Rezension zu "Zwischen Beziehungswunsch und Wunschbeziehung" von Angelika Kail
Auf der Suche nach dem persönlichen Beziehungsglück
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"Innere Autonomie und Stärke wird Singles mitunter auch bei Familien- oder Firmenfesten abverlangt: Es braucht sicherlich eine große Portion Mut oder Selbstvertrauen bei offiziellen und halboffiziellen Events ohne Begleitung aufzutauchen und aus der Menge der in Paaren auftretenden Menschen herauszustechen."
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Doch genau dieser inneren Stärke mangelt es häufig, sodass viele Singles nicht mehr dazu in der Lage sind, den für sie passenden Partner zu finden bzw. eine glückliche Beziehung zu führen. Stereotype Verhaltensweisen, Hoffnungen aber auch Ängste gelten nicht selten als Gründe für eine gescheiterte Partnerschaft. Aber wie kann es unter solchen Umständen dennoch gelingen, den perfekten Partner zu finden?
Das Buch der beiden Autorinnen Kail und Fasch ist ein umfassender Ratgeber, der erstmals alle Phasen zwischen Beziehungswunsch und Wunschbeziehung abdeckt, angefangen mit der erfolgreichen Überwindung einer gescheiterten Partnerschaft, der Stärkung des Selbstbewusstseins, die insbesondere für Singles eine große Rolle spielt, motivationsfördernde Hinweise für die Suche nach einem neuen Partner, bis hin zur positiven Gestaltung des Beziehungsalltags.
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Alle Leser, sowohl Alleinstehende als auch in einer Partnerschaft Lebende, werden zu Beginn der Lektüre aufgefordert, eine Beziehungsbilanz zu ziehen. Durch die Beschäftigung mit einer aktuellen oder auch vergangenen Beziehung entsteht eine Sensibilisierung für eigene Wünsche und Erwartungen, aber auch für Schwächen und Enttäuschungen innerhalb des partnerschaftlichen Zusammenlebens. Dank dieser bewussten Reflexion kommt es zu einem allmählichen Erkenntnisgewinn, der für zukünftige Beziehungen nützlich sein kann. Neben gewinnbringenden Tipps für die Partnersuche ist vor allem das Kapitel „Die Kunst des Loslassens“ sehr zu empfehlen. Hierbei versuchen die beiden Autorinnen auf einfühlsame Weise zu zeigen, wann sich eine Investition in den Partner nicht mehr lohnt. Gemeint ist nicht eine Investition von Kapital, sondern viel mehr von Zeit und Emotionen. Leser erhalte wertvolle Hinweise zum Aufarbeiten gescheiterter Beziehungen, etwa die Möglichkeit der Transformation negativer Gedanken und Gefühle oder aber auch Erläuterungen zum angemessenen Umgang mit Leere und Enttäuschungen. Auf fundierter wissenschaftlicher Ebene werden psychologische Sachverhalte beschrieben, zu denen etwa Maslows Hierarchie der Bedürfnisse oder aber auch spezielle Selbstetikettierungsprozesse zu zählen sind. Interessant ist in diesem Zusammenhang die Tatsache, warum viele in einer unglücklichen Partnerschaft Lebende so lange den Anschein einer zufriedenstellenden Beziehung wahren möchten und das zumeist trotz unvereinbarer Lebenseinstellungen und Werte.
Nützlich sind des Weiteren Ratschläge zur Stärkung des Selbstbewusstseins sowie zur Vermeidung von Beziehungskillern.
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Die optische Aufmachung und graphische Gestaltung des Buches sind abwechslungsreich und interessant. Wesentliches ist im Text kenntlich gemacht, etwa durch Kästchen oder ein variirendes Druckbild. Letztlich trägt auch das ungewöhnliche Großformat dazu bei, dass die Lektüre besonders angenehm ausfällt. Das Buch bietet ein facettenreiches Repertoire hilfreicher Tipps, die im Alltag sinnvoll genutzt werden können und für ein glückliches Beziehungsleben eklatant von Bedeutung sind.
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Fazit: Ein überaus empfehlenswerter Ratgeber für all diejenigen, die an einer gelingenden Partnerschaft interessiert sind.