Rezension zu "The Butchers of Berlin" von Chris Petit
Wie der Titel schon sagt, geht es um Metzger - in diesem Fall das Schlachten von Menschen und Tieren. Der Roman ist historisch sehr gut recherchiert, und man lernt noch eine Menge Dinge über die Nazis und ihre Schreckensherrschaft, die man eigentlich gar nicht wissen wollte. Es ist einfach unglaublich, was Menschen einander antun können. Homo hominis lupus est. Auch wenn es einem den Magen umdreht - mit Blick darauf, was sich gerade in Amerika abspielt (Charlottesville) umsp wichtiger, sich damit auseinander zu setzen, was passiert, wenn Menschen mit einer kranken Ideologie an die Macht kommen.
Was die Geschichte selbst anging, hatte ich echte Mühe hineinzukommen, das Buch hält den Leser sehr auf Distanz (Brecht wäre stolz auf Chris Petit), was aber leider auch dazu führt, dass man Schwierigkeiten hat, sich mit den Charakteren zu identifizieren.
Wenn man aber dran bleibt, will man irgendwann schon wissen, wie es weitergeht, und die Auflösung des Krimis (denn das ist es eigentlich) ist eine, auf die ich jedenfalls nicht gekommen wäre.
Fazit: als "Geschichtsbuch" (history) besser als als "Geschichte" (story), aber es lohnt sich zu lesen.