Rezension zu "die letzte Welt - mit einem Ovidischen Repertoire (Andere Bibliothek)" von Chrisoph Ransmayr
Ein LovelyBooks-NutzerEines meiner Lieblingsbücher, besonders in der Ausgabe von GRENO, mit den wunderschönen Zifferzeichnungen von Anita Albus. Eine moderne Bearbeitung von Ovids Metamorphosen, in einer sparsamen aber doch so poetischen Sprache verfasst, da sitzt jedes Wort.
Gut, man muss sich darauf einlassen, dass es im Altertum Autobusse und fahrende Filmvorführer gibt, aber gerade die Leichtigkeit, mit der solche Grenzen gebrochen und solche Widersprüche zu Selbstverständlichkeiten werden, ist ein Faszinosum für sich. Dadurch entsteht eine ganz eigene, phantastische Atmosphäre und hebt die Geschichte aus den Fugen eines historischen Romans hinauf in die Höhen ovidscher Dichtung. (Puh, was für ein Satz)
Wenn Tomi am Schwarzen Meer auch ein armseliges, rostiges, verottendes Kaff ist, es fiel mir schwer, mich am Ende des Buches davon zu verabschieden. Ungebildet wie ich bin, habe ich mir das Reclam-Heftchen mit Ovids Metamorphosen erst im Nachhinein besorgt. Alles in Allem ein spannender Ausflug in die Welt des Publius Ovidus Naso.
Hinterher habe ich Ransmayr dann gleich nochmal, mit noch mehr Vergnügen gelesen.