Cover des Buches Allein. Tagebuch eines vernachlässigten Kindes (ISBN: 9783862821129)
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Rezension zu Allein. Tagebuch eines vernachlässigten Kindes von Christa Schwägerl

Rezension zu "Allein. Tagebuch eines vernachlässigten Kindes" von Christa Schwägerl

von Hexchen123 vor 12 Jahren

Rezension

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Hexchen123vor 12 Jahren
Die fünfjährige Lena und ihr 2-jähriger Bruder Maxi sind oft allein. Alleingelassen von der jungen und überforderten Mutter Karla. Die Verantwortung für den kleinen Bruder wird fast komplett auf Lena übertragen, deshalb fühlt sie sich auch immer schuldig. Lena denkt sowieso, dass sie immer schuld ist. Auch wenn Mama mal wieder nicht heimkommt. Ihre Sorgen und Ängste bespricht sie mit ihrem engsten Vertrauten, dem Stoffhasen Kalle. Es gibt aber auch schöne Momente. Augenblicke in welchen die Mutter gelöst und fröhlich ist und liebevoll mit ihren Kindern umgeht. Eigentlich will Karla ihren Kindern eine bessere Mutter sein, als es ihre Mutter war. Wie so oft schafft sie es aber einfach nicht, da auch keine Hilfe und Unterstützung aus ihrem Umfeld vorhanden ist. Die Vernachlässigung der Kinder kommt zum Höhepunkt, als Karla mit ihrem Freund für fünf Tage auf Mallorca fliegt. Lena und Maxi werden in der Wohnung eingeschlossen und ihrem Schicksal überlassen. Schon lange hat mich kein Buch mehr so erschüttert wie Allein von Christa Schwägerl. Ich bin selbst Mutter von 3 Kindern und die Gefühle die einem hochkommen, wenn man diesen Roman liest, sind überwältigend. Ich konnte sehr gut spüren, wie sich die kleine Lena fühlt. Maxi spricht in der typischen “Babysprache” eines zweijährigen, was dazu noch beiträgt, dass die Gänsehaut beim Lesen gar nicht mehr verschwindet. Mein Fazit: Es ist keine leichte Lektüre, aber unbedingt lesenswert. Das Buch habe ich innerhalb weniger Stunden verschlungen, da der Schreibstil sehr leicht und flüssig ist. Ich wünsche mir, dass ganz viele von euch diesen fiktiven Roman lesen. Dies ist ein Thema, wo uns alle angeht. In unserer heutigen schnelllebigen Zeit macht doch jeder lieber seine Türe zu, nur nicht einmischen, könnte ja falsch sein. Wieviele Menschen zerreißen sich lieber den Mund über jemanden, als dass sie gezielt mal nachfragen oder Hilfe anbieten ! Durch jeden von uns, der mal genauer hinschaut und nachfrägt, gibt es vielleicht ein Kinderschicksal weniger.
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