Aber was weiß ich noch von Magdeburg? Ja, ich kenne ein paar Gebäude, Plätze und Orte. Aber so richtig wirklich kenne ich Magdeburg nicht. Und das ist eigentlich schade, denn erstens liebe ich Städte, die einen Fluss haben und zweitens habe ich Verwandschaft im Magdeburg, die ich viel zu selten sehe. Und dann habe ich auch noch nie wirklich Magdeburg erkundet. Das steht schon lange auf meiner Liste, aber wie das so ist, irgendwas anderes kommt immer dazwischen.
Und so traf es sich gut, als mich der Fotograf Henning Kreitel ansprach, ob ich nicht das Buch haben mag und es hier mal vorstelle. Und das will ich auf jeden Fall tun, auch meine Schwägerin Pat hat mir geholfen, die Route besser zu verstehen und trägt hier ein paar Fotos dazu bei – dafür herzlichen Dank auch an sie!
Die komplette Route ist nochmal im Buch aufgeführt und anhand diesen Ausschnittes vom Stadtplan schon gut erkennbar. Zuerst bekommen wir einen kurzen geschichtlichen Einblick der Stadt. Magdeburg war schon immer von einem Befestigungsring ummantelt und wird im 17. Jahrhundert zur stärksten Festung Preußens ausgebaut. Ein kurzer Umriß bis in die 90er Jahre bekommen wir so als Einstieg geboten.
Und dann machen sich der Autor und der Fotograf auf den Spaziergang. Dieser ist in sieben Kapitel unterteilt und es beginnt am Hauptbahnhof.
Allzu viel möchte ich gar nicht verraten, denn das Buch ist wirklich bestückt mit vielen Informationen, geschichtliches und neuen Aspekten. Es ist eine Art Reiseführer, der zum spazieren, schauen und entdecken einlädt. Weg von Schnelligkeit, hin zur Gelassenheit. Dabei ist das mit den Fotografien perfekt abgerundet und gibt einen tollen ersten Einblick. Mir macht es jedenfalls total Lust, Magdeburg zu erkunden, am Dom zu verweilen, rund ums Hundertwasserhaus zu flanieren, den Zeitzähler genauer zu begutachten oder einfach an der Elbe sitzen und die Stadt zu betrachten. Auch der Rothehornpark macht Lust lang zu laufen und über die Sternbrücke zu gehen. Am Ende landet man wieder am Hauptbahnhof.
Der Autor Prof. Dr. Christian Antz ist Kunsthistoriker und das merkt man auch an seinen Beschreibungen der Stadt, der Orte und Gebäude. Viele Informationen, ohne das es langweilig wird und man bekommt einen Eindruck, wie geschichtsträchtig Magdeburg eigentlich ist.
Außerdem ist er Kulturmanager und hat Magdeburg bei ihrer Bewerbung zur Europäischen Kulturhauptstadt 2025 beraten (Sorry Magdeburg, aber da haben wir mit Chemnitz das Rennen gemacht.)
Alles in allem bin ich sehr begeistert und kann diese Art von Reisebuch nur empfehlen. Ich liebe es, mehr zu erfahren und wenn ich eine Städtereise mache, will ich auch viel sehen und wissen. Mir macht es jetzt auf jede Fälle total viel Lust, endlich mehr Zeit in Magdeburg zu verbringen!