Inhalt:
Ella lebt in einer Welt, in der Wasser knapp geworden ist. Nur einige wenige Priviligierte haben Zugriff auf sauberes Wasser. Die ärmere Bevölkerung verkauft die eigenen Kinder, um zu überleben. Ella wächst zusammen mit anderen Kindern in einer Art Internat auf. Doch es ist mehr Schein als Sein. An ihrem 18. Geburtstag muss sie die Schule verlassen und soll versteigert werden. Doch sie wird vom Untergrund entführt und soll ihrer Sache dienen...
Meine Meinung:
Ich finde die Idee dieser Geschichte sehr spannend. Doch eine Verseuchung wird das Wasser der Welt für Menschen schädlich. Es gibt nur wenige Priviligierte, die Zugriff auf sauberes Wasser haben, seit ein Wissenschaftler eine Formel entdeckte, um es zu reinigen. Diese Formel wird von Generation zu Generation an eine Person weitergegeben. Die Bevölkerung bekommt nur notdürftige Rationen. Das Machtgefälle und die Kluft dazwischen sind riesig und das führt dazu, dass die ärmere Bevölkerung zu radikalen Maßnahmen greifen muss, um überhaupt überleben zu können.
Leider gibt es viel zu wenig Einblicke in die Welt, sodass mir einiges an Hintergründen gefehlt hat. Die Aquas werden als Bösewichte genannt, doch als Leser kann man sich davon gar kein Bild machen, weil sie eigentlich kaum eine Rolle spielen. Generell wird das Setting nur angerissen. Auch im weiteren Verlauf bleibt das Potenzial ungenutzt.
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Ella und Cole erzählt. Trotz Ich-Perspektive der beiden Hauptprotagonisten fehlte mir der Bezug zu den beiden. Man kommt ihn einfach nicht nahe. Ella selbst war mir auch zu widersprüchlich. Einerseits wollte sie eine starke Kämpferin sein, andererseits ist sie viel zu naiv und geht viel zu unüberlegt an Situationen heran. Sie hinterfragt kaum etwas, nimmt vieles einfach hin und bleibt passiv. Ich konnte ihr Handeln oft nicht nachvollziehen. Auch Cole, der ein Soldat sein soll, auf mich aber eher nicht so wirkte, entwickelt sich kaum. Allerdings bekam er mehr Hintergründe, eine bessere Struktur und war etwas greifbarer als Ella. Beide Charakter bleiben dennoch eher blass.
Mir haben auch komplett die Emotionen gefehlt. Die Liebesgeschichte hat mich gar nicht erreicht. Ebenso wie der Großteil der Handlung. Es wirkte eher wie die Aneinanderreihung von vielen Szenen. Zum Teil hat einfach der rote Faden gefehlt. Es wurden Szenen angefangen, die durchaus Potenzial hatten, spannend zu werden oder interessante Aspekte der Welt aufzudecken, doch sie wurden viel zu schnell abgehandelt oder sind im Sande verlaufen. Die Zeitsprünge machten es schwierig, der Geschichte zu folgen. Es fehlte einfach die Entwicklung, weil genau dieser Schritt ausgelassen wurde. Es beginnt etwas und zack ist man am Ende, der Zwischenteil fehlt.
Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, auch die Kapitel sind eher kurz, sodass sich das Buch schnell lesen lässt.
Ingesamt hatte ich mir von diesem dystopischen Setting allerdings viel mehr erhofft. Die Handlung und Charaktere bleiben zu blass. Ein paar Seiten hier und da mit mehr Hintergründen hätten der Geschichte auf jeden Fall gut getan, sodass die Zusammenhänge auch deutlicher geworden wären. Vieles wird einfach so hingenommen, obwohl ich da viel mehr Fragen hatte. Auch die Auflösung ist dann irgendwie zu plump.