Christa Vogel

Alle Bücher von Christa Vogel

Cover des Buches Picknick auf dem Eis (ISBN: 9783257603194)

Picknick auf dem Eis

 (132)
Erschienen am 23.04.2013
Cover des Buches Ein Freund des Verblichenen (ISBN: 9783257610611)

Ein Freund des Verblichenen

 (39)
Erschienen am 28.07.2021
Cover des Buches Petrowitsch (ISBN: 9783257610635)

Petrowitsch

 (15)
Erschienen am 28.07.2021
Cover des Buches So helle Augen (ISBN: 9783257233636)

So helle Augen

 (6)
Erschienen am 01.06.2003
Cover des Buches Die Geheimnisse des Jenseits (ISBN: 9783257610864)

Die Geheimnisse des Jenseits

 (2)
Erschienen am 27.04.2022
Cover des Buches Die Giraffe (ISBN: 9783257610871)

Die Giraffe

 (2)
Erschienen am 25.05.2022
Cover des Buches Lauter Sünder / Schöne Aussicht (ISBN: 9783257610932)

Lauter Sünder / Schöne Aussicht

 (1)
Erschienen am 25.05.2022
Cover des Buches Der Doppelgänger (ISBN: 9783257610826)

Der Doppelgänger

 (0)
Erschienen am 27.04.2022

Neue Rezensionen zu Christa Vogel

Cover des Buches Ein Freund des Verblichenen (ISBN: 9783257610611)
SotsiaalneKeskkonds avatar

Rezension zu "Ein Freund des Verblichenen" von Andrej Kurkow

Eine Novelle aus Kyjiw
SotsiaalneKeskkondvor 3 Monaten

Tolja lebt mit seiner Freundin in einer Einzimmerwohnung in Kyjiw. Das Leben ist nicht so, wie es ihm Gefällt, die Luft ist raus. Und so beschließt er, seinem Leben ein Ende zu bereiten. Doch nicht durch die eigene Hand soll er sterben, dafür bringt er nicht den Mut auf. Und so wird im Handumdrehen ein professioneller Auftragsmörder engagiert, eine viel heroischere und tragischere Art zu sterben, wenn man plötzlich ermordet wird, und niemand weiß wieso. Doch an dem Tag, an dem der Anschlag auf sein leben stattfinden soll, lernt er die junge Lena kennen, und plötzlich scheint das mit dem Sterben zu wollen doch nicht mehr so eine gute Idee. Doch, wie den Mörder abbestellen, wenn der jeden Moment zuschlagen könnte. 

Hier findet man eine kurze Novelle, die durch atmosphärische Sprache punktet, und dennoch ein recht rasches Lesetempo erzeugen kann. Tolja irrt durchs Leben, man erfährt beim lesen nur hin und wieder ein paar Fakten über ihn. So scheint er arbeitslos zu sein, immer knapp bei Kasse und dem Tag mit durch die Gegend streifen und anderen ruhigen Beschäftigungen zu verbringen. Über die anderen vorkommenden Personen erfährt man ebenso wenig über das bisherige Leben, oder was sie außerhalb der erzählten Sequenzen so tun. Gerade durch diese Existenz im Hier und Jetzt funktioniert die Geschichte aber meiner Meinung nach so gut. Wenig Plotgetrieben - Toljan ist wirklich nur damit beschäftigt, mit seiner Angst jeden Moment getötet werden zu können, beschäftigt - überzeugt das Buch wirklich durch Atmosphäre und Studie um die menschliche Psyche in der Ausnahmesituation des Gewissens zu sterben. 

Die Geschichte ist kurze Unterhaltung, literarischer Ausflug und emotionaler und intelligenter Nachklang zugleich, der allerdings mit wenig Geschichte aufwarten kann. Dennoch lesenswert und zu empfehlen. 

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Cover des Buches Ein Freund des Verblichenen (ISBN: 9783257610611)
buchjunkies avatar

Rezension zu "Ein Freund des Verblichenen" von Andrej Kurkow

Originell und wunderbar geschrieben
buchjunkievor einem Jahr

Schade eigentlich, dass ich schon durch bin mit diesem 137 Seiten dünnen Roman! Aber ich hatte heute viel Lesezeit😊


Tolja findet das Leben nicht mehr lebenswert, seine Frau betrügt ihn.

Er will seinem Leben ein Ende setzen, aber sich  umbringen, das kann er nicht.

Mit Hilfe seines Freundes Dima engagiert Tolja, einen Killer, der ihn ins Jenseits befördern soll. Dima aber macht er Glauben, Tolja wolle den Liebhaber seiner Frau aus dem Weg räumen lassen. 

Aber da lernt Tolja Lena kennen und hat plötzlich gar keine Lust mehr zum Sterben. Aber der Profi ist bereits unterwegs….


Ich fand die Idee der Geschichte schon sehr einfallsreich und war furchtbar neugierig auf diesen Roman. 

Mit sarkastischem Witz  erzählt Kurkow hier eine wirklich fesselnde Geschichte. 

Ich mag seine Art zu schreiben und längst ist er für mich zu einem Lieblingsautor geworden.


Ein sehr empfehlenswerter kleiner Roman mit einer Geschichte , die mit einer Überraschung aufwartet😊

 

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Cover des Buches Picknick auf dem Eis (ISBN: 9783257603194)
NiWas avatar

Rezension zu "Picknick auf dem Eis" von Andrej Kurkow

Pinguin-Leben
NiWavor 2 Jahren

Viktor lebt mit seinem Pinguin Mischa allein. Als Schriftsteller hat er es nicht geschafft und verfasst statt des großen literarischen Durchbruchs Nekrologe auf Vorrat für eine bekannte Tageszeitung. Er bedauert, dass seine Werke bisher nicht veröffentlicht sind, weil die dazugehörigen Personen noch leben. Doch sein Wunsch nach Ruhm wird schneller Realität, als er denkt.

Andrej Kurkow hat mit „Picknick auf dem Eis“ einen skurrilen und kritischen Roman geschrieben, der dank des unaufgeregten Stils und dem tierischen Star ein bemerkenswertes Leseerlebnis ist.

Viktor lebt in Kiew und vertreibt sich als erfolgloser Schriftsteller seine Zeit. Er schreibt kurze Geschichten, die allesamt in der Schublade enden. Doch dann ist mit dem Job-Angebot einer Tageszeitung sein Unterhalt gesichert: Er schreibt Nekrologe bzw. Nachrufe auf bekannte Menschen, die noch nicht gestorben sind. 

Seine Arbeit wird hochgelobt und er hat selbst Freude daran. Er fiebert einer ersten Veröffentlichung entgegen, die allerdings erst mit dem Tod eines Menschen möglich ist. 

Das Leben nimmt seinen Lauf und somit kommt es zu Viktors Erstveröffentlichung, die ihm heimlichen Ruhm, mehr Arbeit und Verstrickungen mit der Mafia beschert.

Die Handlung ist ruhig, eher eintönig erzählt. Der Leser taucht in Viktors farblosen Alltag ein, der durch eine herausragende Besonderheit besticht: Mischa, ein Pinguin. Viktor hat sich einen Pinguin aus dem Zoo geholt, als die Tiere abgegeben wurden, weil deren Erhaltung der Institution zu teuer kam. 

Auf diesem Grundgedanken baut meiner Meinung nach die gesamte Handlung auf. Ich habe es als kritischen Blick auf das ukrainische System verstanden. Als Seitenhieb auf einen Staat, der von Korruption durchzogen und von mafiösen Machenschaften getrieben wird. Tiere verhungern, Kranke bleiben unbehandelt, nichts geht mehr, außer man hat Devisen für Bestechung zur Hand.

Gleichzeitig sind die Menschen hilfsbereit, passen aufeinander auf, kümmern sich und achten darauf, dass dem Nächsten nichts Böses widerfährt.

Ich denke, dass ich viele Szenen und Anspielungen in diesem Roman nicht verstanden habe, weil mir tieferes Wissen zu den damaligen Zuständen in der postsowjetischen Ukraine fehlt. Die Geschichte ist ungefähr in den 1990er-Jahren angesiedelt, wobei sich System, Mafia und Politik seither vermutlich weiter entwickelt haben. 

Den Erzählstil empfand ich als sehr besonders. Es hat sich angefühlt, als würde man via Kamera an Viktors Leben Anteil nehmen. Kurkow beschreibt banale Situationen und alltägliche Ereignisse. Anstatt der Handlung einzuheizen, legt er die Brisanz in das Offensichtliche, was seiner Figur Viktor erst spät bewusst wird. Ich hatte den Eindruck, dass Viktor wissentlich die Augen vor naheliegenden Zusammenhängen verschließt. Er konzentriert sich gleichmütig auf sein Leben, weil es sicherer erscheint. Sobald er gefährliche Gedanken und Vermutungen hegt, fokussiert er sich auf eine unerschütterliche naive Weltsicht, die seinen Blickwinkel gerade rückt, um nur nicht die Wahrheit zu sehen.

Trotz ernster Töne und skurril anmutender Kritik am postsowjetischen Kiew, verleiht Pinguin Mischa dem Geschehen herausragende Eleganz, in dem er einfach nur anwesend ist. Er ist eine Nebenfigur, die vom Rand in den Mittelpunkt watschelt, wo sie die volle Aufmerksamkeit ihrer Romanwelt und des Lesers erhält.

In die Symbolik des Pinguins lässt sich viel interpretieren, was ich grob andeuten und womit ich dem Autor nichts unterstellen will: Er ist ein Vogel, der nicht fliegen kann, was eventuell auf die Lebensumstände der Ukrainer anspielt. Gleichzeitig lebt er farblich gut getarnt in einer großen Gruppe, in der sich die Individuen gegenseitig wärmen, damit jeder selbst überlebt. Vielleicht schwingen diese oder andere Bedeutungen des Pinguins in Kurkows Erzählung mit. Oder Mischa ist einfach nur ein Pinguin, der in einer Wohnung in Kiew lebt. 

Ich habe dieses Buch gerne gelesen und war fasziniert davon. Obwohl es ruhig, teilweise monoton, geschrieben ist, hat es mich zum Nachdenken gebracht. Für mich war es ein Blick in eine andere Welt, ein korruptes System und eine fremde Lebenswirklichkeit, die stark von würdevoller Bedürftigkeit und neureichem Gebaren getrieben ist.

 


Pinguin Mischa:

1) Picknick auf dem Eis

2) Pinguine frieren nicht

Kommentare: 12
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