Rezension zu "Bambiland" von Elfriede Jelinek
Ein zwar nicht so einfach zu lesendes, aber sehr gutes Buch. Enthalten sind in dieser Ausgabe zwei Theatertexte über den Irakkrieg, und zwar "Bambiland" und "Babel".
"Babel" handelt weniger vom Irakkrieg als von der Reflexion über die Schaulust; es geht weniger um Folterungen als um die Bilder und die Repräsentation der Folterungen von Abu Ghraib. Auch "Bambiland" ist weniger ein Stück über den Irakkrieg, sondern vielmehr eine kritische Reflektion der Darstellung des Krieges in den Massenmedien der westlichen Kultur.
Durch die Vielstimmigkeit, die nicht vorhandenen Figuren sowie durch die Aufnahme von Medienzitaten und Zitaten aus Bereichen der Politik, Psychoanalyse, Technik, Sexualität, Religion etc. entsteht ein vielschichtiger, bisweilen grotesk komischer Text, der die Undarstellbarkeit des Krieges widerspiegelt.