Christian Berger

 4 Sterne bei 4 Bewertungen
Autor*in von Sorge und Über Forderungen.

Lebenslauf

Christian Berger, geboren 1991, ist Sozioökonom, Lektor u. a. an der WU Wien und Referent in der Arbeiterkammer Wien. Er war einer der Sprecher*innen des Frauen*Volksbegehrens. Seine Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte sind Gesellschaftstheorie und Kulturkritik, Feministische Politische Ökonomie sowie Grundlagen der Gleichbehandlung

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Christian Berger

Cover des Buches Sorge (ISBN: 9783218012836)

Sorge

 (2)
Erschienen am 08.10.2021
Cover des Buches Über Forderungen (ISBN: 9783218012362)

Über Forderungen

 (2)
Erschienen am 14.09.2020

Neue Rezensionen zu Christian Berger

Cover des Buches Sorge (ISBN: 9783218012836)
Anika_Sawatzkis avatar

Rezension zu "Sorge" von Christian Berger

Für-sorge, Vor-sorge, Ver-sorgen
Anika_Sawatzkivor 2 Jahren

Das Buch behandelt das Thema "Sorge" im Sinne einer gesellschaftlich relevanten Care-Economy. Viele Aspekte behandeln die Ungleichheit zwischen Frau und Mann, den Unterschied zwischen privatem und öffentlichem Raum, sowie die Corona-Pandemie, die so einige Punkte verschärft hat.

Ich hatte aus dieser Reihe bereits das Buch "Hoffnung" gelesen. Dort fand ich es besonders bereichernd, dass die Autorin ihre eigene Geschichte als muslimische Journalistin in Österreich eingebracht hat. Der Autor dieses Buchs ist Sozioökonom und unterrichtet offenbar an der Universität in Wien. Deshalb hätte ich wohl erwarten sollen, dass er wesentlich dröger an das Thema "Sorge" herangeht als die Autorin von "Hoffnung".

Dennoch muss ich zugeben, dass ich ein wenig enttäuscht bin. Zumal ich das Thema des Buchs vollkommen anders interpretiert hätte. Mir fehlt das Persönliche - die Möglichkeit außerhalb einer fachlich sicher korrekten Definition von Sorge in Hinblick auf sozioökonomische Disziplinen einen eigenen Zugang zum Thema "Sorge" zu finden.

Was bedeutet es für mich als Frau, Sorge zu empfinden, gesellschaftlichen Normen von Mutterliebe zu entsprechen etc.? Hier werden viele Statistiken genannt und Punkte in einen größeren Horizont gepackt. Aber wirklich für mich einordnen, lässt sich das Thema "Sorge" noch immer nicht. Mir fehlt der Mehrwert für mein Leben.

Deshalb gebe ich nur 4 Sterne. Für Studenten fachlich sicher aufschlussreich, aber für mich als Privatperson zu allgemein gehalten.

Cover des Buches Sorge (ISBN: 9783218012836)
marilovesbooks2020s avatar

Rezension zu "Sorge" von Christian Berger

Sorge neu "definieren"?
marilovesbooks2020vor 2 Jahren

Mit der Lektüre habe ich mir diesmal etwas schwergetan. Nicht, weil ich sie nicht gut finde, sondern weil der Autor auf einem intellektuell sehr hohen Niveau schreibt; seine Herangehensweise an das Thema aus Sicht des Sozioökonomen geschrieben ist. Ich hatte an einigen Stellen das Gefühl „das ist mir jetzt zu hoch“. Das Buch ist an vielen Stellen sehr wissenschaftlich verfasst; mir persönlich tlw. zu kompliziert geschrieben, viele Schachtelsätze. Obwohl ich selbst in der Lehre an einer Hochschule tätig bin und auch wissenschaftlich arbeite, war mir das Buch an einigen Stellen anstrengend zu lesen. Ich bin jedoch keine wissenschaftliche „Sorge-Expertin“, daher musste das vielleicht so sein. 

Sorge als Emotion ist Grundlage vieler rationaler/irrationaler Entscheidungen. Wir lesen von Themen wie Sorgeleistungen für die Gesellschaft, wie die Betreuung von Kindern, alten und älteren Menschen, kranken Menschen. Berger geht auf den Wert des Sorgens innerhalb der Gesellschaft, der Fürsorge füreinander, auf das Kümmern um den Einzelnen und in der Gesellschaft ein. Wichtiger Punkt ist auch die „Care Arbeit“ in der Geschlechterhierarchie. Eine Arbeit, die meist immer noch von Frauen gemacht wird. Die Gesellschaft nagt immer noch an der ungleichen Verteilung dieser Arbeit und es wird Zeit, dass diese Arbeit auch abgegolten und anerkannt wird. Denn nicht umsonst heißt sie Care-ARBEIT! 

Auch hier gebe ich eine Leseempfehlung ab! 

Die #übermorgen Reihe ist patent und auch sehr praxistauglich, wenn man sich zu aktuellen gesellschaftlichen Themen und deren Konzepten im Hintergrund einlesen möchte! „Tolle Bücher in angenehmer Häppchenform“, so nenne ich sie ab sofort!

Cover des Buches Über Forderungen (ISBN: 9783218012362)
LimitLesss avatar

Rezension zu "Über Forderungen" von Christian Berger

Forderungen für eine bessere Gesellschaft
LimitLessvor 4 Jahren

Vor zwei Jahren habe ich das Frauen*Volksbegehren (F*VB) unterschrieben. Meine Unterschrift war nach der Auszählung eine von 481.959. Ab 100.000 Unterschriften muss das Volksbegehren im Parlament behandelt werden. Bis jetzt wurde noch keine der Forderungen umgesetzt.


 "Um Frauenrechte zu schützen und patriarchale Herrschaft abzubauen, bedarf es gesellschaftlichen Wandels, aber auch rechtlicher Maßnahmen. Dafür braucht es Druck auf den Gesetzgeber." (S. 56) 


In Österreich ist das Volksbegehren ein Instrument der demokratischen Grundordnung und eine Möglichkeit für Bürger*innen auf höchster Ebene politischen Einfluss zu nehmen. In diesem Buch geben die Initiator*innen und Mitstreiter*innen sozusagen eine Anleitung dafür, wie erfolgreicher feministischer Aktivismus gelingen kann. Sie geben einen Blick hinter die Kulissen und erzählen von Finanzierung, Netzwerkarbeit, Rechtlichem, Corporate Identity und natürlich von ihren Forderungen. 

Wie initiiere ich ein erfolgreiches Volksbegehren? Was muss ich beachten? Wie funktioniert das? Dieses Buch gibt Antworten darauf und zeigt am Beispiel des F*VB wie es gehen kann. In diesem Sammelband sind verschiedene Beiträge von unterschiedlichsten Personen gesammelt, die entweder am F*VB aktiv mitgearbeitet oder anderweitig Unterstützung entgegengebracht haben oder sich anders feminnistisch engagieren. Von der Entstehungsgeschichte des F*VB über die Aufgaben der Organistationsteams zu Beispielen von praktiziertem Feminismus ist hier alles vertreten. Die Beiträge haben eine angenehme Länge, sind (meistens) in ihrer Sprache so heruntergebrochen, dass jede*r sie verstehen kann und weisen eine Vielfalt an Themen auf.

Feministischer Aktivismus kann sehr viel sein. Das F*VB ist nur ein Beispiel und die Erfahrungen, die hier geteilt werden, können auf viele weitere Initiativen umgelegt werden. Das Buch geht mit dem Leitsatz voran, dass wir voneinander lernen können und meint damit auch, dass wir gemeinsam viel stärker sind und uns Solidarität immer weiterbringt. Persönliche Statements wie etwa von Margarete Stokowski, Madeleine Darya Alizadeh (dariadaria) oder Alexandra Stanic lockern das Ganze immer wieder auf. Es werden auch viele weitere Einrichtungen und Initiativen wie #keinenmillimenter, HeForShe oder Sorority vorgestellt, die das weite Spektrum, was Aktivismus alles erreichen kann, aufzeigen

Das Wichtigste beim F*VB waren die neun Forderungen: Macht, Geld und Arbeit teilen, Armut bekämpfen, Wahlfreiheit ermöglichen, selbst bestimmen, Vielfalt leben, Gewalt verhindern und Schutz gewähren. Diese werden kurz vorgestellt und mit dazupassenden Essays ergänzt. Ich habe mich hier oft gefragt, warum die Umsetzung dieser Forderungen nicht passiert und immer auf so viel Widerstand stößt. Ich würde auch heute immer noch für diese Forderungen unterschreiben. Es ist noch viel zu tun!


Fazit

Ein Handbuch für feministischen Aktivismus, das sich am Beispiel des Frauen*Volksbegehrens an wichtign Punkten wie Finanzierung, Recht, Kommunikation etc. abarbeitet. Ein Sammelband, der unterschiedliche Initiativen vorstellt und auf viele Missstände in der Gesellschaft hinweist. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!

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