Christian Eisert

Christian Eisert hat eine tolle Schreibe. Leicht, bisweilen ironisch, manchmal gar bissig, dann wieder liebevoll und zärtlich. Man merkt die Neugier auf Land und Leute.
Das Bucn ist gespickt mit Zitaten aus dem ersten Deutschlandreise-Führer der je erschienen ist. Und zwar in England. Autor ist der Brite John Murray. Dessen Ansichten webt Eisert geschickt in seine Reiseerzählung ein. So dass sich ein interessanter Kontrast aus dem Damals und dem Heute ergibt, oft so, dass man laut auflachen muss.
Dieser unterhaltsame Reisebericht ist mehrere Bücher in einem. Ein historisches Dokument (Deutschland vor 200 Jahren), ein praktischer Reiseführer mit vielen Fakten, interessanten Hintergründen und richtigen Reiserouten zum Nachfahren. Denn das ist der Clou: Eisert reist auf den Originalstrecken, die Murray vor gut 200 Jahren seinen Lesern empfahl. Und das klappt immer noch. Es geht also nicht nur ums Ankommen, sondern ums Unterwegssein. Oder ist es umgekehrt? Genau, diese Frage behandelt Autor Eisert, Verfasser anderer Reisebücher und vieler Fernsehsendungen, verteilt über das ganze Buch. Warum reisen wir? Was bedeutet Heimat? Seine Antworten regen zum Nachdenken an.
Ich habe diesen humorvollen Reisebericht sehr gerne gelesen. Und ertappe mich immer wieder dabei, manches darin Gelernte anderen zu erzählen, weil es so lustig ist oder kurios. Wärmste Empfehlung!

Inhalt: Der große Reisevergleich - Deutschland damals (vor ca. 200 Jahren) u. Deutschland heute. Christian Eisert folgt dem ersten Deutschlandreiseführer von John Murray und überprüft was sich seit damals geändert hat. Camper statt Postkutsche, die einheimische Küche und der Komfort im Hotelzimmer...

Meine Meinung: Die Rezension bezieht sich auf das Hörbuch mit knapp 9 h, das vom Autor selbst gesprochen wurde. Das Buch war durchaus humorvoll angelegt und es gab immer wieder Stellen die mich zum Lachen brachten. Zwischendurch eingestreute Passagen aus Murrays Reiseführer geben dem ganzen so etwas wie einen roten Faden. Dennoch war es mir leider oft zu sprunghaft und oberflächlich. Ich hätte oft gern mehr Details gehabt, um mir eine Stadt vorstellen zu können. Was bei mir hauptsächlich hängen blieb, sind die deutschen Straßen und der Camper... was sich nicht so ganz mit meiner Erwartungshaltung an das Buch deckt. Auch der Sprecher konnte mich nicht in seinen Bann ziehen, obwohl es locker und flüssig gelesen war. 

Mein Fazit: In Deutschland scheint es viele Marienkirchen zu geben. Ein Reiseführer wirkt nur als gedrucktes Buch. 

Comedy-Profi Christian Eisert muss feststellen, dass ihn nichts mehr zum Lachen bringt. Seine Selbstdiagnose lautet „Lachimpotenz“. Laut Rückentext macht er sich auf, die heitersten Ecken Deutschlands zu erkunden und seine gute Laune wiederzufinden. Lachyoga, Lachpartys, einmal durch die Republik gereist, stellt er fest, das dies ein lustiges Land ist.

Leider erweckte dieser von mir frei zitierte Rückentext andere Erwartungen. Ich glaubte, ein Comedian fährt durch Deutschland, um mehr über den deutschen Humor zu erfahren und die Erkenntnisse mit dem Leser teilt. Die Geschichte ist jedoch eine andere, und viel zu lachen hatte ich nicht. Ab und an war mal ein Schmunzler drin, mehr aber auch nicht.

Das Buch bleibt oberflächlich, auch wenn Autor Christian Eisert zu Beginn etwas aus dem Nähkästchen plaudert. So habe ich zum Beispiel etwas über die eingespielten Lacher aus dem Publikum gelernt. Mir scheint, es wurde hier eine Mischung aus Comedy und Sachbuch versucht, was nicht gut gelungen ist.

Der Text liest sich gut und flüssig, und ich habe bestimmt schon über den einen oder anderen Witz von ihm gelacht, denn er schreibt auch für Comedy-Größen. Umso enttäuschter bin ich von diesem Buch. Eventuell sollten Inhalt, Rückentext und Titel kompatibler benannt werden.