

Wie Autor Chris Offutt seinen Protagonisten angelegt hat, so hat er auch das komplette Buch angelegt. Denn auch hier wird gefühlt auf jedes unnötige Wort verzichtet und so wird die Handlung auf knapp 230 Seiten wortwörtlich verdichtet. Dabei bleibt der Krimi eingängig zu lesen und der hin und wieder aufblitzende staubtrockene Humor ist auch genau nach meinem Geschmack.

Mein Fazit: ich bin schwer begeistert – für mich der beste Krimi, den ich dieses Jahr gelesen habe. Gerne mehr davon!

Cover des Buches Ein dreckiges Geschäft (ISBN: 9783608501865)
M

Rezension zu "Ein dreckiges Geschäft" von Chris Offutt

Im Niemandsland gut verborgen
M.Lehmann-Papevor 8 Monaten

Im Niemandsland gut verborgen

 

Auch wenn Mick Hardin nicht übermäßig groß gewachsen ist und auch nicht jede Schlägerei fast entspannt übersteht, ein wenig Ähnlichkeit zu den Reacher-Thrillern von Lee Child weist auch „Ein dreckiges Geschäft“ im Kern auf.

 

Ein abgelegener Ort, Rocksalt Country, in Kentucky. Herkunftsort von Mick Hardin und seiner Schwester. Beide in Diensten der Polizei, Micks Schwester als Scheriff des Ortes und überaus mit ihrer Widerwahl gerade beschäftigt, so sie nicht Hunde aus Bäumen zu retten oder Untergebene bei der Stange zu halten hat.

 

Mick, Kriminalermittler der Army und, aktuell, nach einem Einsatz, der ohne körperlich hart mitgenommen hat, als Rekonvaleszent vor Ort. Samt familiären Problemen, seiner Neigung zu wenig Worten und, ebenso aktuell, seiner Abneigung gegen Wasser aus einer Dusche und Körperhygiene allemal.

 

Einiges somit, was sich ändern wird. Als er seine alte Hütte in den Bergen aufsucht und feststellt, da waren Leute. Welcher Art auch immer.

 

Und vor allem, als Barney Schiffick, mit einem nicht zitierbaren Namen in der Regel gerufen, einer der örtlichen Drogendealer (von denen jeder seine „Tütchen“ mit einem individuellen Symbol etikettiert), niedergeschossen und tot an einer einsamen Ecke des Ortes aufgefunden wird.

 

Ein Fall, bei dem bei genauerem hinsehen nicht viel zusammenpasst, allein schon, was die Erdspuren an den Schuhen des Toten angeht. Doch wer hat schon Lust, sich in seinem solch klaren Fall am unteren Rand der Einwohnerschaft mit Ermittlungen abzugeben? Wenn gerade ein neuer Scherriff gewählt wird und der Fall sonnenklar scheint? Niemand.

 

Außer der Mutter des Toten, inmitten ihrer sonderlichen Familie. Die Mick von klein auf am Ende ja schon kennt. Und die ihn in die Pflicht nimmt.

 

Was, verbunden mit dem gut dargestellten und coolen jungen Taxifahrer des Ortes, Mick quasi als „Trio“ auf den Weg bringt. Denn auch seine Schwester ist aufrecht genug, klare Morde nicht auf sich beruhen zu lassen.

 

Das aber hinter den Kulissen in dieser gottverlassenen Gegend Kentuckys noch ganz andere Kräfte im Hintergrund wirken und das, worauf Mick Hardin stoßen wird, für ihn und die Seinen überaus gefährlich werden wird, dass wird erst im Lauf der sich ständig steigernden Spannung mit einigen überraschenden Ereignissen deutlich werden.

 

Eine anregende Lektüre, die ihr Tempo hält und in den Figuren überzeugt, auch wenn, wie erwähnt, das Setting des Thrillers und der Ermittlungen im Grundsatz aus verschiedenen anderen Thriller Reihen bereits allgemein bekannt sein dürfte.

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