Endlich mal junge deutsche Literatur, die sich nicht selbst beweihräuchert oder auf besonders kunstvoll macht. In der Reduzierung auf die Essenz und der Einfachheit liegt hier die Stärke, umso mehr haben die Figuren und die Handlung Raum sich zu entfalten.
Erstaunlicherweise werden hier auch nicht die üblichen Szenen des Erwachsenwerdens runtergerattert, sondern sehr essenzielle, harte und dennoch lebensnahe Themen erzählt: Freundschaft, Tod, Burn-Out bei Kindern, Alleinsein im Alter.
Sehr gekonnt ist auch die verflochtene Erzählung aus Sicht der beiden Hauptprotagonistinnen Daisy und Lisa, die Erzählweise und der Ton sind sehr individuell und gut getroffen. Einziger Kritikpunkt ist für mich, dass die Handlung am Anfang etwas langsam in Fahrt kommt, dann aber zieht das Tempo ordentlich an und es geht fulminant durch die zweite Hälfte - die leider zu schnell wieder vorbei war.
Hier hat jedenfalls jemand etwas zu erzählen. Empfehlenswert!
ernst & erfrischend zugleich