Fachspezifische Literatur zu einem mittelalterlichen Thema: bereits in der Antike gab es Magier, heimliche Riten, magische Philosophie. Mit der Etablierung des Christentums und der Installierung dessen Absolutheitsanspruchs beanspruchte dies gegenüber den etablierten Religionen bzw. Weltanschauungen den Vorrang - damit war natürlich verbunden, bereits vorhandene Kulte / Glaubensvorstellungen zu stigmatisieren. Dies geschah bereits unter Augustinus dergestalt, dass man tradierte Kulte plötzlich der Magie bzw. Häresie bezichtigte. Doch auch andere - bislang unstrittige Aspekte - wurden immer wieder dem Vorwurf der Magie ausgesetzt: Jesus selbst soll ein Magier gewesen sein; das Urchristentum soll auch magischen Kulten gefröhnt haben. Christa Tuczay arbeitet eng an den historischen Quellen, fächert exemplarisch die bekanntesten Erscheinungsformen mittelalterlicher Magier auf, versucht sie philosophie, soziologisch und theologisch zu verorten. Vorkenntnisse sind hilfreich für ein besseres Verständnis der Gesamtmaterie. Im Ganzen eine interessante Lektüre über mittelalterliche Glaubensvorstellungen.
Rezension zu "Magie und Magier im Mittelalter" von Christa A . Tuczay