Christa Hunscha

Lebenslauf

Christa Hunscha, geboren 1935 in Berlin, arbeitete als Journalistin und Übersetzerin und gestaltete Film- und Hörfunkbeiträge, zum Beispiel für den WDR. 1974 verfasste sie eine kritische Studie zur Darstellung der Wirklichkeit in Kinderbüchern und Kinderfernsehen. Hunscha starb 1985 in Bonn.

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Die Bildung (ISBN: 9783293710108)

Die Bildung

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Neu erschienen am 20.03.2025 als Taschenbuch bei Unionsverlag.

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Neue Rezensionen zu Christa Hunscha

Cover des Buches Die Bildung (ISBN: 9783293710108)
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Rezension zu "Die Bildung" von Jules Vallès

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Furiose Fortsetzung

Jacques Vingtras ist endlich in Paris. Weit weg von der Piefigkeit der Provinz, weg vom strengen (und prügelnden) Vater, weg von all der Enge – vor allem der geistigen Einöde – die sein bisheriges, kurzes Leben bestimmte. Doch auch und besonders in Paris muss er lernen auf eigenen Füßen zu stehen.

Eine Bleibe muss er finden. Eine Arbeit muss er finden. Was er findet ist Elend, Verzweiflung, Aufruhr. Er zählt seine Sous. Macht eine Milchmädchenrechnung nach der anderen auf. Selbst ein unerhoffter Geldsegen macht ihn jedoch nicht glücklich. Herzöffnend sind die Gespräche auf der Straße, mit Mitleidenden, in Spelunken. Ein gerüttelt Maß an Bildung hat er ja schon mit auf den Weg bekommen. Doch die Lehrmethoden der Bourgeoisie sind ihm zuwider. Er lernt auf der Straße. Hier wird nicht in verschnörkelter Sprache phrasiert. Hier wird dem Wort die Faust an die Seite gestellt.

Und Jacques Vingtras begegnet die Liebe. Doch auch die ist voller Tücken…

Jules Vallès’ alter ego Jacques Vingtras kommt einfach nicht zur Ruhe. Er wird Autor bei revolutionären Zeitungen. Er begehrt auf. Dass Paris einmal mehr ein Zentrum des Umsturzes ist, kommt ihm gerade recht. Ganz Europa ist im Umbruch. Frankreich wird geradezu auf den Kopf gestellt. Die Revolution ist mehr als ein halbes Jahrhundert her. Die Lehren daraus sind noch nicht ganz umgesetzt: Umstürzler entwickelten sich zu Tyrannen, der Kaiser kehrte zurück und stürzte Europa in ein Schlachtfeld. Das ist zwar Vergangenheit, die Vingtras meist aus Erzählungen kennt. Dennoch: Die Umgestaltung der Gesellschaft ist bei Weitem noch lange nicht angeschlossen. Und mittendrin der junge Jacques. Voller Ideen und Ideale, und der Wut der Jugend. Und dem Hunger der Jugend. Und vor allem voller Lebensdurst.

Teil Zwei der Trilogie um Jacques Vingtras, der vom Prügelknaben zum Kämpfer auf und an den Barrikaden wurde, besticht einmal mehr durch seine lebendige Sprache. Obwohl die Geschichte vor mehr als eineinhalb Jahrhunderten angesiedelt ist, sind die Ideen immer noch brandaktuell. Man stelle sich vor, dass dieser Jacques schon soziale Medien hätte nutzen können… Ach nee, doch nicht. Dann wären die Zufälle im Leben von Jacques Vingtras plan- und manipulierbar. Genießen wir die Unvorhersehbarkeit des harten Lebens auf jeder Seite dieses Buches.

Cover des Buches Das Kind (ISBN: 9783293710092)
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Rezension zu "Das Kind" von Jules Vallès

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Bücher als Rettung

„Das Kind“ – so simpel der Titel anmutet so intensiv sind die Schilderungen des Autors Jules Vallès. Sie stammen teils aus den Erinnerungen seiner eigenen Kindheit im 19. Jahrhundert. Gleich auf den ersten Seiten wird ein ums andere Mal klargemacht wohin die Reise geht: Prügel gehört für die Mutter von Jacques Vingtras zur Tagesroutine. Und der Bursche fühlt sich dabei auch noch zurecht gescholten. Je mehr Prügel er bezieht, desto größer der mütterliche Aufwand ihn zu einem guten Menschen zu erziehen. Das muss man erstmal sacken lassen. Die Nachbarin ist die einzige, die ihm Trost spendet. Und ab und zu ein Bonbon zusteckt.

Auch in der Schule ergeht es Jacques nicht besser. Auch hier ist der Lehrer der Herr über Rohrstock und Peitsche – sinngemäß. Auswege für Jacques gibt es nicht. Erst als er aufs Land reisen darf, zu Verwandten, reißt die düstere Wolkendecke der Gewalt etwas auf. Zum ersten Mal im Leben liest er ein Buch, freiwillig. Er liest von Geknechteten, von Unterdrückten, aber auch vom Auflehnen, vom Kampf. In ihm lodert die Flamme der Revolution, des Aufbegehrens. Ein Buch verändert seine Sichtweise, mehrere Bücher verändern sein Leben.

„Das Kind“ ist der Auftakt zur Trilogie um Jacques Vingtras. Dieses Buch besticht durch seine unbestechliche Sprache. Die schonungslose Sicht auf das noch junge Leben ist teils erschreckend, hat aber auch humorvolle Seiten. Immer jedoch schwingt die Tragik im leben des kleinen Jacques mit, die niemals hinter einer Fassade zu verschwinden droht. Das Erweckungserlebnis des Jungen sind Bücher – keine schlechte Wahl. Man wünscht sich mehrere Erweckungserlebnisse für so manchen Stumpfsinnigen…

Dramatisch, fesselnd, spannend – so bietet sich dieser Klassiker dem Leser an. Man muss nur zugreifen und taucht in eine Welt ein, die für jedermann vielleicht verborgene Einsichten parat hält.

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