Christian Bommarius

 4,1 Sterne bei 84 Bewertungen
Autor*in von Im Rausch des Aufruhrs, Todeswalzer und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Christian Bommarius, Jahrgang 1958, studierte Germanistik und Rechtswissenschaft. Nach journalistischen Stationen, etwa als Korrespondent beim Bundesverfassungsgericht, war er von 1998 bis 2017 Redakteur der ›Berliner Zeitung‹, anschließend Kolumnist der ›Süddeutschen Zeitung‹ und ist seither freier Publizist. Für sein publizistisches Werk wurde Bommarius der Heinrich-Mann-Preis der Akademie der Künste Berlin zuerkannt. 

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Christian Bommarius

Cover des Buches Im Rausch des Aufruhrs (ISBN: 9783423352024)

Im Rausch des Aufruhrs

(75)
Erschienen am 16.02.2023
Cover des Buches Todeswalzer (ISBN: 9783423283700)

Todeswalzer

(5)
Erschienen am 11.01.2024
Cover des Buches 1949 (ISBN: 9783426301777)

1949

(1)
Erschienen am 02.10.2023
Cover des Buches Die neue Zensur (ISBN: 9783411717736)

Die neue Zensur

(1)
Erschienen am 18.03.2019
Cover des Buches Der gute Deutsche (ISBN: 9783946334712)

Der gute Deutsche

(0)
Erschienen am 25.02.2020
Cover des Buches XXL-Leseprobe: 1949 (ISBN: 9783426454251)

XXL-Leseprobe: 1949

(0)
Erschienen am 01.08.2018

Neue Rezensionen zu Christian Bommarius

Cover des Buches Todeswalzer (ISBN: 9783423283700)
Bellis-Perenniss avatar

Rezension zu "Todeswalzer" von Christian Bommarius

Bellis-Perennis
»Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.«

»Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.« (S. 263/Immanuel Kant) 

In diesem Buch beschäftigt sich Christian Bommarius mit den Monaten zwischen der Landung der Alliierten Truppen in der Normandie (6. Juni 1944) und der Kapitulation Deutschlands am 8. Mai 1945. 

Als die Alliierten Truppen in der Normandie landen, glaubt man sich dem Ende der Nazi-Herrschaft über Europa nahe. Dass es noch acht Monate dauern und noch einmal so viele Menschenleben wie die gesamten fünf Jahre zuvor kosten würde, ahnt zunächst niemand. 

An Hand von Briefen, Augenzeugenberichten sowie Fotos und militärischen Dokumenten erzählt Jurist und Autor Christian Bommarius, in den unten stehenden 13 Kapiteln gekonnt wie eng das Sterben und Leben nebeneinander liegen.  

  • 1. Kapitel 6. Juni 1944
  • 2. Kapitel »Die SS, die weiß alles, die hat schon alles ausprobiert.« Normandie – Trent Park – Normandie – Oradour sur Glane
  • 3. Kapitel »Heute gibt es schon wieder Sardinen, Onkel Rahm.« Konstanz – Berlin – Theresienstadt
  • 4. Kapitel »Aber ich denke an Coventry …« Rom – Kreta – Brest – Lübeck
  • 5. Kapitel »Wir sitzen im Kochtopf des Teufels.« Budapest – Salzburg – Ostfront – Debrecen – Obersalzberg – Paris
  • 6. Kapitel »Niemand tanzt, die Freude ist ausgestorben, der Hass schwelt.« Krummhübel – Budapest – Hirschegg (Kleinwalsertal) – Moskau
  • 7. Kapitel »Eine ganz kleine Clique ehrgeiziger, gewissenloser Offiziere« Berlin – Wolfsschanze – Gertlauken – Berlin
  • 8. Kapitel »Alle diese Kohlköpfe wachsen in menschlicher Asche.« Majdanek – Brest – Berlin
  • 9. Kapitel »Hitler braucht erst eine Bombe unter seinem Hintern …« Wolfsschanze – Berlin – Kolberg – Leuna
  • 10. Kapitel »Du wirst Sterne haben, die lachen können.« Normandie – Vercors – Paris
  • 11. Kapitel »Ein deutscher Soldat kapituliert nicht.« Amsterdam – St. Malo – Brest – Berlin
  • 12. Kapitel »Die grundlose Erde wogt wie ein abgrundtiefes Meer.« Ploiești – Berlin – Treblinka – Neustrelitz – Bordeaux – Drancy
  • 13. Kapitel Ascheregen I. und II. Paris – Königsberg

 Der Autor lässt seine Leser an einzelnen Schicksalen und verheerenden Konsequenzen für ganze Bevölkerungsgruppen teilhaben. Die große Stärke des Autors ist es, die zahlreichen unterschiedlichen Aspekte des Krieges zu beleuchten. Dabei fesselt er seine Leser mit kaleidoskopartigen Betrachtungen.  

Faszinierend ist, wie Bommarius die scheinbaren Widersprüche aufzeigt und gleichzeitig den ungebrochenen Willen der Überlebenden darstellt. Dabei legt er den Fokus auch auf kleine, banale Dinge, die in anderen Sachbüchern über den Zweiten Weltkrieg „unter den Tisch fallen“.  

Die nüchterne Erzählweise, die die Ereignisse aus zahlreichen, höchst unterschiedlichen Perspektiven zeigt, hat mir sehr gut gefallen. 

Dem Zitat von Immanuel Kant auf Seite 263 ist, auch angesichts der aktuellen politischen Weltlage wenig hinzuzufügen: 

»Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.«  

Fazit:

Mit diesem Buch ist Christian Bommarius eine zugleich beklemmende und fesselnde Darstellung der letzten acht Monate des Zweiten Weltkriegs in Europa gelungen. Gerne gebe ich diesem Buch 5 Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung.

 

 

Cover des Buches Todeswalzer (ISBN: 9783423283700)
wschs avatar

Rezension zu "Todeswalzer" von Christian Bommarius

wsch
Bedrückend, erschreckend - und ein absolutes MUSS gelesen werden!

In einer sehr eindrücklichen Sprache, die das Grauen des Zweiten Weltkrieges in aller Deutlichkeit vermittelt, schildert Christian Bommarius die Zustände im damaligen Deutschen Reich. Und auch den Terror, dem alle Menschen, die nicht mit den Wahnvorstellungen der Nazis konform gingen, ausgesetzt waren.

Ich schätze die Werke von Ian Kershaw, Sönke Neitzel, Heike B. Görtemaker, Brandos Simms und der meisten anderen Historiker, die sich mit den Weltkriegen, deren Ursachen und Folgen auseinander setzen, sehr.

Was dieses Buch aber auch für den Leser, der sich mit diesen Themen nicht so intensiv auseinander setzt, so wichtig, so lesenswert macht, ist die Sprache, sind die Schilderungen von Christian Bommarius. Damit gelingt es dem Autoren, sich gedanklich wenigstens ein kleines, aber dennoch sehr erschreckendes Stück weit in das unbeschreibliche Grauen des Zweiten Weltkrieges, die perfide Organisation und industriemäßig durchgeführte Ermordung, Vernichtung von mehr als 6 Millionen Menschen zu versetzen. 

Besonders zur Zeit des populistischen Rechtsrucks, der viele Staaten Europas aktuell durch- und aufrüttelt, sei hier ein Zitat von Seite 269 wiedergegeben:

"Unter der Überschrift »Die Dummheit der Demokratie« wird kurz und höhnisch erklärt, wie es gelingen konnte, das demokratische System [...] in nur wenigen Jahren auszuschalten. [...] Mitglieder und Anhänger das NSDAP aber durften sich an der hämischen Rückschau erfreuen: 

»Das wird immer einer der besten Witze der Demokratie bleiben, daß sie ihren Todfeinden die Mittel selber stellte, durch die sie vernichtet wurde. Die verfolgten Führer der NSDAP traten als Abgeordnete in den Genuß der Immunität, der Diäten und der Freifahrkarten. Dadurch waren sie vor dem polizeilichen Zugriff gesichert, durften sich mehr zu sagen erlauben als gewöhnliche Staatsbürger und ließen sich außerdem die Kosten ihrer Tätigkeit vom Feinde bezahlen. Aus der demokratischen Dummheit ließ sich vortrefflich Kaptal schlagen.«

Erschienen ist dieser Hetzartikel aus der »Kampfzeit« 1935 im Franz-Eher-Verlag, dem Zentralverlag der NSDAP.

Autor des Artikels: Joseph Goebbels, seit dem 13. März 1933 Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda...


Da lässt sich nur zusammen mit Christian Bommarius, der wiederum auf Seite 263 Immanuel Kant zitiert:


»Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.«


!!!!


Cover des Buches Im Rausch des Aufruhrs (ISBN: 9783423352024)
lebensflutens avatar

Rezension zu "Im Rausch des Aufruhrs" von Christian Bommarius

lebensfluten
Eine brilliante Analyse

Wer die Werke von Florian Illies mag, wird dieses Buch lieben.
Die detailreiche und analytisch klug beschriebene Aufarbeitung des Jahres 1923 erinnert in vielerlei Hinsicht an die Werke von Illies.
Es werden politische, gesellschaftliche und auch kulturelle Seiten beleuchtet. Man merkt, dass dem Werk eine genaue Analyse und Recherche des über das Jahr 1923 vorausgegangen sein muss.
Schon das Cover lädt zum Lesen ein und baut Spannung auf. Der Schreibstil sorgt dafür, dass man das Buch kaum aus der Hand legen möchte und es sich dadurch gut und schnell lesen lässt.
Auch wenn man historisches Interesse hat, kann man durch das Lesen des Buches viele neue, kleine Informationen und Fakten erfahren.
Ich kann dieses Buch nur empfehlen. Vor allem für Freund*innen und Bekannte, die sich für die 20er Jahre begeistern können eine absolute Geschenkempfehlung.


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