Rezension zu Das Manuskript von Chris Pavone
Mittelmäßig spannend, ein wenig vorhersehbar und etwas verwirrend
von Dr_M
Rezension
Dr_Mvor 9 Jahren
Die Geschichte klingt einfach, erweist sich aber als recht undurchsichtig. Irgendein anonymer Autor hat eine nicht autorisierte Biografie über einen einflussreichen Machtmenschen verfasst und sie der bekannten Literaturagentin Isabel Reed nicht nachverfolgbar zustellen lassen. Nun hofft er, dass es ohne sein weiteres Zutun zu einer Veröffentlichung kommt. Zunächst scheint er recht zu behalten, denn Leute, die mit Reed zusammenarbeiten, kopieren das Material zum Teil ohne ihr Wissen, andere erhalten es von ihr. Das Manuskript scheint sich unaufhaltsam seinen Weg in die Öffentlichkeit zu bahnen.
Doch das ist gewissen Kreisen eine Horrorvorstellung. Dieses Manuskript soll aus der Welt verschwinden. Und so bilden sich drei Erzählstränge: die Schicksale aller derjenigen, die dieses Manuskript kennen, die konsequenten Versuche einer dunklen und bestens ausgestatteten Gegenseite, die einzelnen Exemplare zurückzuholen und die Versuche des anonymen Verfassers, seine Lebensspuren zu tilgen. Chris Pavone verbindet diese drei Stränge zu einer komplexen Geschichte, bei der man allerdings gelegentlich die Vermutung nicht unterdrücken kann, er hätte an einigen Stellen wohl selbst etwas den Überblick verloren. Nicht nur dass er zwischen diesen drei Strängen schnell hin und her wechselt, er blickt auch oft in ihnen zurück. Und diese Zeitsprünge fördern weder den Lesefluss, noch den Durchblick des Lesers. Vielleicht ist das ja auch Absicht.
Obwohl etwa nach zwei Dritteln der Handlung der weitere Verlauf eine gewisse Vorhersehbarkeit zu erreichen scheint, bleibt dieser Thriller auch weiterhin spannend. Schließlich möchte man doch zu gerne wissen, wie die Sache ausgeht. Da es nach Lage der Dinge aber nur zwei mögliche Endpunkte gibt, wartet man auf die unerwartete Pointe. Sie kommt auch. Doch wirklich erschlossen hat sie sich mir jedenfalls nicht.
Mein Eindruck war eher, dass der Autor sich bis zu einer bestimmten Stelle vorgeschrieben hatte und dann irgendwie genau zu dem Punkt kam, wo er eine dritte und nicht offensichtliche Variante des Endes brauchte, die konsistent in die bisherige Handlung und das Verhalten der Personen passt. Sein Trick, der Hauptfigur ein Geheimnis anzudichten, das dem Leser verborgen blieb, war sicher kein schlechter Einfall. Dazu hätte er jedoch dieser Figur ein etwas anderes Verhalten zuschreiben müssen, das für den Leser erst mit dem Ende verständlich wird. Doch in diesem Thriller ist es genau anders herum: Das Ende passt an einigen Stellen nicht zum Verhalten der Isabel Reed an jenem Tag, von dem dieses Buch erzählt.
Was bleibt, ist eine spannend erzählte, aber ein wenig inkonsistente Geschichte, die auch etwas über die Abläufe im Literaturbetrieb Amerikas preisgibt.
Doch das ist gewissen Kreisen eine Horrorvorstellung. Dieses Manuskript soll aus der Welt verschwinden. Und so bilden sich drei Erzählstränge: die Schicksale aller derjenigen, die dieses Manuskript kennen, die konsequenten Versuche einer dunklen und bestens ausgestatteten Gegenseite, die einzelnen Exemplare zurückzuholen und die Versuche des anonymen Verfassers, seine Lebensspuren zu tilgen. Chris Pavone verbindet diese drei Stränge zu einer komplexen Geschichte, bei der man allerdings gelegentlich die Vermutung nicht unterdrücken kann, er hätte an einigen Stellen wohl selbst etwas den Überblick verloren. Nicht nur dass er zwischen diesen drei Strängen schnell hin und her wechselt, er blickt auch oft in ihnen zurück. Und diese Zeitsprünge fördern weder den Lesefluss, noch den Durchblick des Lesers. Vielleicht ist das ja auch Absicht.
Obwohl etwa nach zwei Dritteln der Handlung der weitere Verlauf eine gewisse Vorhersehbarkeit zu erreichen scheint, bleibt dieser Thriller auch weiterhin spannend. Schließlich möchte man doch zu gerne wissen, wie die Sache ausgeht. Da es nach Lage der Dinge aber nur zwei mögliche Endpunkte gibt, wartet man auf die unerwartete Pointe. Sie kommt auch. Doch wirklich erschlossen hat sie sich mir jedenfalls nicht.
Mein Eindruck war eher, dass der Autor sich bis zu einer bestimmten Stelle vorgeschrieben hatte und dann irgendwie genau zu dem Punkt kam, wo er eine dritte und nicht offensichtliche Variante des Endes brauchte, die konsistent in die bisherige Handlung und das Verhalten der Personen passt. Sein Trick, der Hauptfigur ein Geheimnis anzudichten, das dem Leser verborgen blieb, war sicher kein schlechter Einfall. Dazu hätte er jedoch dieser Figur ein etwas anderes Verhalten zuschreiben müssen, das für den Leser erst mit dem Ende verständlich wird. Doch in diesem Thriller ist es genau anders herum: Das Ende passt an einigen Stellen nicht zum Verhalten der Isabel Reed an jenem Tag, von dem dieses Buch erzählt.
Was bleibt, ist eine spannend erzählte, aber ein wenig inkonsistente Geschichte, die auch etwas über die Abläufe im Literaturbetrieb Amerikas preisgibt.